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Die intelligente CNC findet Anschluss und gehorcht aufs Wort

Trendbericht: Vernetzung eröffnet völlig neue Möglichkeiten
Die intelligente CNC findet Anschluss und gehorcht aufs Wort

Die intelligente CNC findet Anschluss und gehorcht aufs Wort
Dr.-Ing. Axel Peters, Oberingenieur am Werkzeugmaschinenlabor der RWTH Aachen: "Per Internet lassen sich nicht nur die Dokumentationen leichter an die Maschine bringen. Die Hersteller können auch neue Steuerungsalgorithmen komplett in die Maschinen ihrer Kunden überspielen."
Es klingt wie Science-Fiction: Künftige Maschinensteuerungen sollen chatten, Werkzeuge bestellen, ihrem Bediener aufs Wort gehorchen und sich komplizierte Bearbeitungsgänge merken.

Wenn heute durch die Steuerung einer vernetzten Maschine eine enorme Datenflut schwappt, dann macht dies beispielsweise Maschinendiagnose oder Prozessüberwachung möglich. Mit entsprechenden Verfahren lassen sich an wichtigen Maschinenelementen wie der Spindel drohende Ausfälle mit Hilfe von Diagnosefunktionen in der CNC entdecken. Eine weitere interessante Variante bietet das Internet: Mit dem weltweiten Datennetz lassen sich aus der Ferne Maschinen überwachen und sogar steuern. Um dieses Thema gehe es im Rahmen des Projektes Arvika – Augmented Reality in Entwicklung Produktion und Service -, sagt Dr.-Ing. Axel Peters, Oberingenieur am Werkzeugmaschinenlabor (WZL) der RWTH Aachen: „Viele Werkzeugmaschinenhersteller sind kleine und mittlere Unternehmen, denen es schwer fällt, weltweit Servicedienste anzubieten. Mit Hilfe von Teleservice samt integrierter Augmented Reality (über-lagerter Realzeit) kann der WZM-Hersteller dem fernen, fremden Werker Hilfestellung geben, etwa nach dem Motto: Schau mal dort hin und überprüfe die Spannung zwischen den gezeigten Klemmen.“ Mit Hilfe eines Feedbacks über Kamera und Datenleitung sieht der Servicemann den jeweiligen Blickwinkel des Mitarbeiters beim Kunden. Hiermit verbunden ist eine neue Anforderung an die CNC: Sie muss alle nötigen Daten liefern und anwendungsgerecht aufbereiten.

Per Internet lassen sich nicht nur die Dokumentationen leichter an der Maschine zur Verfügung stellen, sondern es eröffnen sich ganz neue, spannende Möglichkeiten. Schon jetzt könnten Hersteller neue Steuerungsalgorithmen komplett in die Maschinen ihrer Kunden überspielen. Ähnliche Konzepte verfolgen bereits große CNC-Hersteller. Aber auch interne, drahtlose Netzwerke sind im Gespräch.
Auch bei der Ergonomie haben die Aachener vom World Wide Web gelernt. Neben einer mit Java in den Internet-Browser integrierten Oberfläche verfügt der Anwender beispielsweise über einen Macrorecorder, mit dessen Hilfe er Befehlsfolgen speichern kann. „Der Werker an der Maschine kann sich per E-Mail via Internet kurz bei Arbeitskollegen informieren oder auch Werkzeuge bestellen“, ergänzt Peters die Möglichkeiten des Webs. „Noch besser wäre es, wenn der Werkzeuglieferant den künftigen Bedarf erkennt und automatisch Nachschub anbietet.“
Diese Möglichkeit behandelt aber ein empfindliches Thema, denn welcher Produzent lässt sich schon von Fremden Cookies, also elektronische Erkennungsmarken, in seine Maschinensteuerung pflanzen? „Hierfür bedarf es dann einer speziellen Firewall für CNC“, nennt Peters einen Ausweg.
Zur Ergonomie gehört auch die Sprachsteuerung. Die WZL-Ingenieure entwickeln mit einem Partner ein System, das die Störgeräusche in der Werkstatt ausfiltert und bedienablauforientiert mit einem beschränkten Befehlssatz auskommt, der Fehlerkennungen vermeidet.
Zu den Aktivitäten der vergangenen Jahre zählte Osaca, (Open System Architecture for Controls within Automation Systems). Das sei ein „bitteres Thema“, gibt Dr. Peters zu: „Es hat leider kein einziger Hersteller eingesetzt. Wir verwenden nun die Referenzarchitektur, um die Kommunikationsobjekte optimal zu strukturieren.“ Mit deren Hilfe lassen sich aktuelle CNC-Trends wie die PC-basierte CNC leicht verwirklichen, die bis auf den Computer mit Schnittstellenkarte ohne spezielle CNC-Hardware auskommt. wm
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