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Die haben den Dreh raus

Acht Drehmaschinen fertigen unterschiedlichste Antriebsspindeln
Die haben den Dreh raus

Fertigungstechnik | Eine bequeme Höhenverstellung verbessert die Ergonomie von Büro- und Werkstattarbeitsplätzen wesentlich. Ketterer fertigt Spindeln in unterschiedlichen Ausführungen und Längen für deren Antriebe . Dabei leisten acht Drehmaschinen des Typs Cincom A32 von Citizen zuverlässige Dienste.

Markus Reissig

Dass sich Tradition und Hightech nicht ausschließen, zeigt die B. Ketterer Söhne GmbH & Co. KG. Bereits 1832 gründete Benedikt Ketterer eine Uhrmacherwerkstatt in Furtwangen im Schwarzwald, einer Region, die für präzise Feinmechanik bekannt ist. Innovationsgeist und das Gespür für Ideen abseits des Bekannten ließen Ketterer in mehr als 180 Jahren zum wegweisenden Betrieb wachsen. Seit einem Vierteljahrhundert entwickelt und fertigt das Unternehmen Antriebe für Höhenverstellungen von Büro- und Werkstattarbeitsplätzen sowie für die Medizintechnik und für den Fassadenbau.
18 Millionen Arbeitsplätze in Deutschland sind Bildschirmarbeitsplätze. Höhenverstellbare Schreibtische tragen hier wesentlich zu einer verbesserten Ergonomie bei. „Es gibt unterschiedliche Arten, sich den Arbeitsplatz nach den eigenen Bedürfnissen zu gestalten“, sagt Michael Seifritz. „Wir bieten manuelle Antriebsvarianten via Kurbelbetrieb an. Mehr Komfort bieten allerdings unsere elektrischen Spindelantriebe“, fährt der Leiter Technischer Vertrieb & Marketing bei Ketterer fort.
Im Pflegebereich und in der Medizin sind Antriebe ebenfalls unabdingbar. So bietet Ketterer auch Antriebe für Pflegebetten oder barrierefreie Badewannen an, die den Nutzern das Leben deutlich erleichtern. „Unsere Schwerlastantriebe, die bis 400 Kilogramm belastbar sind, verrichten ihren Dienst unter anderem in Röntgen- und OP-Tischen. Gerade dort – wie in der Medizintechnik allgemein – gelten strenge Anforderungen. Und die Ansprüche an Komfort und Funktionalität sind sehr hoch“, erläutert Seifritz. Auch in diesem Segment haben sich die zuverlässigen Ketterer-Antriebe etabliert, ebenso wie in der Fassadentechnik.
Auch moderne Gebäude müssen vielfältige Anforderungen erfüllen: höhere Energieeffizienz, funktionelles Design, längere Lebensdauer und Wartungsfreiheit bei gleichzeitig sinkenden Kosten. Zum Einsatz kommen hier zunehmend bewegliche Fassadenelemente. Dabei stellen Umwelteinflüsse eine große Herausforderung an die Korrosions- und Witterungsbeständigkeit der Materialien. „Meist sind es Edelstähle oder Aluminium, die wir dort für unsere Spindeln verwenden“, erzählt Andreas Ruf, Fertigungsleiter bei Ketterer. „Aber je nach Einsatzgebiet muss es auch schon mal ein besonderer Edelstahl sein. So hatten wir beispielsweise Anfragen für seewasserresistente Systeme. Da muss man als Hersteller die unterschiedlichsten Parameter berücksichtigen, auch beim Bearbeiten der Werkstoffe.“
Fertigung wieder im eigenen Haus
Mitten in der Wirtschaftskrise 2008 überlegten sich daher Geschäfts- und Fertigungsleitung, das CNC-Drehen wieder in den eigenen Produktionsprozess zu integrieren. „Zuvor hatten wir die Spindeln extern fertigen lassen, was uns aber mit steigenden Stückzahlen zu unflexibel wurde“, erklärt Michael Seifritz. Daher wandte sich Ketterer an Giovanni D’Addio. „Gerne übernahm ich damals die Aufgabe, einen kleinen Maschinenpark für die Spindelfertigung zusammenzustellen“, berichtet der Geschäftsführer von D’Addio Industrial Tools und Vertreter für Citizen Drehmaschinen. „Nachdem wir gemeinsam sämtliche Anforderungen herausgearbeitet hatten, ergab sich die Cincom A32 aus der Evolution Line als optimale Lösung für Ketterer. Sie ist stabil, bietet kraftvolle Schnittleistungen – dank robuster Spindeln und einem hochsteifen Maschinenbett.“
Aus den zunächst drei Maschinen des Typs A32 sind mittlerweile acht geworden. „Nicht zuletzt der hervorragende, zeitnahe Support bei Citizen – sowohl über Herrn D’Addio als auch via Hotline – lässt uns der Marke treu bleiben. Sollte es bei einer Maschine doch mal klemmen, ist spätestens am kommenden, nicht selten schon am gleichen Tag ein Techniker vor Ort“, erzählt Andreas Ruf. „Obendrein bietet die Cincom A32 ein hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis und ist speziell auf unsere nicht alltäglichen Anforderungen angepasst. Schließlich werden bei uns Spindeln bis zu drei Metern Länge gefertigt!“
Im Drei-Schicht-Betrieb fertigen die acht A32 täglich zwischen 1000 und 1500 Spindeln – pro Maschine. „Da kommt es auf zuverlässige Technik an, die möglichst wartungsarm und einfach zu bedienen ist“, weiß Mike Schirmaier, Vertriebsbeauftragter bei Citizen. Auch dort glänzt die A32, wie Andreas Ruf bestätigt: „Da alle acht Maschinen die gleiche Steuerung haben und gleich aufgebaut sind, kann jeder auf dem Typ geschulte Mitarbeiter problemlos zwischen den verschiedenen A32 wechseln.“
Flexibilität ist bei Ketterer durch die Bank Trumpf. Zum einen läuft die Serienproduktion der Standardprodukte durch, und zum anderen ist das Unternehmen verlässlicher Ansprechpartner für Sonderantriebslösungen aller Art und jeglichen Umfangs. Michael Seifritz erklärt: „Die Kombination aus jahrzehntelanger Erfahrung, unbedingtem Qualitätsdenken und einem modernen Maschinenpark ermöglicht uns, schnelle und dabei hochwertige Lösungen zu präsentieren. Meist können wir in deutlich unter einer Woche bereits Muster eines neuen Antriebs bereitstellen, weshalb wir uns auch vor außergewöhnlichen Anfragen keinesfalls scheuen.“ Dabei mache es keinen Unterschied, ob es nur eine Kleinserie sein soll oder gleich eine Tausenderserie.
Mit Spannung sieht Andreas Ruf der umstrukturierten Produktion entgegen, wenn voraussichtlich im Mai ein Erweiterungsbau vollendet wird. Dann nämlich ist der Materialfluss weiter optimiert. „Für unsere Citizen-Maschinen bedeutet dieser Raumgewinn die Möglichkeit, eine ausgeklügelte Werkstückförderung für die extralangen Spindeln zu implementieren, die übrigens in hochwertigen Sonnenschirmen zum Einsatz kommen“, freut sich der Fertigungsleiter.
Bislang mussten die fertigen Spindeln nämlich per Hand von der Maschine genommen werden. Die passende Lösung haben Giovanni D’Addio und Mike Schirmaier schon in petto: „Das war eine knifflige Aufgabe mit einer individuellen Lösung – doch gerade für solche Herausforderungen hat sich das Unternehmen Ketterer uns als Technologielieferanten ausgesucht!“
Prokurist, Leiter Service und Technik,
Citizen Machinery Europe, Esslingen
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