Mit Application Service Providing wird Software aus der Steckdose Realität. Hier geht es um das Mieten zentral vorgehaltener Lösungen. Diese Online-Nutzung bietet gerade kleineren Unternehmen Vorteile zu kalkulierbaren Monatsgebühren. Reinhard Kreft vom ASP Industry Consortium gibt Tipps für den Einsatz.
Das Gespräch führte Achim Scharf
? Welches Ziel verfolgen Sie mit Ihrer Vereinigung?
I Das ASP Industry Consortium vereinigt 730 Unternehmen aus den Bereichen Infrastruktur einschließlich Netzwerken und Hardware, Service-Providern und Consultants. Unser Ziel ist es, die ASP-Industrie zu entwickeln. Deswegen sind wir auch auf die Hannover Messe gegangen, weil wir hier unsere Anwenderbasis sehen.
? Ist denn bei Anwendern nicht eine gewisse Ernüchterung eingetreten?
! Die Realität ist eingekehrt, was generell auch für das Thema Electronic Commerce gilt. Unter dem Eindruck dieser Prognosen wollten sich aber viele Unternehmen das ASP-Thema ans Revers heften.
? Inwieweit kann man vertrauen, langfristig eine Netzwerkinfrastruktur unabhängig von der Deutschen Telekom AG nutzen zu können?
! Auf jeden Fall sollte sich ein Kunde den Vertragspartner für ASP-Services anschauen, es gibt ja auch Konstellationen, wo ein Telekommunikationsunternehmen mit einem Partner die ASP-Leistung erbringt.
? Wie kann das ASP Industry Consortium Anbietern helfen, glaubhaft an den Markt zu kommen?
! Hier gibt es Möglichkeiten der Öffentlichkeitsarbeit oder der Zertifizierung von Softwarepaketen. Nach Studien von Ovum sind große ERP-Pakete wie R/3 für das ASP-Modell weniger geeignet, während Office-Anwendungen dies eher sein sollen, dem Anbieter aber wenig Mehrwert bringen. Das Thema Zertifizierung ist für uns ein Thema, hier können wir jedoch nur einen Kriterienkatalog sozusagen als Leitfaden aufstellen.
? Lassen sich mit dem Service Level Agreement (SLA) schwarze und weiße Schafe im ASP-Markt trennen?
! Absolut. Ich würde jedem, der sich für ASP-Leistungen interessiert, empfehlen, die AGB und Standard-SLA auf der Homepage des Anbieters einzusehen. Sind diese Unterlagen nicht oder nur auf Anfrage verfügbar, würde ich schon ein Fragezeichen setzen. Wir haben einen Leitfaden entwickelt, nach dem man solche Service Level Agreemants analysieren kann.
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