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Die Lust auf Allianzen führt nicht immer zur Traumehe

Automatisierungstechnik: Wer mit wem gemeinsame Sache macht
Die Lust auf Allianzen führt nicht immer zur Traumehe

Mit Hilfe von Übernahmen, Kooperationen oder strategischen Allianzen führen viele Automatisierungsunter- nehmen ihr Know-how zusammen. Nur so kann die eigene Wettbewerbsfähigkeit gestärkt werden.

Stetiges Wachstum prägt das Feld der Automatisierungstechnik. Doch so zuversichtlich die Boom-Branche auch in die Zukunft blickt – dem rauen Wind des Wettbewerbs kann sie nicht entgehen. „Gemeinsamkeit macht stark“, lautet auch hier das alte, aber immer noch aktuelle Motto.

Jüngstes Beispiel: Mitte Januar übernahm der französische Elektrokonzern Schneider Electric den heimischen Wettbewerber Legrand für umgerechnet 6,7 Mrd. Euro und katapultiert sich damit als Vollsortimenter für Elektrik und Industrieautomation an die Branchenspitze. Weniger spektakulär, aber nicht minder relevant, geht es im Kernfeld der Automatisierungstechnik zu. Ein Beispiel dafür ist die im Frühjahr besiegelte Zusammenarbeit zwischen der Siemens AG und der Moeller GmbH auf dem Gebiet der Steuerungssoftware. Die Lösung der Erlanger mutiert durch einen gestiegenen Marktanteil zum Quasistandard, während die Bonner frei gewordene Entwicklungskapazitäten in ihr Kerngeschäft investieren.
Gleich zwei Kontrakte konnte der Verbindungsspezialist Phoenix Contact GmbH vermelden: Auf dem Weg zu einem automatisierungstechnischen Vollsortimenter rücken die Blomberger künftig mehr mit GE Fanuc aus Liechtenstein zusammen. Im Gegenzug vertreibt GE Fanuc jetzt das Phönix-Produkt Inline unter eigenem Label als sein denzentrales Standard-I/O-System. Überdies beteiligt sich Phoenix mit 33 % am HMI-Hersteller Sütron GmbH aus Filderstadt. Jetzt fehlt nur noch die Antriebstechnik, die durch Zukauf oder Partnerschaft abgedeckt werden soll.
Zueinander fanden im Umfeld der aktuellen Ethernet-Diskussion die Nutzerorganisationen Iaona-Europe, die ODVA-Open Device-Net Vendor Association und die Gruppe IDA (Interface for distributed Automation). Im vergangenen Jahr bekannten sich auch die Schneider Electric GmbH aus Ratingen und Rockwell Automation mit Deutschland-Sitz in Haan zu dem gemeinsamen Standard. Ziel ist eine abgestimmte Ethernet-Strategie für die Automatisierung. Von einem einheitlichen Standard ist man aber immer noch entfernt. Zwar wird das Iaona-Boot immer voller. Doch mit mit Siemens und der PNO fehlen die wichtigsten Mitspieler. „Das schmerzt“, bekennt Iaona-Befürworter Martin Müller von Phoenix Contact. Während laut Siemens der Profinet-Ansatz weiter fortgeschritten ist.
Indes geht der Reigen des Zueinanderfindens in der Automatisierer-Szene weiter. Die Münchener Softing kooperiert mit der ACC Immotion und dem Klemmenhersteller Wago aus Minden, um Steuerungsfunktionen in Komponenten zu integrieren.
Die Nürnberger Unternehmen Haitec und Siemens ratifizierten die Übernahme des Archivierungssystems Sara ins Siemens-Vertriebsprogramm für MES (Manufacturing Execution Systems) und Industrial Framework, während Wonderware und Ads-tec ihre Kräfte für die Entwicklung im Bereich Terminal-Server und Thin-Client-Architekturen bündeln. Zwecks Investition in den Wachstumsmarkt MES-Lösungen übernahm Siemens die italienische Orsi-Group mit 360 Mitarbeitern am Standort Genua.
Auch für Vertacross-Chef Thomas Hellerich geht beim B2B-Electronic-Commerce nichts mehr ohne starke Partner. Hellerich erwartet für seinen vertikalen Marktplatz weitere Partner und Teilnehmer am Online-Shop. Das Credo: Die Automatisierungsszene wird auch in diesem Jahr vermehrt mit Allianzen rechnen müssen, denn Gemeinsamkeit macht bekanntlich stark. wm
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