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Der Osten lockt

MOE: Staaten werben mit Qualität und niedrigen Lohnkosten
Der Osten lockt

Die Wachstumsmärkte Mittel- und Osteuropas eröffnen deutschen Firmen neue Handelsspielräume. Seit dem EU-Beitritt der zehn Staaten im Mai 2004 wurden viele Hürden beseitigt, die bislang die Geschäftsbeziehungen erschwerten.

Von unserem Redaktionsmitglied Susanne Schwab susanne.schwab@konradin.de

Das stabile Wirtschaftswachstum in Russland und die zunehmende Automatisierung in der russischen Industrie waren für den Sensorhersteller Sick AG, Waldkirch, ausschlaggebend, als es um den Standort einer eigenen Tochtergesellschaft in den MOE-Staaten ging. Bislang hatte das Unternehmen aus dem Breisgau seine Sensoren über eine Vertretung auf den russischen Markt gebracht. Jetzt vertreibt die neue Gesellschaft O.O.O. Sick mit Sitz in Moskau ihre Produkte in Russland und in der Ukraine.
Wie Sick haben viele andere Firmen in den vergangenen Jahren ihre Geschäftstätigkeit in den Ländern Mittel- und Osteuropas aufgenommen oder erweitert. Der Beitritt der zehn neuen EU-Länder hat zusätzlich die Attraktivität der ost- und mitteleuropäischen Staaten als Niederlassungsstandort verstärkt. In der Rangliste der Investitionsziele liegt Polen derzeit auf Platz eins, gefolgt von der Tschechischen Republik und Ungarn. Die staatliche Agentur Czech-Invest vermittelte allein 2003 rund 60 Investitionsprojekte. Der Gesamtwert beläuft sich auf 1,2 Mrd. US-$, informiert Renáta Haklová, Leiterin der deutschen Vertretung von Czech-Invest in Köln.
Rumänien gehört zu den vielversprechendsten Beitrittskandidaten der Europäischen Union. Schon 1974 und 1980 wurden Handelsabkommen unterzeichnet. Erklärtes Ziel für einen EU-Beitritt ist das Jahr 2007. Aber schon heute sind, so eine Studie der Deutschen Industrie- und Handelskammer (DIHK), die Länder Bulgarien und Rumänien für deutsche Firmen interessanter als die im Mai neu aufgenommenen EU-Staaten. In den zwei Balkanländern lägen die Arbeitskosten um 95 % niedriger als in Deutschland, während in den neuen EU-Ländern die Lohnkosten in den vergangenen vier Jahren um 40 % gestiegen seien.
Die Vorteile am Standort Rumänien nutzt auch die Ruck Ventilatoren GmbH, Boxberg-Windischbuch. Der Anbieter von Speziallösungen für die Ventilatoren- und Lüftungstechnik hatte Anfang des Jahres eine Tochtergesellschaft in Rumänien eröffnet. Von dort aus will das Unternehmen die Märkte in Osteuropa erschließen und vor Ort Serienprodukte, Zubehör und Komponenten fertigen. „Der Schwerpunkt unserer Aktivitäten, die Entwicklung innovativer Lüftungsprodukte sowie deren Vertrieb bleiben jedoch in Boxberg“, betont Geschäftsführer Gerhard Ruck.
Grundsätzlich raten Osteuropaexperten, die Risiken einer Investition in den MOE-Staaten nicht zu unterschätzen. Gerade das jüngste Debakel bei der Präsidentenwahl in der Ukraine zeigt, welchen politischen und wirtschaftlichen Schwankungen diese Länder unterworfen sind.
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