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Dem Nachwuchs auf der Spur

Ausbildung: Erste Skills Germany-Berufswettbewerbe
Dem Nachwuchs auf der Spur

Auf der Hannover Messe finden im Rahmen der Nachwuchsinitiative TectoYou erstmals Berufswettbewerbe des neuen Vereins SkillsGermany statt. Die Deutschen Meister fahren im Herbst nach Japan zur Berufs-WM.

Auf der Hannover Messe finden die 1. SkillsGermany-Berufswettbewerbe statt: Auszubildende messen sich erstmals öffentlich in drei ausgewählten, industrieorientieren Berufswettbewerben, die von Mitgliedern der neugegründeten Dachorganisation SkillsGermany e.V. (Interview S. 28) auf die Beine gestellt werden:

  • Elektrotechnik (Rittal)
  • Mechatronik (Festo) und
  • IT-Netzwerktechnik (Cisco).
Auszubildende bis 22 Jahre, bei Mechatronik bis 23 Jahre, ermitteln in den drei Berufsbildern die Deutschen Meister. Die Gewinner fahren im Herbst nach Japan und vertreten Deutschland bei den 39. WorldSkills-Berufsweltmeisterschaften. Außerdem soll es auf der Hannover Messe eine Demo-Darstellung der Kfz-Berufe und weitere Attraktionen zum Thema „Berufliche Bildung schafft Verbindung zu Innovation und Technik“ geben.
Den Rahmen dazu bildet die Nachwuchsinitiative TectoYou (Halle 11) der Deutschen Messe AG, die unter anderem vom Bundesverband der Deutschen Industrie (BDI) getragen wird. „Für die Wirtschaft als potenziellem Arbeitgeber ist es eine wichtige Aufgabe, junge Menschen an die sich rasch verändernden Anforderungen in der Technikbranche heranzuführen und die Attraktivität dieser Berufsbilder zu stärken“, erläutert BDI-Präsident Jürgen R. Thumann die Ziele. „Eine höhere Nachfrage nach Ausbildungsplätzen stärkt den deutschen Mittelstand, fördert die wirtschaftliche Stabilisierung unseres Landes und trägt diese Botschaft über unsere Grenzen hinaus.“ tv

„Nicht nur Sache des Staates“

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Dr. Theodor Niehaus, Vorstandsvorsitzender SkillsGermany, zum Thema Ausbildung

Mit SkillsGermany wurde eine neue Dachorganisation für Berufswettbewerbe in Deutschland gegründet. Vereinsvorstand Dr. Theodor Niehaus, im Hauptberuf Festo-Didactic-Chef, zu den Zielen des neuen Vereins und zur Aufgabe Ausbildung.
Warum wurde eine deutsche Dachorganisation für Berufswettbewerbe nötig?
Wir wollen insbesondere neue Berufe im technischen Umfeld verstärkt fördern. Dies bedarf der nachhaltigen Initiative von Wirtschaft und Verbänden unter einem gemeinsamen Dach. Berufswettbewerbe sind dafür eine exzellente Plattform, da sie ein öffentliches Bewusstsein für die Bedeutung dieser Berufe schaffen, für diese werben und begeistern. Uns ist wichtig, dass Deutschland bei internationalen Organisationen wie den WorldSkills – und ab 2008 EuroSkills – gut vertreten ist.
Wer hat sich im Verein SkillsGermany zusammengefunden?
SkillsGermany wächst rasant. Wir sind mit 16 Gründungsmitgliedern im Frühjar 2006 gestartet und haben jetzt bereits rund 40 Unternehmen, Bildungseinrichtungen, Verbände und Partner aus unterschiedlichen Industriezweigen und Branchen. Seit kurzem dabei sind Rittal, Hansgrohe, der VDW, Wacker Chemie. Bis Ende 2007 möchten wir mindestens noch mal so viele Förderer und Mitmacher gewinnen.
Welche Ziele verfolgen Sie?
Wir wollen unsere Positionen als Exportweltmeister verteidigen, und unsere berufliche Bildung ist ein wichtiger Pfeiler dazu in unserem Wirtschaftssystem. Mit den Berufswettbewerben wollen wir junge Menschen für Technik, Innovation und berufliche Leistung begeistern. Die hohen Qualitätsstandards bei den Wettbewerben schaffen Verbindung zu „Made in Germany“ und die Berufswettbewerbe werden damit zu Botschaftern für unsere Produkte, Dienstleistungen und den Standort.
Firmen klagen über Nachwuchsmangel in Technik-Berufen und fehlende Ausbildungsreife bei vielen jungen Leuten. Wie gravierend ist dieses Problem?
Es wird in Deutschland zunehmend schwieriger, qualifizierte Mitarbeiter, insbesondere Ingenieure, zu finden. Wir müssen hier rasch gegensteuern. Es sind drei Dinge: Die Technik sollte wieder als etwas gesehen werden, das Spaß macht, und nicht nur als Enabler, um unseren Komfort zu erhalten. Das Zweite ist: Aus- und Weiterbildungsinitiativen sind nicht nur eine Sache des Staates, sondern auch von Unternehmen. Und drittens: Wir müssen diese Themen breiter in unserer Gesellschaft sichtbar verankern.
Was erhoffen Sie sich davon, die drei Berufswettbewerbe Elektrotechnik, Mechatronik und Netzwerktechnik auf der Hannover Messe zu veranstalten?
Bildungsinitiativen wie SkillsGermany wirken durch Aufmerksamkeit. Wir haben die weltweit größte Industriemesse gewählt, um die Berufswettbewerbe im Rampenlicht einer großen internationalen Öffentlichkeit stattfinden zu lassen. Gerade hier wollen wir Verbindungen schaffen: zwischen Nachwuchs und Innovation, zwischen Technik und Leistung, zwischen „Skilled in Germany“ und „Made in Germany“.
Welche Wettbewerbe sind noch geplant?
Zunächst sind zwölf Berufswettbewerbe geplant vom CNC-Fräser/Dreher, Drucker, Industrieelektroniker bis zum technischen Zeichner, um nur einige zu nennen. Die Wettbewerbe koordinieren wir mit Kooperationspartnern. Dabei wollen wir ein möglichst breites Bild der Berufswettbewerbe abdecken und sukzessive mit neuen innovativen Wettbewerbsdisziplinen erweitern. (Mehr zum Thema Seite 26.)
Tilman Vögele-Ebering

WorldSkills
WorldSkills, der Weltverband der Skills-Organisationen, zählt heute rund 45 Mitgliedsstaaten und ist auf Wachstumskurs. 2006 kamen die Länder Mexiko, Spanien und Ungarn dazu; 2007 Indien. 2006 gründete die deutsche Privatwirtschaft SkillsGermany. Die nächsten Berufsweltmeisterschaften finden vom 8. November an in Shizuoka/Japan statt.

Die Schirmherren
Drei Mitglieder von SkillsGermany organisieren die Berufswettbewerbe (TectoYou, Halle 1):
SkillsGermany-Partner für IT-Netzwerktechnik ist Cisco, der nach eigenen Angaben weltweit führende Anbieter von Netzwerktechnik für das Internet. „Cisco ist seit vielen Jahren WorldSkills-Partner und möchte deswegen natürlich auch mit dabei sein, wenn SkillsGermany nationale Berufswettbewerbe erstmals öffentlich austrägt“, beschreibt Ausbildungs-Experte Carsten Johnson.
Partner für Mechatronik ist Festo, Automatisierer und Spezialist in der technischen Aus- und Weiterbildung. Schon vor 15 Jahren hat das Unternehmen den Wettbewerb in der neuen Disziplin Mechatronik initiiert. „Bildung, Innovation und Technik sind die Schlüsselfaktoren für den Ausbau unserer technologischen Leistungsspitze“, erläutert der Vorstandssprecher der Festo AG, Dr. Eberhard Veit.
Partner für den Elektrotechnik-Wettbewerb ist der globale Systemanbieter für Gehäuse- und Schaltschranktechnik sowie IT-Lösungen Rittal. „Die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft und ihrer Exportindustrie hängt ganz entscheidend von der Innovationskraft der Mitarbeiter ab“, erklärt Norbert Müller, Vorsitzender der Geschäftsführung.
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