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Der letzte Schliff

Schleifwerkzeuge: Edelstahl-Rohre wirtschaftlich bearbeiten
Der letzte Schliff

Mannesmann DMV Stainless bearbeitet die Oberflächen von Rohren mit neuen Druckluftschleifern. Die ergonomisch und technisch pfiffigen Werkzeuge schonen Werker und verlängern die Standzeit der Schleifmittel.

Hydraulikzylinder pressen mit mehreren zehntausend kN Schubkraft 1200 °C heiße Stahlblöcke gegen einen Hartmetalldorn. Aus dem Ringraum um den Dorn tritt rotglühend das umgeformte Metall hervor. Ein Rohr entsteht. Es ist nahtlos, aus rostfreiem Edelstahl. Aber ganz fertig ist das Rohr noch nicht. Nach dem Abkühlen wird es auf die richtige Länge gebracht und in der Adjustage nachbearbeitet.

„Wir glätten Riefen, die beim Pressen entstehen, und schleifen eventuell vorhandene Oberflächenfehler aus“, erklärt Olaf Steinhausen, Meister in der Fertigung bei der Mannesmann DMV Stainless Deutschland GmbH in Remscheid. Dazu setzt er seit kurzem LSV-38-Schleifer von Atlas Copco Tools ein. „Die Oberflächenbearbeitung unserer zähen Edelstähle war mit den Hochfrequenz-Elektroschleifern, die wir früher verwendet haben, sehr kraftaufwendig“, sagt Steinhausen. Deshalb stellte man – zunächst testweise – auf die leichteren Druckluftwinkelschleifer um, die der schwedische Werkzeugspezialist vor kurzem vorgestellt hat.
„Die LSV-Schleifmaschinen lassen sich nicht abwürgen und ziehen selbst bei stärkerem Andruck mit konstanter Drehzahl durch“, lobt Michael Seefeldt, Revisor in der Adjustage, die Leistung der 1,3 kW starken Maschinen. „Sie erzeugen ein sauberes Schliffbild und besonders glatte Oberflächen.“ Dass beim Schleifen so gut wie keine Funken entstehen, liege allerdings an der Legierung des Rohrmaterials; die aktuelle Produktion gehe als Förderrohr in ein Ölfeld, sagt der DMV-Mann nicht ohne Stolz.
Neben der Drehzahl-Konstantregelung der LSV 38 schätzt Seefeldt die Spindelarretierung am Winkelkopf. Per Knopfdruck blockiert die Abtriebswelle und erleichtert so den Schleifmittelwechsel. Dabei muss Seefeldt seine Fächerschleifscheiben längst nicht mehr so häufig wechseln wie früher: „Die Schleifmittel halten jetzt mehr als 20 Prozent länger“, freut sich der Revisor.
Für diesen Effekt sei nach Angaben des Herstellers Atlas Copco Tools die Vibrationsminderung der LSV-Modelle verantwortlich. Bei dem „Autobalancer“ genannten Unwuchtausgleich rotieren stählerne Kugeln in einem ölgefüllten Käfig auf der Schleiferwelle und senken die Schwingungen beim Schleifen auf deutlich unter 2,5 m/s². Die Winkelschleifer erfüllen so die strengen Grenzwerte der neuen EU-Vibrationsrichtlinie (2002/44/EG) zum Werkerschutz und ermöglichen nach eigenen Angaben durch den ruhigeren Lauf der Maschine Schleifmitteleinsparungen von bis zu 30 %.
Obwohl Druckluft als Antriebsenergie teurer ist als elektrischer Strom, stellte Mannesmann DMV Stainless vollständig von Hochfrequenz- auf Druckluftwerkzeuge um. Den Ausschlag gab die Gesamtwirtschaftlichkeit. „Durch die höhere Abtragsleistung, die bessere Ergonomie und den geringeren Wartungsbedarf haben sich die Luftschleifer schon bezahlt gemacht“, freut sich Meister Steinhausen, für den Ergonomie und Wirtschaftlichkeit Hand in Hand gehen.
So werden auch die Rohrenden, deren Durchmesser zwischen 38 und 220 mm variieren, seit neuestem mit Druckluftschleifern vom Typ LSF 28 an den Innenkanten entgratet. Diese Stabschleifer sind nur 213 mm kurz und haben, den LSV-Winkelschleifern gleich, einen eingebauten Drehzahlregler. Dieser sorgt bei dem Modell in Michael Seefeldts Händen dafür, dass der Hartmetallfräser mit konstant 18 000 Touren rotiert – also immer mit der optimalen Schnittgeschwindigkeit. Das Handling der Maschine mit einer Leistungsabgabe von 820 W bei gerade einmal 750 g Gewicht sei ideal, versichert Michael Seefeldt und hebt noch die integrierte Pendellagerung hervor, die wie eine Einzelradaufhängung beim Auto sei. Sie verhindert, dass der Fräser auf dem Werkstück tanzt.
Thomas Preuß Fachjournalist in Königswinter
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
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