Zur Kölner Eisenwarenmesse kamen weniger Besucher als sonst. Das lag auch daran, dass marktführende Anbieter von Elektrowerkzeugen – wie 1999 – fehlten.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Preuß
Sicher, wir hatten es gewusst. Wir würden in Köln auf der Internationalen Eisenwarenmesse/DIY’Tec, wie vor zwei Jahren, auf Atlas Copco, Bosch, Dewalt, Elu, Festo und viele andere verzichten müssen. Die Köln-Messe GmbH musste dafür, wenn die Rechnung erlaubt ist, auf über 10 000 Besucher verzichten: Dieses Jahr kamen nur rund 87 000 Unentwegte in die Domstadt, nachdem in der Vergangenheit mehrfach die 100 000er-Grenze getestet worden war.
Vor allem in den hinteren Ecken der Hallen 9 und 14 war es deshalb fast gespenstisch still. Dort, wo früher gebohrt und geschraubt, geschliffen und geknabbert wurde, schwiegen diesmal die Hämmer. Damit es nicht ganz unheimlich wurde, hat die Stuttgarter C. & E. Fein GmbH & Co. das Publikum mit einer pfiffigen Idee – und ein bisschen Lärm – angezogen: Eine Band machte auf Autoblechen und Profilen – nun ja: Musik –, die, vorsichtig ausgedrückt, als „modern“ zu gelten hatte.
Als Instrumente hielten Knabber und Polierer, Magnetbohrständer und andere Elektrowerkzeuge her. Diese konnten sich die Besucher am Stand vorführen lassen. Etwa den Knabber BLK 1.6, der Bleche, Wellen- und Trapezbleche sowie Profile schneidet, die bis zu 1,6 mm dick sein dürfen. Bei Edelstahl beträgt die Grenze 0,8 mm, bei Alu 2,5 mm. Selbst Kurven mit 30°-Radius und Sickentiefen von 85 mm lassen sich mit dem zugehörigen Profilset bewältigen. Der Anwender benötigt laut Fein nun nur noch ein Werkzeug, wofür früher zwei vonnöten waren.
Für die Stuttgarter war die Messe ein Erfolg, ebenso wie für viele kleinere Unternehmen. Sie treffen nach wie vor nur in Köln auf ein so internationales Publikum und machen hier gute Geschäfte. Aber auch die Nürtinger Metabo AG etwa, größter anwesender Elektrowerkzeug-Hersteller, war zufrieden. Pressesprecher Hans-J. Marzinzik maß den Erfolg in Kanapees: Allein am ersten Tage seien am Stand 2550 belegte Brötchen verzehrt worden – 10 % mehr als kalkuliert.
Auch auf der Werkzeugseite zeigte sich das Unternehmen nicht geizig. Metabo präsentierte mehrere Dutzend Neuheiten in Köln, darunter eine neue Bohrhämmer-Serie, bei der die Entwickler auf Leistung und Lebensdauer setzten. Boxthon heißt deshalb das Programm, was für Boxen und Marathon steht – Schlagkraft und Ausdauer. Um das zu symbolisieren, konnten Besucher einen Punching Ball schlagen: Für je 100 kg wollte Metabo 1 DM an die SOS-Kinderdörfer spenden. Die Bohr- und Kombihämmer schlagen Löcher von 20 bis 28 mm in Beton und 13 mm in Stahl. Zwei Bohrfutter reichen für die Funktionen Hammerbohren, Bohren, Schrauben und Meißeln aus.
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