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„Das Interesse an Beratungsleistungen zur Energieeffizienz wächst.“

Nachgefragt
„Das Interesse an Beratungsleistungen zur Energieeffizienz wächst.“

„Das Interesse an Beratungsleistungen zur Energieeffizienz wächst.“
Dr. Gerd Streubel Zentralabteilungsleiter Anlagentechnik, Tüv Süd Industrie Service GmbH, Region Nordost, in Dresden
Welche Bedeutung hat das Thema Energieeffizienz mittlerweile in der Industrie?

Aus unserer Sicht setzt sich rund die Hälfte der Unternehmen – insbesondere kleinere und mittlere – noch nicht intensiv genug mit Energieeffizienz-Maßnahmen auseinander. Wir beobachten jedoch, dass die Nachfrage nach Beratungsleistungen langsam steigt. Dabei wächst auch das Interesse an nachweislich effizienten Neuanlagen. Insbesondere Anlagen- und Maschinenhersteller möchten die Energieeffizienz ihrer Produkte dokumentieren. Dazu haben wir das Zertifikat „Energieeffiziente Anlagentechnik“ entwickelt. Einerseits lassen sich damit noch vorhandene Einsparpotenziale aufdecken, andererseits bestätigt es die bereits erreichte Energieeffizienz und die vergleichsweise geringeren Lebenszeitkosten. Damit kann das Zertifikat helfen, höhere Investitionskosten zu rechtfertigen und den verantwortungsvollen Umgang mit Energie zu belegen.
Wie groß schätzen Sie das Einspapotenzial bei Strom, Wärme und Druckluft ein?
Unsere Erfahrungen zeigen, dass die Einsparpotenziale im Durchschnitt 15 bis 20 Prozent betragen. Bei detailliertem und systematischem Vorgehen lassen sich vielfach Einsparungen bis zu 30 Prozent und darüber erreichen. Wir vertreten den Standpunkt, dass die höchsten Effekte nur durch eine komplexe Betrachtung des gesamten Unternehmens erzielt werden. Das beginnt beim Produktionsprozess, geht über die Infrastruktur bis hin zum Gebäude. Hierzu ist ein interdisziplinäres Experten-Team nötig, das eng mit den Mitarbeitern des jeweiligen Unternehmens zusammen arbeitet.
Welche Vorbehalte existieren in den Unternehmen gegenüber Effizienzmaßnahmen?
Nicht immer haben die Verantwortlichen ausreichend Zeit, sich umfassend genug mit Energieeffizienz-Maßnahmen zu beschäftigen. Mögliche Einsparpotenziale werden eher unterschätzt. Zudem wird der Aufwand, um Effizienzgewinne zu erschließen, im Verhältnis zum Nutzen meist überbewertet. Hinzu kommt, dass oft kein ausreichendes Wissen über die bestehenden Fördermöglichkeiten vorliegt.
Scheiden nach wie vor Maßnahmen aus, die keine kurze Rendite haben?
Vielfach bestehen der Einkauf oder das Management noch immer auf kurze Amortisationszeiten von 1,5 bis zwei Jahren. Die großen Möglichkeiten der internen Verzinsung von Energieeffizienz-Maßnahmen werden dabei nicht ausreichend berücksichtigt. Derzeit existieren kaum Anlagemöglichkeiten, bei der so hohe Verzinsung erzielbar sind. Wir registrieren jedoch erste Anzeichen, dass ein Umdenken einsetzt.
Rechnen sich Effizienzmaßnahmen nur bei neuen Produktionsanlagen oder auch bei der energetischen Modernisierung in Bestandsanlagen?
In der Vergangenheit wurden Energieeffizienz-Maßnahmen bei Neubauten nur in Ausnahmen durchgeführt. Die Planungsbüros erhielten kaum Vorgaben und haben die Thematik oft nicht berücksichtigt. Seit einigen Jahren achten Unternehmen wesentlich stärker auf energieeffiziente Anlagen. Gerade in der frühzeitigen Kostensenkung für den Energiebezug und -einsatz liegt der Schlüssel zum Erfolg. Aber auch für erfolgreiche energetische Modernisierungen lassen sich zahlreiche Beispiele nennen. Entscheidend für den Erfolg ist, dass das gesamte Unternehmen vom Management bis zum Mitarbeiter hinter den erforderlichen Maßnahmen steht. hw
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