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„Der Trend zur Langdrehmaschine ist nicht mehr aufzuhalten“

Kenji Sugimoto: Fertigbearbeitung von Komplex- und Mikroteilen rechnet sich zusehends
„Der Trend zur Langdrehmaschine ist nicht mehr aufzuhalten“

Lohnfertiger, Klein- und Mittelbetriebe sind für die Esslinger Citizen Machinery Europe seit Jahren die Absatzbasis. Mit einer überarbeiteten Reihe von Präzisions-Langdrehern will das Unternehmen nun auch in größeren Branchen Fuß fassen. Erklärtes Ziel ist die Marktführerschaft.

Das Interview führte Chefreporter Wolfgang Filì

? Herr Sugimoto, Citizen-Langdreher galten bislang als Lösung für die Massenfertigung. Jetzt sollen die Maschinen auch komplettbearbeiten und damit neue Kundenkreise auftun. Wie sieht Ihr Angebot im einzelnen aus?
!Vorab grundsätzlich: Langdrehmaschinen sind seit Mitte der 90er Jahre in der Lage, komplexe Teile inklusive Fräsen und Bohren einbaufertig zu bearbeiten. Hinzu kommt, daß der Markt vermehrt Maschinen für kleinere Werkstücke verlangt. Der Langdreher bietet beides. Dadurch werden Maschinen wie unsere überarbeitete B12, BC12 und die L-Serie auch für Betriebe rund um die Kfz- und Elektronikindustrie interessant.
? Welche Ist- und Planzahlen bedeutet das für Citizen in Europa?
! 1998 haben wir 430 CNC-Maschinen verkauft. 60 davon waren Präzisions-Drehmaschinen von Boley, die restlichen Citizen-Langdreher. 1999 werden wir insgesamt 420 Maschinen liefern, 2000 sollen es 500 sein. Für 2001 sind 600 geplant.
? Sie sagen, der Trend zur Langdrehmaschine sei nicht mehr aufzuhalten. Durch welche Erfahrung ist dies gedeckt?
! In Japan ist der Anteil am nationalen Verbrauch in den letzten Jahren von 20 auf 30 Prozent gewachsen. Von den im ersten Halbjahr 1999 verkauften 8000 Drehmaschinen waren 1000 Einheiten Langdreher von Citizen. Unser Marktanteil liegt dort bei 45 Prozent.
? Was spricht dafür, daß der Markt in Europa sich ähnlich entwickelt?
! Analysen auf Basis von VDMA-Zahlen zeigen, daß der Bedarf an Langdrehern zwischen 12 und 32 mm Durchlaß in den kommenden Jahren rasant zunehmen wird. Der wachsende Bedarf an Komponenten für die Mikrosystemtechnik spielt hier sicher eine Rolle. Für uns ist dieser Trend insofern erfreulich, als daß wir hier Markt- und Technikführer sind.
? Citizen stellt vor allem Serientypen her. Greifen Sie für die neuen Systeme jetzt in den Baukasten und liefern nach Kundenwunsch?
! In Japan und den USA liefern wir 90 Prozent aller Maschinen als Standard. Der Rest ist angepaßt. Die westeuropäische Investtionskultur unterscheidet sich hier erheblich. Wir reagieren, indem wir unsere Maschinen möglichst komplett ausstatten, daß Anpassungen sich in der Regel erübrigen.
? Wo steht Citizen im europäischen Preisvergleich?
! Bei den Cincom-Langdrehern liegen wir zur EU-Konkurrenz in etwa gleichauf. Allerdings sind unsere Maschinen qualitativ hochwertiger, arbeiten genauer und produktiver. Die Boley Evoluturn-Drehmaschinen sind etwas günstiger als vergleichbare westeuropäische Maschinen.
Info-Box Citizen
Citizen Machinery Europe gehört zu dem Mischkonzern Citizen Watch Co. Ltd, Tokyo. Das japanische Unternehmen stellt seit 1930 Drehautomaten her sowie seit 1970 NC-gesteuerte Lang- und Kurzdrehmaschinen nebst Zentren – der Markenname ist Cincom. 1998 setzte Citizen mit Werkzeugmaschinen weltweit rund 500 Mio. DM um. Die Holding notiert als AG an der Tokyoter Börse. (www.citizen.co.jp/cincom/e/) Die 1986 gegründete Citizen Machinery Europe GmbH, Esslingen, vertreibt das Cincom-Programm in Europa. Seit 1989 baut sie die Maschinen auch in Deutschland. Mit der Übernahme des Drehmaschinenherstellers Boley 1992 kam weitere Fertigungskapazität hinzu. Mittelfristig soll jedes zweite Cincom- und Evoluturn-Drehsystem für Europas Markt in Esslingen gebaut werden. Citizen Europe hat rund 100 Mitarbeiter. 1998 wurden 85 Mio. DM umgesetzt (www.citizen.de)
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