Deutlich gewachsen und international gestärkt kommt die Resale nach Jahren auf das neue Messegelände nach Karlsruhe zurück. Veranstalter Rüdiger Hess erklärt den Erfolg der Messe und gibt Antworten auf Fragen zur Internationalität und zu diesjährigen Schwerpunkten der Gebrauchtmaschinenmesse.
Das Gespräch führte Chefredakteur Dr. Rolf Langbein rolf.langbein@konradin.de
Herr Hess, Karlsruhe, Frankfurt/Main, Nürnberg und wieder Karlsruhe, vier Standorte bei zehn erfolgreichen Veranstaltungen der Resale. Wie schafft man das?
Wir haben die Messe stets intensiv beworben, gute Kontakte aufgebaut und unser Image bei Ausstellern und Besuchern ausgebaut. Im Gegensatz zu anderen Maschinenmessen, die Standgrößen von 50 Quadratmetern und mehr haben, liegt die durchschnittliche Standgröße bei uns bei etwa 18 Quadratmetern. Das macht zwar viel Arbeit, beinhaltet aber ein geringeres Risiko, falls ein Aussteller ausfällt.
Handeln Sie sich jetzt in Karlsruhe nicht Nachteile in der Infrastruktur gegenüber Frankfurt und Nürnberg ein?
Die internationalen Besucher gehen zuerst nach Hannover und kommen dann auf die Resale. Die Nord-Süd-, aber auch die Ost-West-Verbindungen sind sehr gut. Insofern weist Karlsruhe kein Manko gegenüber den anderen Messeorten auf.
In den letzten Jahren weist die Resale etwa 500 bis 600 Aussteller und rund 10 000 Besucher aus. Ist das jetzt das Potenzial, das Sie ausschöpfen können?
Ja, die Messe hat sich in diesen Größenordnungen gefestigt. Dabei kommen rund 65 Prozent der Aussteller immer wieder, der Rest muss stets neu akquiriert oder neu aktiviert werden.
Die Resale hat mit Besuchern aus mehr als 100 Ländern eine bemerkenswerte Internationalität. Wird das auf Ausstellerseite auf Dauer ähnlich sein?
Unsere Aussteller kommen aus 20 bis 30 Ländern. Da ist immer eine gewisse Fluktuation im Spiel. Gerade aus Osteuropa oder dem Nahen Osten kommen mal mehr und dann wieder einige Aussteller weniger. In diesem Jahr kommen die rund 550 Aussteller aus 26 Ländern.
Laut Ihrer Statistik sind rund 60 Prozent der Aussteller Händler und schon 22 Prozent Hersteller. Zeigt sich hier ein Trend, der noch mehr Hersteller erwarten lässt?
Das könnte sein. Vielleicht ist der Anteil von 22 Prozent etwas hoch gegriffen. Aber die Händler machen rund 65 bis 70 Prozent aus, und der Anteil der Hersteller ist tatsächlich in den letzten Jahren ständig gestiegen.
Über 20 Prozent der Aussteller sind Dienstleister. Wer verbirgt sich dahinter?
Das betrifft zum einen bei den Maschinenanbietern die Auf- und Nachrüster. Aber auch Engineering-Firmen, die Demontage, Verpackung, Transport und Remontage anbieten. Und dann sind da die Spezialspeditionen, die das Know-how und die Technik haben, große Maschinen auch per Schiff oder Flugzeug zu transportieren. Nicht zu vergessen auch die Finanzierungs- und Zertifizierungs- Gesellschaften.
Stellen Sie Veränderungen in den Ausstellungsschwerpunkten fest?
Die Maschinen der Metallverarbeitung stehen nach wie vor an erster Stelle. Allerdings ist ihr Anteil leicht zurückgegangen. Maschinen für die Kunststoff- und Kautschukverarbeitung stehen auf Platz zwei. Nahrungsmittelmaschinen haben deutlich zugelegt, und Verpackungsmaschinen stehen schon an vierter Stelle.
Bietet Ihnen das neue Messegelände in Karlsruhe Neues gegenüber früher?
Ja, und zwar das Freigelände. Bisher hatten wir stets nur kleine Flächen zwischen den Hallen. Hier ist das Freigelände gut von beiden Hallen her zu erreichen, und es lässt eine großzügige Präsentation zu.
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