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Die Lieferkette läuft nun wie neu geschmiert

Gedas: Supply Chain bei Zulieferer Fennel neu justiert
Die Lieferkette läuft nun wie neu geschmiert

Um den Umsatz zu steigern, optimierte Fennel seine Lieferkette. Da diese teilweise neu zu modellieren war, griff das Unternehmen auf den IT-Dienstleister Gedas zurück, der bereits seit 2002 Outsourcing-Partner für die Baan-ERP-Software ist.

Die Fennel Technologies AG aus Löhne will keine Zeit verlieren und in den nächsten Jahren den Umsatz im Automotive-Bereich deutlich erhöhen. Neben Audi liefert Fennel Technologies beispielsweise an Bentley, Ferrari oder Mercedes. „Wir wollen den Bereich Automobil kräftig ausbauen“, sagt Wilfried Bordasch, Geschäftsführer des konzern-internen IT-Dienstleisters Aimtec GmbH. Darüber hinaus erwartet der IT-Manager aber auch ein weiteres Umsatzplus in der Telekommunikationsbranche. Auf den Prüfstand kam deshalb auch die Zulieferkette, im Fachjargon Supply Chain genannt.

Seit November 2002 betreut der Berliner IT-Dienstleister Gedas GmbH für Fennel das Baan-ERP-System sowie weitere Applikationen in diesem Umfeld. Die Einsatzgebiete reichen von Finanzbuchhaltung und Controlling über Bestellwesen und Lagerwirtschaft bis zu Auftragsabwicklung und Qualitätswesen. Folglich wurden die Berliner auch bei der Optimierung der Supply Chain hinzugezogen.
Die Gedas-Berater standen vor der Aufgabe, für die auf Spritzguss spezialisierten Standorte in Löhne und Bünde und den auf Zinkdruckguss spezialisierten Standort in Heiligenhaus in Kooperation mit den Fennel-Mitarbeitern die interne Supply Chain zu optimieren. Das Tagesgeschäft sollte aber nicht unterbrochen werden. Bei der Modellierung war die erste große Herausforderung, die neu zu schaffende Organisationseinheit Einkauf im Gesamtgefüge des Unternehmens zu etablieren. Aufgaben waren zwischen den verschiedenen Bereichen, wie etwa Forschung und Entwicklung, Einkauf und Produktionsplanung, teilweise neu zu verteilen. Die neu entstandenen Schnittstellen waren zwischen diesen Bereichen abzustimmen.
Die neuen Beschaffungsprozesse verbesserten sich aufgrund straffer Durchlaufzeiten und der Vermeidung von Fehlerquellen. Jeder Arbeitsvorgang – von der Kundenanfrage über den Auftrag bis hin zum Serieneinkauf inklusive Wareneingang, Rechnungsprüfung, Reklamationsbearbeitung, Lieferantenbewertung und -entwicklung – wurde optimiert oder neu modelliert und in einzelne Arbeitsschritte strukturiert. Klare Kommunikationswege und das Vermeiden von Brüchen in Organisationen und Datenträgern zeichnen nun die neue Struktur aus.
Maßgabe war es, die bisher auf Lagerhaltung orientierte Produktion durch eine prozess- und bedarfsorientierte Vorgehensweise abzulösen, um so die Durchlaufzeiten zu erhöhen und die Kapitalbindung zu verringern. Die Arbeitsabläufe in der Produktion kamen auf den Prüfstand, Arbeitspläne und -gänge mussten neu entwickelt werden. Eine nicht zu unterschätzende Aufgabe war, die Mitarbeiter, die seit Jahren mit der bisherigen Vorgehensweise vertraut waren, für diese Änderungen zu gewinnen. Die neuen Prozesse wurden in Gesprächen mit allen Beteiligten erarbeitet und nicht als fertiges Konzept durch den externen Berater vorgegeben, was die Akzeptanz förderte.
Parallel dazu wurden die Fennel-Artikelnummern neu erarbeitet sowie das Baan Automotive Modul Ags0 eingeführt, was die Überarbeitung der bestehenden Stammdaten erforderlich machte. Gedas konnte hier, insbesondere im Bereich der neuen Systematik der Logistik-Stammdaten, seine Erfahrungen einbringen. Alle neuen Prozesse ließen sich mit Hilfe des Baan Dynamic Enterprise Modelers (DEM) innerhalb weniger Wochen modellieren.
Die nächste Herausforderung ist die Logistikintegration der weltweiten Standorte. Denn die Bernd Fennel Unternehmensgruppe verfolgt eine klare Wachstumsstrategie und weitet das internationale Engagement aus, wie etwa in China. Hier sind die Kompetenzen der Automotive-Berater von Gedas bei der Konzeption und dem Aufbau neuer SCM-Strukturen und der erfolgreichen Umsetzung internationaler Projekte gefragt.
Die Fennel-Mitarbeiter haben über eine Standleitung Zugriff auf die Baan-Software, die auf Systemen im Gedas-Rechenzentrum in Hoyerswerda läuft. Dort sichert der Dienstleister eine Überwachung rund um die Uhr – ein Service, den sich Fennel vorher im Eigenbetrieb nicht leisten konnte. Das Thema Ausfall-Sicherheit gehörte zu den Kriterien, die für das Outsourcing sprachen. Die IT-Struktur verfügt zudem über eine Test- und Entwicklungsumgebung als Backup im Rechenzentrum Zwickau. Dieses Ersatzsystem kann Gedas im Katastrophenfall unmittelbar produktiv schalten. Sollte die Standleitung zwischen Fennel und dem Produktivsystem in Hoyerswerda wider Erwarten ausfallen, hält eine zweite Leitung über Zwickau die Verbindung aufrecht.
Einige weniger kritische Applikationen betreibt die Bernd Fennel Unternehmensgruppe noch selbst. Beispiele stellen mehrere CAD-Programme oder das elektronische Archiv dar. Dass diese irgendwann ebenfalls von Gedas übernommen werden, ist aber wahrscheinlich. co
Neue Strukturen wurden mit den Mitarbeitern abgestimmt

Der Anwender
Der Systemzulieferer Fennel Technologies AG gehört zur Bernd Fennel Unternehmensgruppe. Die Produktpalette beinhaltet Spritzguss- und Zinkdruckgussteile, die das Unternehmen als A-Lieferant an Automobilhersteller liefert. Zur Unternehmensgruppe mit Hauptsitz in Bad Oeynhausen gehören über 30 Firmen mit rund 3000 Mitarbeitern und einem Umsatz von 500 Mio. Euro 2002.
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