Startseite » Allgemein »

Die Maschinen sollen sich selbst überwachen

Software und Dienstleistung werden zu Trumpfkarten der Anbieter
Die Maschinen sollen sich selbst überwachen

Bei CNC-Steuerungen steht neben leistungsfähiger Hardware heute auch der Industrie-PC auf dem Wunschzettel der WZM-Hersteller. Dazu verschiebt sich der Trend immer mehr zur Software mit gestiegenen Anforderungen an Security und Safety.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller ia-redaktion@t-online.de

Die Steuerungswelt in der WZM-Branche ist geprägt von leistungsfähiger Spezialhardware. Doch das Profil zukünftiger CNC-Steuerungen ist breiter geworden. Laut der Prognose des Verbandes deutscher Werkzeugmaschinenhersteller (VDW) wird künftig ein Drittel der Werkzeugmaschinen mit Funktionen wie Selbstüberwachung oder Teleservice ausgestattet sein. Der Trend zur Modularisierung von Maschinen werde sich verstärken und vermehrt halten mechatronische Komponenten Einzug. Das Verhältnis von Hard- und Software wird sich nach Aussagen des Verbandes weiter in Richtung Software verschieben mit gestiegenen Anforderungen an Security und Safety.
„Wir können sagen, dass wir die Antworten für diese Trends im Portfolio und teilweise bereits im Markt etabliert haben“, unterstreicht Dr. Siegfried Russwurm von der Siemens AG die Prognose. Der Leiter des A&D Geschäftsgebiets Motion Control Systems, Erlangen (Halle 13, Stand C62) verweist dabei auf Dienstleistungspakete und neue Komponenten. Dazu gehören die Tools für Condition Monitoring und EPS Network Services, die über Workflow Services einfach in firmenübergreifende und weltweite Dienstleistungskonzepte integriert werden können. Weitere Ausbaustufen sind der Fernzugriff auf Maschinen, die Diagnose sowie vorausschauende Wartung und Instandhaltung. So können etwa für Werkzeugmaschinen Aussagen über den Zustand von Achsen und Spindel erzeugt werden. Die Belastungsanalyse einzelner Maschinenkomponenten ist über die PLC-Lastmonitore möglich.
Voraussetzung für das Nutzen der Dienstleistungspakete sind eine PC-basierte Steuerung, wie die Sinumerik 810D, 840Di oder 840D mit PCU 50, ein Internetzugang und ein herkömmlicher Webbrowser. Die EPS Network Services übernehmen das Erfassen, Aufbereiten, Archivieren und Verdichten der maschinenspezifischen Daten und stellen diese dem Anwender über gesicherte Mechanismen zur Verfügung.
Sinumerik Solution Line nennt Siemens seine neue Systemplattform. Sie besteht aus den Linien Sinumerik 840D sl und 802D sl als antriebsbasierte CNC-Steuerung sowie Sinumerik 840Di sl als PC- basierte Variante. Je nach Anwendung können Hard- und Software unabhängig voneinander skaliert werden.
Mit mechatronischen Modulen und Systemlösungen will die Bosch Rexroth AG aus Lohr (Halle 13, Stand C62) die Kosten für Werkzeugmaschinen über den gesamten Lebenszyklus senken. Mit der ultrakompakten Indra-Motion MTXcompact wird erstmals eine vollwertige controllerbasierte CNC-Steuerung für bis zu acht Achsen in zwei Kanälen präsentiert. Hydraulik, elektrische Antriebstechnik und Mechanik fasst das Unternehmen in der elektrohydraulischen Vorschubachse mit mechanischer Klemmung zusammen. Das feldbusfähige Modul reduziert die Zahl der Schnittstellen und positioniert bei hoher Dynamik µm-genau. Das gesamte Spektrum unterschiedlicher Werkzeugmaschinen decken hydraulische Schaltungslösungen und Steuerungen zum Verketten von Spann- und Handlingfunktionen ab.
Mehr Leistung, einfachere Bedienung und verbesserte Produktivität verspricht auch die GE Fanuc Automation CNC Deutschland GmbH, Neuhausen, ihren Kunden (Halle 13, Stand D62). Das Unternehmen präsentiert dazu neue Steuerungsfunktionen der CNC Serie 30i und 31i-A5 für eine verbesserte 5-Achsen- Bearbeitung. Neben den High-End-CNC-Steuerungen für komplexe Maschinen, werden auch CNC-Steuerungen für ein breites Maschinenspektrum und kostengünstige Einsteigersysteme vorgestellt.
Europapremiere erlebt eine neue Bedien-software für einfache Drehapplikationen im Segment Werkstattprogrammieren. Daneben wurde die interaktive Manual-Guide-i-Software für Dreh-, Fräs- und Verbundmaschinen erweitert. Sämtliche CNC- und Antriebslösungen erlebt der Besucher live in Hannover anhand realer und laufenden Demonstrationen. Das gleiche gilt für Robot Cell, ein komplett bediener- loses System von Robotern und verschiedenen Werkzeugmaschinen.
Im Bereich Benutzerfreundlichkeit bringt die Traunreuter Dr. Johannes Heidenhain GmbH (Halle 13, Stand D86) Neuheiten rund um die iTNC 530. Ein Highlight besonderer Art für Maschinenhersteller und für den Facharbeiter bietet dabei die dynamische Arbeitsraum-Überwachung DCM. Sie bewahrt den Facharbeiter und die Maschine vor Crash-Situationen. Bei drohender Kollision der Maschinenkomponenten im Arbeitsraum unterbricht die Steuerung das Bearbeiten und schafft somit eine erhöhte Sicherheit für Bediener und Maschine. Maschinenschäden und dadurch entstehende teure Stillstandszeiten können vermieden werden. Das Überwachen ist auch in den manuellen Betriebsarten möglich, beispielsweise beim Einrichten eines Werkstücks. Neu ist der einfache Import von DXF- Dateien via Netzwerk oder USB-Stick, die wie ein NC-Programm über die Datei-Verwaltung geöffnet werden. Die Kontur-Auswahl erfolgt per Maus-Klick auf ein beliebiges Element des Konturzugs. Der Facharbeiter kann den Zeichnungs-Nullpunkt durch einfaches Anklicken eines Elementes an eine sinnvolle Stelle verschieben.
Die Kompaktsteuerung TNC 320 orientiert sich bezüglich Tastatur, Bildschirm und moderner Technik näher an der oberen Klasse der Bahnsteuerungen. So findet sich der Facharbeiter, der die TNC 400er Baureihe und die iTNC 530 kennt, sehr schnell auch an der TNC 320 zurecht. Alle Komponenten sind in einer Einheit untergebracht. Zum Speichern der NC- und PLC-Programme kommt bei der TNC 320 erstmals eine Compact-Flash-Speicherkarte als Datenträger zum Einsatz. Die Speicherkarte ist unempfindlich gegen mechanische Erschütterungen und bietet dadurch optimale Sicherheit für die Ablage Ihrer Programme. Die TNC 320 eignet sich als Steuerung für den Anbau an einfachen 3-Achs- Maschinen, an Bohrwerken oder für das Retrofitting.
Unter dem Motto „Shop Floor to Top Floor“ zeigt Mitsubishi Electric Europe B.V., Ratingen (Halle 12, Stand F44), dass Automatisierungslösungen von der Produktionsebene bis zur Leitebene bereits realisierbar sind. Dazu wird die Zusammenarbeit einer Erodiermaschine mit einem Industrieroboter sowie die Visualisierungssoftware MX4 Scada gezeigt, die dem Anwender Produktions- und Prozessdaten über alle Ebenen der Fertigung zur Verfügung stellt. Zu den weiteren Neuvorstellungen gehören die Draht- erodiermaschinen-Serie FA-VS und die M-700-CNC-Steuerung. Die herausragendsten Merkmale sind dabei eine Schnittgeschwindigkeit von bis zu 135 m/min bei einer Regelgenauigkeit im Nanometerbereich, die mit der Fünf-Achsen-Interpolation verbunden eine nach eigenen Angaben noch nie erreichte Oberflächenqualität ermöglichen soll.
Die Wiesbadener Eckelmann AG (Halle 13, Stand E54) bietet ein breites Spektrum von IPC-basierenden Steuerungslösungen an. Das Angebot reicht vom kompakten Panel-IPC über den DIN-Rail PC mit separaten Bedienteilen bis zu leistungsfähigen Standard-IPC. Bei Bedarf ist die Integration von zusätzlichen Standard-PC-Karten wie zur Bildverarbeitung, zur Anschaltung von Feldbussystemen oder eigenintelligenten Slot-CNC und PLC jederzeit möglich. Die neue Bedienoberfläche bietet eine frei konfigurierbare Werkzeug- und Magazinverwaltung ebenso wie eine integrierte Auftragsverwaltung für die mannlose Schicht. Dazu kommen noch eine Fortschrittsanzeige und Anzeige der kalkulierten Endezeit bei langlaufenden Bearbeitungsprogrammen.
Bereits seit Jahren zeigt auch die Beckhoff Industrie Elektronik GmbH aus Verl (Halle 13, Stand E60) mit dem Software-Modul NC I, dass Bahnsteuerungen als reine Softwarelösung möglich sind. Neu konzipiert wurden branchenspezifische Bedienkonzepte. Erweitert wurde auch die Control-Panel-Familie, die für den durchgängigen Einsatz nach der aus der Automotiv-Industrie gängigen U-Bedienung entwickelt wurde. Das Kommunikationssystem Ether-CAT bedient nicht nur schnelle Regelkreise, sondern überträgt auch Statusberichte.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 6
Ausgabe
6.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de