Geht’s eigentlich noch? Die Börse und der Euro zittern um die Wette, im Golf von Mexiko droht die größte Umweltkatastrophe, die BP-Gewinne gehen in Flammen auf und die öffentlich rechtliche ARD macht zur besten Sendezeit einen „Brennpunkt“ zu Michael Ballacks WM-Aus. Auch das „Zweite“ kümmert sich um das Thema „Boateng gegen Ballack“. Der Hintergrund: Mit einem Tritt hat es Kevin-Prince Boateng geschafft, Deutschland die Größe von Ballack vorzuführen. Es war ein absichtliches wie überhartes Foul. Eine Grätsche von hinten, ein grobes Tackling sehen wir fast jeden Samstag – erst zuletzt wieder im Pokalfinale. So schade es ist: „Fouls gehören zum Fußball.“ Aber darf man Boateng eine Verletzungsabsicht unterstellen? Es ist nicht anzunehmen, dass er so weit in die Zukunft hinein plant, dass er eine Maßnahme so strukturiert überdenken und angehen könnte. Dieser Boateng ist in einem Teil Berlins aufgewachsen, in dem das Zahn-um-Zahn-Prinzip gilt. Weil Ballack ihn beim englischen Cup-Finale maßregeln wollte, hat Boateng diesem Lehrertypen gezeigt, wie er sich zu wehren weiß. Rumms. Ende. wm
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