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Das erfolgreichste Jahr, seit es RP-Techniken gibt

Rapid Prototyping (RP): 6755 weltweit verkaufte Anlagen
Das erfolgreichste Jahr, seit es RP-Techniken gibt

Die schnelle Herstellung von funktionsfähigen Prototypen haben sich die RP-Hersteller auf die Fahne geschrieben. Seit kurzer Zeit gibt es die ersten Lösungen – schon verzeichnet die Branche Rekordumsätze.

Von unserem Redaktionsmitglied Norbert Berger – norbert.berger@konradin.de

Die Technik des Rapid Prototyping (RP) setzt sich in den Betrieben immer mehr durch. Nach Angaben von Branchenkenner Terry Wohlers wurde im letzten Jahr mit 1320 weltweit verkauften RP-Anlagen ein neuer Bestwert erreicht. Insgesamt stehen nach Angaben des Wohlers Reports, der jährlich erscheinenden RP-Marktübersicht, 6755 Maschinen in 58 Ländern. Damit sollen mehr als drei Millionen Prototypen generiert worden sein.
Dieser Trend wird wahrscheinlich auch in diesem Jahr anhalten. Zu diesem Schluss kommt die jährliche Studie des Industrieanzeiger. Jedes Jahr zur Branchenleitmesse Euromold befragen wir 52 deutsche RP-Dienstleister, wieviele Anlagen sie besitzen und welche Folgetechnologien sie anbieten. Seit der Frankfurter Messe im vergangenen Jahr haben allein die Dienstleister 25 Maschinen gekauft und bis zu siebenstellige Summen in den Bereichen Stereolithographie und Lasersintern ausgeben. Konkret:
– 3 x 3D-Printing (3DP)
– 9 x Stereolithographie (SL)
– 13 x Lasersintern (LS)
– 0 x Layer Object Manufacturing (LOM)
– 0 x Fused Deposition Modeling (FDM)
(siehe Kasten unten)
Aus den Ergebnissen der Umfrage lassen sich folgende Rückschlüsse ziehen:
  • 1) Die Hersteller verkaufen ihre Maschinen nicht nur an Dienstleister. Daher sind die tatsächlichen Zahlen in Deutschland deutlich höher und dürften in der Größenordnung von 130 liegen.
  • 2) Am stärksten boomt das Lasersintern. Sicherlich nicht verwunderlich, da sich die Technik zum „losgrößenangepassten Fertigungsverfahren“ entwickelt hat, wie Volker Junior von der Planegger EOS GmbH treffend formuliert.
  • 3) Stereolithographie ist noch lange nicht tot. Entgegen der Meinung vieler, verkauft sich die Technik in Deutschland weiterhin sehr gut. Der Grund: Die SL-Teile besitzen noch immer die höchste Genauigkeit und Detailtreue. Damit eignen sie sich bestens für Nachfolgeprozesse wie Vakuumguss und 3D-Keltool.
  • 4) FDM und LOM scheinen bei Lohnfertigern nicht so sehr gefragt zu sein. Die Techniken werden zwar angeboten, die Dienstleister verzeichnen aber anscheinend keine Engpässe.
Damit auch zukünftig die Unternehmen weiter in die Techniken investieren, zeigen die Hersteller auf der Euromold etliche Neuigkeiten. Einige haben wir für Sie ausgesucht:
3D-Printing (3DP)
Am Stand der Koblenzer Buss Modeling Technology GmbH (Halle 8.0, Stand C155/D146) ist die verbesserte Beta-Version des Deskmodeler zu sehen. In Zusammenarbeit mit dem Labor für Anlagentechnik der FH Düsseldorf wurde das Verfahren nochmals optimiert. Die farbigen Konzeptausdrucke geben vor allem optisch einen Eindruck auf das spätere Aussehen und dienen als Diskussionsgrundlage.
Ebenfalls farbige Prototypen aus einer bereits funktionierenden Maschine zeigt die 4D Concepts GmbH. Im Messegepäck der Groß-Gerauer befindet sich die neue Anlage Z406 der amerikanischen Z Corporation. Auf Stand A74 in Halle 8.0 erleben die Besucher, wie 1200 Düsen in vier Druckköpfen Prototypen mit einer Farbpalette von sechs Millionen Farben herstellen. Damit lassen sich den Angaben zufolge sechs Modelle von der Größe einer Cola-Dose in weniger als 2 h realisieren.
Stereolithographie (SL)
Die 3D Systems GmbH zeigt in Halle 8.0, Stand G70/F71, die Viper Si2. Die seit Mitte des Jahres lieferbare Anlage verarbeitet die beiden Materialien SL 5510 und SL 7540. Eine Stärke ist nach Angaben der Darmstädter die Flexibilität: Je nach Bedarf kann der Anwender seine Teile im Standard- oder im hochauflösenden Format bauen. Zudem werden die an Sterolithographie anschließenden Prozesse wie beispielsweise 3D-Keltool ein zentrales Thema sein.
Lasersintern (LS)
Die spannendste Frage im Bereich Rapid Prototyping wird der Patentstreit zwischen EOS und 3D Systems sein. Nachdem die Hildener DTM GmbH nicht mehr existiert und in 3D Systems aufgegangen ist, bleibt abzuwarten, wie die Rechte zukünftig verteilt sind. Bisher hatte EOS gegen DTM wegen Patentverletzung geklagt. Da die Situation durch die Übernahme aber noch nicht geklärt ist, wird 3D Systems auch die Vanguard SLS ausstellen. Vor allem die Teilequalität hinsichtlich Genauigkeit, Oberflächenqualität und Detailtreue sollen im Vergleich zum Vorgänger, der Sinterstation 2500 plus, verbessert worden sein.
EOS zeigt ebenfalls in Halle 8.0, Stand F70/E71, einen neuen Werkstoff für metallische Prototypen. Im Vergleich zu Direct Steel 20 sollen sich ähnliche Oberflächenqualitäten und Detailtreue bei verkürzten Bauzeiten realisieren lassen. Im Kunststoffbereich gibt es nach eigenen Angaben Neuigkeiten sowohl im Hardware- als auch Software-Bereich. Genaueres war im Vorfeld nicht in Erfahrung zu bringen.
Fused Deposition Modeling (FDM)
Wer Funktionsprototypen aus Polycarbonat (PC) sucht, ist am Stand M10/L11 in Halle 8.0 der Alphacam Fertigungssoftware richtig. Als Vertriebspartner des amerikanischen Herstellers Stratsys Inc. zeigen die Schorndorfer die vorteilhaften Eigenschaften des Werkstoffs. Dazu gehören neben der Schlagzähigkeit auch eine bis zu 135 °C reichende Wärmeformbeständigkeit.
Layer Object Manufacturing (LOM)
Nachdem der amerikanische LOM-Hersteller Helisys Inc. seit einem Jahr nicht mehr existiert, wird es spannend sein zu beobachten, was Buss Modeling Technology an seinem Stand zu diesem Thema präsentiert. Nach Angaben von Verkaufsleiter Gerhard Kräutner wird die Technologie auf der Messe auf jeden Fall zu sehen sein. Wie und was die amerikanische Nachfolgegesellschaft Cubic Technologies Inc. zeigen wird, war bis Redaktionsschluss nicht zu erfahren.
Auszüge aus dem aktuellen Marktspiegel finden Sie auf den Seiten 14 und 15. Die komplette Liste können Sie kostenlos auf der Homepage des Industrieanzeiger einsehen. Unter www.industrieanzeiger.de lässt sich mit Klick auf den Button RP-Plattform unter Datenbanken entweder nach eingesetzten Technologien, der Anzahl der Anlagen oder nach dem Firmensitz recherchieren.
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