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„Das Beherrschen von Licht ist eine Zukunftkompetenz“

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„Das Beherrschen von Licht ist eine Zukunftkompetenz“

„Das Beherrschen von Licht ist eine Zukunftkompetenz“
Der Autor Jürgen Reinholz ist seit 2003 als Thüringer Minister für Wirtschaft, Technologie und Arbeit im Amt (Bild: TMWTA)
Die Optik prägt bis heute die Thüringer Wirtschaft. Derzeit sind nach einer aktuellen Studie mehr als 140 Unternehmen der optischen Industrie mit einem Gesamtumsatz von mehr als 1,5 Mrd. Euro im Freistaat tätig.

Am 14. Januar 2005 jährte sich der Todestag des Physikers, Unternehmers und Sozialreformers Ernst Abbe zum 100. Mal. Gemeinsam mit Carl Zeiss und Otto Schott hat Abbe im 19. Jahrhundert den Grundstein für weltweit erfolgreiche Firmen wie Zeiss und Schott gelegt und die Stadt Jena und damit Thüringen zur Wiege der optischen Industrie in Deutschland gemacht.

Die Optik ist bis zum heutigen Tage prägend für die Thüringer Wirtschaft. Die Exportquote der Branche beträgt in einzelnen Unternehmen bis zu 60 %, was für eine starke Weltmarktorientierung spricht. Mikroskope von Carl Zeiss Jena, Infrarotkameras von Jenoptik oder Spezialgläser von Schott stehen auch international für Präzision und Qualität.
Das Beherrschen und Nutzen von Licht in allen seinen Eigenschaften ist eine Zukunftskompetenz, von der industrielle Wettbewerbsfähigkeit und Arbeitsplätze abhängen. Dass es sich dabei zugleich um eine traditionelle und nach wie vor höchst vitale Kernkompetenz der Region rund um Jena, Erfurt und Ilmenau handelt, ist für die wirtschaftliche Entwicklung Thüringens von Vorteil. In Thüringen wurden die Grundlagen der modernen Optik nicht nur gelegt – von der „Denkfabrik Thüringen“ aus kann und soll die Entwicklung optischer Technologien auch in Zukunft mit gestaltet werden.
Die Chancen dafür stehen gut: Mit insgesamt mehr als 1100 F+E-Beschäftigten ist die Optik der forschungsintensivste Wirtschaftszweig Thüringens. Gut die Hälfte dieser Forscher und Entwickler ist in den rund 15 öffentlich geförderten optik-relevanten Forschungseinrichtungen Thüringens tätig, die eng mit der Wirtschaft zusammenarbeiten. An Unterstützung durch das Land fehlt es dabei nicht: Seit 1995 sind etwa 350 Mio. Euro Fördermittel in Forschungseinrichtungen und Unternehmen der Optik-Branche allein in der Region Jena geflossen. Und der Ausbau der Forschungsinfrastruktur im Bereich Optik und Photonik geht weiter. Ganz aktuell hat das Bundesforschungsministerium die Förderung zweier Thüringer Forschungsinitiativen zugesagt, für die der Freistaat in den vergangenen Jahren das materielle und personelle Umfeld geschaffen hat: So entsteht an der Friedrich-Schiller-Universität (FSU) in Jena das neue Zentrum für Innovationskompetenz „ultra optics“, dessen Forschungsziel darin besteht, Licht mit extremen Eigenschaften von der Entstehung bis zur Anwendung zu kontrollieren. Das Zentrum für Mikro- und Nanotechnologien (ZMN) der Technischen Universität (TU) Ilmenau wird um ein Zentrum für Innovationskompetenz „Macro Nano“ erweitert. Für beide Zentren stellt der Bund bis zum Jahr 2009 insgesamt 20 Mio. Euro zur Verfügung.
Dank der Forschungsinfrastruktur und ihrer intensiven Wechselwirkung mit der Wirtschaft hat sich die Thüringer Optik-Branche auch in den vergangenen Jahren gut behauptet. Seit dem Jahr 2000 hat sich ihr Umsatz mehr als verdoppelt. Der Umsatzanteil innerhalb der Industrie liegt in Thüringen fast doppelt so hoch wie im deutschen Durchschnitt. Auch die Beschäftigungsprognosen sind positiv: Bis zum Jahr 2010 wird sich die Zahl der Mitarbeiter optischer Unternehmen in Thüringen nach Einschätzung des Branchenverbands Opto Net von derzeit 8800 auf voraussichtlich knapp 12 000 erhöhen.
Optik aus Thüringen ist in aller Welt im Einsatz. An Beispielen für erfolgreiche Optik-Unternehmen aus dem Freistaat mangelt es nicht: Zu ihnen zählen die Jena- Optronik GmbH, die Sensoren für die Versorgungskapseln der Raumstation ISS produziert und Standardlieferant des Raumfahrtunternehmens Boeing Satellite Systems ist, das Jenaer Unternehmen IVB GmbH, das ein optisches 3D-Messsystem zur Prüfung von Motoren-Gussteilen für BMW entwickelte sowie die Xtreme Technologies GmbH, ebenfalls Jena, die Höchstleistungslaser für die Chip-Produktion fertigt.
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