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Edge Computing: As-a-Service-Modelle für die smarte Fabrik

As-a-Service-Modelle für die smarte Fabrik
Darum sind Edge Computing und 5G unzertrennlich

Darum sind Edge Computing und 5G unzertrennlich
Der Funkstandard spielt in der Smart Factory eine entscheidende Rolle. Bild: MangKangMangMee/stock.adobe.com
In der Smart Factory fallen riesige Datenmengen an. Wertschöpfung entsteht allerdings nur, wenn diese Informationen zeit- und ortsnah erfasst, gespeichert und ausgewertet werden. Voraussetzung dafür sind 5G-Netze und Edge Computing. Damit Aufbau und Betrieb einer solchen Infrastruktur klappen, können As-a-Service-Modelle eine sinnvolle Lösung sein.

» Marcus Giehrl, Practice Director Innovations and Smart Technologies bei NTT Data Deutschland

Kurze Latenzzeiten sind in vielen Bereichen der Fertigung eine Grundvoraussetzung – insbesondere, wenn es um Steuerungsfunktionen in Echtzeit geht. Müssen Daten erst lange Strecken zu zentralen Rechenzentren zurücklegen, führt dies zu unnötigen Verzögerungen. Herkömmliche Data-Center-Infrastrukturen stoßen wegen ihrer zentralen Architektur in einer Smart Factory automatisch an ihre Grenzen. Oder anders formuliert: Die Industrie ist auf Edge Computing angewiesen, um die erhofften Ziele bezüglich einer Effizienzsteigerung überhaupt erreichen zu können. Am Netzwerkrand, also direkt vor Ort, werden die Echtzeit-relevanten Informationen gesammelt, analysiert und die daraus abgeleiteten Erkenntnisse zur weiteren Verarbeitung weitergeleitet. So entstehen eine skalierbare Datenselektion und Lastverteilung.

Der Funkstandard gibt das Tempo vor

Edge Computing ist jedoch nur die eine Voraussetzung, leistungsstarke Netze die andere. Sollen autonome Roboter und Fahrzeuge die Fertigungsabläufe unterstützen oder Sensoren detaillierte Informationen zu den Umgebungsbedingungen wie Temperatur, Licht, Druck und Feuchtigkeit liefern, um etwaige Defekte und Unregelmäßigkeiten rechtzeitig zu erkennen und so die Qualität und Konsistenz der Waren zu verbessern, spielt der Funkstandard eine entscheidende Rolle. Eine klassische Verkabelung würde hier nicht ausreichen, da sie weder den Anforderungen mobiler Geräte gerecht wird, noch große Hallen- oder Freiflächen abdecken kann, ohne dass die Kosten explodieren. Moderne Anwendungen sind daher auf 5G angewiesen, denn der neueste Mobilfunkstandard stellt nicht nur die nötige Sendeleistung zur Verfügung, um große Funkzellen aufzubauen, sondern ermöglicht auch ein reibungsloses „Handover“. Fahrerlose Transportfahrzeuge, Roboter und Drohnen, die in der Werkslogistik sowie im Perimeterschutz eingesetzt werden, dürfen beim Wechsel von einer Funkzelle in eine andere keinesfalls die Verbindung verlieren, auch nicht kurzzeitig. In herkömmlichen Produktions- und Lagerhallen, in denen aufgrund von Wänden oder Metallkonstruktionen meist mehr Basisstationen installiert sind, kommen solche Wechsel jedoch häufig vor.

TSN unterstützt synchrone Kommunikation vom Maschinen

Ein anderer Pluspunkt von 5G ist die Unterstützung von Time Sensitive Networking (TSN). Dieser Standard ermöglicht durch die synchrone Kommunikation zwischen Sensoren, Maschinen und Steuerungssystemen exakt aufeinander abgestimmte Abläufe. Anwendungsfälle, bei denen Maschinen miteinander kommunizieren und sich gegenseitig beeinflussen müssen, sind ohne TSN gar nicht realisierbar. Ändern sich beispielsweise plötzlich die Produktionsparameter oder kommt ein Mitarbeiter versehentlich zu nahe an den Arbeitsbereich eines Fertigungsroboters, müssen die Systeme innerhalb von Millisekunden reagieren. Nur so können Fehlproduktionen oder Personenschäden vermieden werden.

Ein Privat-5G-Projekt lässt sich nicht so nebenbei realisieren

Die Vorteile der Kombination von 5G und Edge Computing liegen auf der Hand, doch die Implementierung einer solchen Produktionsumgebung einschließlich eines Campus-Netzwerks ist anspruchsvoll. Die erste Herausforderung stellt sich bei der Investitionsentscheidung. Um den geschäftlichen Nutzen quantifizieren zu können, müssen Industrieunternehmen zunächst das Potenzial der geplanten Anwendungsfälle analysieren und bewerten. Dies gelingt in der Regel am besten mit externen Beratern, die über entsprechende Erfahrungen verfügen. Ist die wirtschaftliche Entscheidung gefallen, stehen die Unternehmen vor der nächsten Hürde: Die Komplexität, die mit der Implementierung und dem Management solcher Umgebungen sowie der Integration der Technologie in bestehende Systeme und Netzwerke verbunden ist, stellt für viele eine schwer zu bewältigende Aufgabe dar. Das nötige Know-how ist schlicht nicht vorhanden, der Markt für Spezialisten in diesem Bereich zudem hart umkämpft.

5G- und Edge-Infrastruktur als Managed Service

Eine sinnvolle Alternative kann daher ein externer Dienstleister sein. Er kennt die unterschiedlichsten Anwendungsfälle und liefert perfekt aufeinander abgestimmte Hard- und Software – im Idealfall bis hin zu den SIM-Karten. Sind diese entsprechend programmiert, lassen sich zusätzliche Sicherheitsfunktionen, aber auch Anwendungsfälle, bei denen die Karten sowohl im privaten als auch im öffentlichen Netz funktionieren müssen, leichter realisieren. Dies ist beispielsweise notwendig, wenn Geräte oder Fahrzeuge das Firmengelände verlassen, da ein klassisches Roaming zwischen privatem und öffentlichem 5G-Netz nicht vorgesehen ist.

Beziehen Unternehmen die 5G- und Edge-Infrastruktur schließlich als Managed Service, erhalten sie ein Rundum-Sorglos-Paket: Der MSP (Managed Service Provider) ist für den Aufbau und Betrieb der gesamten Umgebung verantwortlich. Hohe Anfangsinvestitionen entfallen bei diesem Modell – stattdessen werden die Kosten monatlich abgerechnet, was die Bilanz entlastet. Zudem kann sich das Unternehmen darauf verlassen, dass die vereinbarten Service Levels eingehalten werden. Ganz ohne Hilfe geht es aber nicht: In der Konzeptionsphase müssen Kunde und MSP eng zusammenarbeiten, um auf Basis der bestehenden Prozesse, Anwendungen und Anforderungen die geeigneten Technologien auszuwählen. Nur so kann sichergestellt werden, dass die Kombination aus 5G und Edge Computing alle Erwartungen erfüllt

Kontakt:
NTT DATA Deutschland SE

Hans-Döllgast-Straße 26

80807 München
www.de.nttdata.com

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