Herr Professor Kampker, wie kam es zur Idee von ProAktiW?
Die Idee für das Projekt kam mir während meiner Tätigkeit als Geschäftsführer eines mittelständischen Ladungsträger-Produzenten. Der Vorrichtungsbau ist dort stets ein wichtiger Schlüssel zum Erfolg gewesen. Wir haben zwar sehr innovative Vorrichtungen für die Produktion hergestellt, aber bei Produktwechseln mussten stets unter hohem finanziellen und vor allem zeitlichen Aufwand neue Vorrichtungen entwickelt werden. Diese Erfahrung hat ProAktiW stark beeinflusst.
Ist das Konzept des wandlungsfähigen Produktionssystems für mittelständische Unternehmen überhaupt rentabel?
Gerade für mittelständische Unternehmen mit einer Produktion von kleinen bis mittleren Stückzahlen ist das Konzept interessant. Generell gilt: Je kleiner die Stückzahlen, desto größer ist der Anteil der Investitionskosten an den Herstellungskosten, zum Beispiel für Vorrichtungen. Gerade in preissensitiven Branchen führt ein reduzierter Aufwand für den Bau von Vorrichtungen somit zu Wettbewerbsvorteilen. Doch eine Steigerung der Wandlungsfähigkeit des Produktionssystems ist generell für alle Unternehmen interessant, denn sie ermöglicht eine schnelle Reaktion auch auf unternehmensexterne Faktoren wie zum Beispiel Veränderungen der Kundennachfrage.
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