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Der Strom kommt immer noch aus der Steckdose

Dienstleister: Mehr Service für den Kunden
Der Strom kommt immer noch aus der Steckdose

Die Liberalisierungsphase ist vorbei. Jetzt müssen sich die Energieversorger im Markt etablieren. Sowohl Dienstleister als auch Unternehmen sind motiviert und bereit, in erneuerbare Energien, wie Sonne, Wind und Wasser, zu investieren.

Susanne Schwab ist Journalistin in Reutlingen

Mit neuen Konzepten traten die Energiedienstleister nach der Strommarkt-Liberalisierung ihren Kunden entgegen. Neue Vertriebs- und Marketingbereiche sind entstanden; Kooperationen und Fusionen waren und sind an der Tagesordnung.
Im Stuttgarter Landesverband VdEW Baden-Württemberg e. V. haben sich beispielsweise 131 baden-württembergische Elektrizitätsversorgungsunternehmen (EVU) zusammengeschlossen. Sie beliefern rund zehn Millionen Bürger mit elektrischer Energie und decken den Strombedarf von jährlich knapp 53 000 Mrd. kWh im Land. Dabei ist die Versorgung mit Energie in Baden-Württemberg nahezu flächendeckend mit sämtlichen Energieträgern in ausreichendem Umfang möglich, wobei das Land weitestgehend auf Importe angewiesen ist. Baden-Württemberg investiert deshalb weiterhin mehr Geld als jedes andere Bundesland in die Erforschung erneuerbarer Energien.
Nach Angaben des Wirtschaftsministers flossen allein im letzten Jahr rund 22 % der Förderbescheide des Bundes in den Bau von Solaranlagen nach Baden-Württemberg. Erst vor wenigen Wochen kündigte die MVV Energie AG an, mehrere 100 Mio. Euro in die alternativen Energien, insbesondere in die Bereiche Biomasse, Wind- und Solarenergie zu investieren.
Das Mannheimer Versorgungsunternehmen setzt damit seine Expansion in kerngeschäftsnahe Zukunftstechnologien konsequent fort und beteiligt sich zu einem Drittel an der amerikanischen Energy Photovoltaics (EPV), Inc. Die in Princeton, New Jersey beheimatete EPV zählt zu den weltweit führenden, auf Photovoltaik spezialisierten Entwicklungsgesellschaften und Herstellern von Fertigungsanlagen. Weitere Beteiligungen sollen das Unternehmen in den Bereichen Solarenergie und Windkraft festigen. Roland Hartung, Sprecher des Vorstands der MVV Energie AG, sieht sein Unternehmen in diesen Zukunfts-technologien genau richtig platziert: „Bei Solarstrom und Windkraft handelt es sich um typisch dezentrale Formen der Energieversorgung. Dies entspricht exakt unserem Kerngeschäft. Zudem ergänzen unsere grünen Produkte unser Dienstleistungsportfolio, beispielsweise im Bereich Energiedienstleistungen.“
Das Wirtschaftsministerium konzentriert sich in technologischer Hinsicht verstärkt auf die Förderung der Photovoltaik und der Brennstoffzellentechnologie. Beim Herstellen neuartiger Photovoltaikmodule spielt vor allem die CIS(Kupfer-Indium-Diselenid)-Dünnschichttechnologie eine wichtige Rolle. Auf diese Technologie setzt auch die Würth Solar GmbH & Co. KG in Marbach am Neckar. Die CIS-Solarmodulfertigung des Gemeinschaftsunternehmen der Adolf Würth GmbH & Co. KG, Künzelsau, dem Energieversorger EnBw AG, Karlsruhe und der ZSW (Zentrum für Sonnenenergie und Wasserstoff-Forschung) GmbH, Stuttgart, wird vom Land zwischen 1999 und 2003 mit insgesamt über 2 Mio. Euro gefördert.
Mit ihrer Tochter Würth Elektronik verfügt die hohenlohische Unternehmensgruppe zwar bereits über einen Bereich Photovoltaik, wollte sein ökologisches Engagement jedoch weiter ausbauen. Rolf Bauer, Geschäftsführer der Adolf Würth GmbH & Co. KG: „Mittelfristig und langfristig geht an der Photovoltaik kein Weg vorbei. Wir investieren bewusst in eine Zukunftstechnologie, weil wir sie für elementar wichtig halten. Aber wir haben als Wirtschaftsunternehmen auch ganz klar den Erfolg im Visier: Etwa zwei bis drei Jahre nach Produktionsbeginn wollen wir bereits in der Pilotphase schwarze Zahlen schreiben und erst recht, wenn wir in die Massenfertigung gehen.“
Auch die Energie Baden-Württemberg AG (EnBW), 1997 entstanden aus der Fusion Badenwerk und Energie Versorgung Schwaben, sieht in der photovoltaischen Stromerzeugung eine Ergänzung ihres bisherigen, netzgebundenen Stromgeschäfts.
Im Rahmen des Solarstrom-Programms EnBW Solar Plus setzen die Karlsruher ihren Kunden auf Wunsch sogar eine eigene Photovoltaik-Anlage direkt aufs Dach. Bei den Selbstversorgern kommt dann bei Bedarf der eigene Strom aus der Steckdose.
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