Für Prof. Dr. Michael ten Hompel, Leiter des Fraunhofer IML in Dortmund, ist die computergestützte Materialflussanalyse ein elementares Werkzeug mit durchschlagender Wirkung.
Herr Prof. ten Hompel, wie schätzen Sie den Nutzen der Materialflussanalyse ein?
Für mich ist die Materialflussanalyse ein elementares Werkzeug, das oft auch elementare Ergebnisse liefert. Ich habe viele Fälle erlebt, bei denen am Ende ein erheblicher Mehrwert durch einfachste, organisatorische Maßnahmen erreicht werden konnte.
Ist die Datenerhebung beim Kunden ein Problem?
Leider. Das fängt bei einer Transportmatrix an und hört bei komplexen SAP-Daten auf. Der Aufwand für die Erhebung wird jedoch oft überschätzt. Um zum Beispiel auszurechnen, wieviel Stapler in einem Lager gebraucht werden, reicht eine einfache Analyse und eine ergänzende Aufnahme von Daten und Layout. Am Ende spart man weit mehr, als man bei der Datenerhebung und Analyse investiert.
Wie sieht es mit der Datenqualität aus?
Wurde noch nie eine Materialflussanalyse oder Simulation durchgeführt, sind die Daten meist von eher schlechter Qualität. Wir beschäftigen uns seit Jahren mit der Analyse und Aufbereitung solcher Datensätze, und es ist verblüffend, wie viel Information man extrahieren kann.
Sind die Unternehmen in der Regel bereit, eine Materialflussanalyse durchführen zu lassen? Oder gibt es innere Widerstände?
Das Management versäumt es immer wieder, die Mitarbeiter darüber zu informieren, was passiert. Die Belegschaft muss immer wissen, was gerade läuft. Informationsdefizite verunsichern und führen zu Aggression und Leistungsminderung. Auf der anderen Seite kann eine gut geführte Analyse unter Einbeziehung des Personals zu einer für alle Seiten befriedigenden, leistungsgerechten Entlohnung führen.
Wo liegen die Trends?
Neue Technologien wie RFID werden zu veränderten Prozessen führen. In Zukunft meldet sich vielleicht die Palette selbstständig beim Staplerfahrer. Dies hat gravierenden Einfluss auf Verfügbarkeit, Analyse und Simulation. ub
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