Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Die Lage ist verzwickt. Die Wirtschaft stellt sich darauf ein, dass Rohstoff- und Energiepreise langfristig weiter steigen. Der Hunger der Welt nach Öl und Stahl ist, so scheint es, nicht zu stillen.
Wer am meisten leidet: die Verarbeiter mit einem hohen Vormaterialanteil. Seit einem Jahr fordern sie – mit wenig Erfolg, – die höheren Kosten gerecht auf die großen Zulieferer und Endproduzenten umzulegen.
Da klingt der Vorschlag des Bosch-Managers Chur auf den ersten Blick gar nicht übel: Zulieferer, Komponten-Hersteller, OEMs und Endkunden, sollten die Kostensteigerung zu je einem Viertel tragen. Doch dieser Vorschlag unterschlägt eines: Die Verarbeiter am Anfang der Kette tragen ob ihres hohen Vormaterialanteils naturgemäß höhere Kosten.
Da kann man WSM-Chef Möhlenkamp eigentlich zustimmen, wenn dieser fordert, dass folgerichtig der Endkunde die Preissteigerung tragen müsste.
Es darf aber bezweifelt werden, ob sich der WSM-Wirtschaftsverband mit dieser Position auf dem BDI-Rohstoffkongress am 8. März durchsetzen wird. Denn es bleibt eine zentrale Frage, die die OEMs lieber nicht stellen: Ob private und gewerbliche Endkunden bereit sein werden, für ein Produkt so viel mehr zu bezahlen, wie es aus Herstellersicht tatsächlich Wert ist.
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