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„Der Kunde kann wählen, welche Antriebsform er verwenden möchte“

Nabtesco-Manager Marcus Löw über Getriebekopf-Entwicklungen des japanischen Herstellers
„Der Kunde kann wählen, welche Antriebsform er verwenden möchte“

Damit Industrieroboter leichter werden, müssen auch die Getriebe abspecken. Nabtesco setzt diese Anforderung stringent um. Marcus Löw, Manager Sales Department in der Düsseldorfer Europazentrale, erläutert die Neuheiten des japanischen Getriebeherstellers.

Herr Löw, was gibt es Neues bei Ihren Produkten?

„Die neuesten Zugänge in unserem Programm sind eine komplette neue Getriebekopf-Baureihe namens RD2 sowie eine Weiterentwicklung unserer bekannten RV-E-Trochoidgetriebe, die RV-N-Serie. Die Getriebeköpfe der RD-2-Reihe basieren auf der erfolgreichen RD-Serie, bieten aber eine nochmals gesteigerte Flexibilität. Ebenso wie bei der Vorgängerserie sind die Getriebeköpfe bereits einbaufertig und mit Schmiermittel befüllt. Um den Montageaufwand weiter zu vereinfachen, liefern wir jeweils eine Adapterplatte und eine Motorwellenkupplung mit. Der Clou der neuen RD2-Serie sind aber die erweiterten Anbaumöglichkeiten: Im Gegensatz zur alten Serie kann man die RD2-Getriebe auch über Riementrieb betreiben oder aber auch rechtwinklig anbauen. Damit haben wir der Serie eine sehr viel größere Flexibilität gegeben, bei der der Kunde wählen kann, welche Antriebsform er verwenden möchte. Die Vorteile der alten Serie, wie der bereits integrierte Flansch und die vorgefüllte Schmierung, bleiben natürlich auch bei der neuen Serie erhalten.“
In welchem Maße spielt hier Gewichtsreduzierung eine Rolle?
„Wir haben die Konstruktion der RD2- Serie noch weiter optimiert, sodass wir die Getriebe noch etwas leichter und kompakter hinbekommen haben. Für unsere Bestandskunden noch wichtig zu wissen: Ein Umstieg von der alten Serie auf die neuen RD2-Getriebe ist jederzeit problemlos möglich, da die Anbaumaße und Bohrbilder identisch bleiben. Seit April 2012 ist die Serie lieferbar, übrigens gleich mit dem kompletten Line-up, also allen Baugrößen, in denen es auch die bisheri- ge RD-Serie gibt.“
Und wie wirkt sich die Forderung nach weiter reduziertem Robotergewicht bei der anderen Neuheit, der RV-N-Serie, aus?
„Auf Basis der RV-E-Baureihe haben wir mit der neuen RV-N-Serie besonders kompakte, leichte und leistungsstarke Getriebe entwickelt. Diese kommen überall dort zum Einsatz, wo hohe Drehmomentleistungen gefordert sind, aber nur wenig Einbauplatz vorhanden ist. Dabei bewirkt die Verstärkung der Exzenterwellenlagerung eine sehr hohe Leistungsdichte. Durch die Optimierung des Produktionsprozesses und der Getriebebauteile unter Zuhilfenahme von FEM-Analysen ist es uns gelungen, eine nochmals kompaktere Bauform mit weiter reduziertem Robotergewicht und Gusskosten zu realisieren. Dabei sorgt die reduzierte Massenträgheit für verbesserte Lastbedingungen. Unterm Strich haben wir im Vergleich zur Vorgängerserie eine Gewichtsreduzierung bis zu 40 Prozent bei gleicher technischer Performance erreicht. Und das bei einem breit aufgestellten Line-up von 245 bis 7000 Nm Nenndrehmoment.
Nabtesco ist ja vor allem durch seine Roboter-Getriebe bekannt …
„Ja, das stimmt. Bei einem weltweiten Marktanteil von über 60 Prozent bei Robotergetrieben und mehr als vier Millionen verkauften Trochoidgetrieben kennt uns eigentlich jeder in der Robotik, auch wenn einige wenige noch immer den alten Namen Teijin Seiki im Hinterkopf haben. Schließlich ist Nabtesco 2003 aus dieser Firma sowie Nabco hervorgegangen. Aber natürlich entwickeln wir nicht nur Präzisionsgetriebe für Roboter, sondern auch für viele andere Anwendungen.“
Welche sind das?
„Das sind unterschiedlichste Applikationen, bei denen es auf sehr hohe Positioniergenauigkeit, Steifigkeit sowie einen hohen Wirkungsgrad ankommt, beispielsweise im Maschinen-, Werkzeug- und Anlagenbau, der Halbleiter-, Medizin-, Antennen- und Lebensmitteltechnik sowie im Wind- und Solarenergiebereich. Durch unser enges Support- und Händlernetz und das fein abgestufte Produktprogramm von kleinen bis sehr großen Präzisionsgetrieben können wir viele Entwickler von unseren Trochoidgetrieben überzeugen, die vorher beispielsweise mit aufwendigen mehrstufigen Planetengetriebe-Konstruktionen gearbeitet haben. Das ist natürlich relativ beratungsintensiv, aber auch für uns immer wieder spannend, wie viele unterschiedliche Lösungen mit unseren Getrieben realisiert werden können.“
Apropos Beratung – Nabtesco ist ja ein japanisches Unternehmen, sind da die weiten Distanzen zu den deutschen Kunden nicht manchmal hinderlich?
„Stimmt, unsere Muttergesellschaft sitzt in Japan. Aber wir haben mit Nabtesco Precision Europe in Düsseldorf ja einen europäischen Standort mit eigenen Vertriebsingenieuren sowie einem lokalen Händlernetz und bedienen von Düsseldorf aus den gesamten europäischen Markt. Dadurch sind wir sehr flexibel und immer „vor Ort“, um zu betreuen und zu beraten – egal, ob wir ein einzelnes oder 1000 Getriebe an den jeweiligen Kunden verkaufen. Und unser Qualitätsanspruch ist ebenfalls sehr „deutsch“, da liegen wir mit unserer Muttergesellschaft auf einer Wellenlänge. Anders werden Sie nicht zu einem der weltweit erfolgreichsten Präzisionsgetriebe-Hersteller.“
Nabtesco auf der Automatica: Halle B1, Stand 510
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