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Die Fremdfirma in der Fertigung rechnet sich

Werkzeugversorgung durch ergebnisverantwortlichen Dienstleister
Die Fremdfirma in der Fertigung rechnet sich

Die Fremdfirma in der Fertigung rechnet sich
Nachweisbar nützlich, aber als reinerBereitstellungsautomat meilenweit von der Komplett-Versorgung auf Stufe 5 entfernt: Tool-Terminal des Einkaufsbüros deutscher Eisenhändler (Bild: EDE)
In seiner Toolmanagement-Treppe hat der Autobauer General Motors definiert, was die Komplett- Versorgung mit Spitzenwerkzeugen von bloßer Lieferung unterscheidet. In Ungarn verfolgt der Konzern sein Konzept bereits seit 1996 mit Erfolg. Die Basis des Vertrags mit Partner TCM sind feste Kosten pro gefertigtem Werkstück.

Wo das Gros der Metallbranche noch das Für und Wider externen Toolmanagements überdenkt, hat General Motors profitable Fakten geschaffen. 1996 hatte der amerikanische Autobauer die komplette Werkzeugversorgung seines Fertigungsstandorts Szentgotthard/Ungarn in die Hände der österreichischen Tool Consulting & Management GmbH gelegt. Diesen Service leistet die Grazer Unternehmensgruppe auf Stufe 5 einer so genannten Toolmanagement-Treppe, mit der GM fremde Versorgung klassifiziert.

Danach hat der Dienstleister – in diesem Fall TCM – die Hoheit über das Werkzeugwesen des Kunden und trifft sämtliche Entscheidungen zwischen Planung, Betrieb und Einkauf. Sein Geld verdient er jedoch nicht an der Schneide. Vielmehr begleitet er risikoverantwortlich alle spanenden Abläufe nebst der Instandhaltung und Verwaltung der Tools, die sein Eigentum bleiben.
Ferner sorgt er dafür, dass die Prozesse ans Laufen kommen und am Laufen bleiben. Jede Störung fällt als erstes auf seine Werkzeuge zurück. In diesem Fall muss der Toolmanager die Ursachen ermitteln und abstellen. Ohne solides Fachwissen zu Tools und Tei-len, Maschinen und Material, Schmierung, Spanntechnik und Schnittwerten ist das nicht zu schaffen.
Im Werk Szentgotthard betreuen derzeit 36 TCM-Leute im Vierschicht-Betrieb und an sieben Tagen die Woche eine Motoren- und eine Zylinderkopflinie. Als GM 1999 entschied, die Continuous Variamatic Transmission CVT – das neueste Opel-Automatikgetriebe – in Ungarn zu fertigen, war der Toolmanager von Beginn an in die Planung einbezogen. Heute unterhält die Gruppe vor Ort ein komplettes Lager, montiert, vermisst und justiert dort die Werkzeuge, schleift und beschichtet sie nach und stellt sie just in time den Maschinenbedienern zur Verfügung. Über die einfache Versorgung durch in der Fertigung aufgestellte Werkzeugautomaten geht dieser Service weit hinaus.
Kosteneinsparung wird für jedes Jahr vertraglich vereinbart
TCM ist eines der wenigen Unternehmen weltweit, das Toolmanagement auf Stufe 5 beherrscht. Zwar überwiegt auch hier als Tagesgeschäft die Werkzeugaufbereitung. Anders als bei Stufe 3 oder 4, wo noch der Hersteller die Bereitstellung der Werkzeuge verantwortet, gehört Projektarbeit, Prozessoptimierung, Verbesserungswesen und Lagermanagement dazu.
Genau hier liegt der Kundenvorteil: Der Vertrag zwischen GM und den Grazern sieht eine Bezahlung auf Basis fester Kosten pro gefertigtem Werkstück vor. Eine weitere Klausel legt für jedes Jahr ein Sparpotenzial für die Werkzeug- und Servicekosten fest und ist damit die Messlatte für den Verdienst des Toolmanagers. Damit haben beide Seiten ein materielles Interesse am Einsatz der neuesten und effektivsten Technik. Die Arbeit mit zwei, drei Werkzeugherstellern reicht hier nicht aus. Auch Nischenanbieter müssen als Partner integriert werden, zu denen TCM heute 130 Lieferanten zählt. Der Erfolg solch kreativer Fleißarbeit bleibt nicht aus: Zum dritten Mal hintereinander bekamen die Grazer Toolmanager von General Motors die Auszeichnung Supplier of the Year.
Von Chefreporter Wolfgang Filì – chefreporter@fili.net
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