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„Die Metav wird vom positiven konjunkturellen Umfeld profitieren“

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„Die Metav wird vom positiven konjunkturellen Umfeld profitieren“

„Die Metav wird vom positiven konjunkturellen Umfeld profitieren“
„Wir veranstalten nur dort Messen, wo wir einen Bedarf sehen.“
Mit einem erfolgreichen Verlauf der Metav rechnet Helmut von Monschaw, Geschäftsführer des VDW. Er gibt einen Ausblick auf die Düsseldorfer Schau für Fertigungstechnik und beschreibt die Ziele des Verbands als Messeveranstalter.

n Haider Willrett haider.willrett@konradin.de

Herr von Monschaw, was erwarten Sie sich als Veranstalter von der Metav in Düsseldorf?
Wir werden – wie in der Vergangenheit – eine gute Messe haben. Mehr als 900 Aussteller aus 21 Ländern haben bisher zugesagt. Flächenmäßig wird die Metav annähernd die gleiche Größenordnung erreichen wie 2004. Vor dem Hintergrund der zwar spürbar anziehenden Konjunktur, einer andererseits aber auch sehr auf die Kosten schauenden Industrie ist das beachtlich. Für unsere Aussteller erwarten wir einen erfolgreichen Messeverlauf und gute Geschäfte. Das positive wirtschaftliche Umfeld und die anziehende Inlandskonjunktur sind eindeutige Anzeichen dafür, dass sich der Investitionsstau in Deutschland auflöst. Das bestätigen auch die im ersten Quartal 2006 um 21 Prozent gestiegenen Auftragseingänge aus dem Inland.
Können Sie bereits entscheidende Techniktrends ausmachen?
Derzeit sehe ich weder bei den Werkzeugmaschinen noch bei den Zerspanwerkzeugen eine Revolution. Die Aussteller werden vor allem Weiterentwicklungen zeigen. Bekannte Trends wie das Komplettbearbeiten, das Automatisieren der Prozesse oder das Verkürzen der Nebenzeiten stehen nach wie vor im Fokus. Immer interessanter wird das Thema Simulation. Und zwar sowohl beim Entwickeln von Werkzeugmaschinen als auch beim Planen komplexer Fertigungsprozesse, etwa bei der 5-Achsen-Bearbeitung, oder bei der Schulung der Bediener und des Servicepersonals. In diesem Zusammenhang gibt die Veranstaltung „Gefertigt wie geplant“ innerhalb der Tagungsreihe „Praxis und Trends“ einen Überblick über den aktuellen Stand und Einsatzmöglichkeiten der Simulationstechnik. Neben den technischen Möglichkeiten steht dabei besonders der wirtschaftliche Nutzen im Vordergrund.
Metav ist ja auch eine Marke. Denken Sie daran, unter diesem Namen im außereuropäischen Ausland eine Fertigungstechnikmesse zu veranstalten?
Man soll nie nie sagen. Derzeit ist aber nichts in dieser Richtung geplant. Unsere Philosophie war immer, nur dort Messen zu veranstalten, wo ein Bedarf besteht. Wenn´s bereits eine vernünftige Schau gibt, engagieren wir uns nicht. Entstehen gute Präsentationsplattformen für unsere Mitglieder nachdem wir bereits aktiv sind, dann ziehen wir uns zurück. Wir wollen die Industrie nicht überfordern. Wo dies gewünscht ist, unterstützen wir – auch im Ausland, etwa durch Gemeinschaftsstände bei Messen in Brasilien, Malaysia oder Singapur.
Hat diese Einstellung zum Aus der Metav München geführt?
Ja. Als wir die Entscheidung pro München trafen, war nicht abzusehen, ob und wann das neue Messegelände in Stuttgart kommt. Wir empfanden die alte Stuttgarter Messe sowohl vom Gelände als auch von der Infrastruktur her als unzumutbar und wollten unseren Mitgliedern eine Präsentationsmöglichkeit in einem erstklassigen Umfeld schaffen. Dann änderte sich die Situation in Stuttgart sehr viel schneller, als von allen erwartet. Nun hat uns die Industrie signalisiert, dass sie nicht an zwei Messen im Süden teilnehmen will und den Standort Stuttgart bevorzugt.
Ab 2008 will der VDW die Stuttgarter Messe AMB als ideeler Träger unterstützen. Was heißt das konkret?
Die AMB bleibt die AMB und wird weiterhin von der Messe Stuttgart veranstaltet. Der VDW wird im Beirat vertreten sein und die Aktivitäten der Stuttgarter unterstützen.
Insider waren weniger von der Tatsache an sich als vom Zeitpunkt überrascht, zu dem das Ende der Metav Süd verkündet wurde.
Die Entscheidung war getroffen, die entsprechenden Gespräche abgeschlossen. Wie in solchen Fällen üblich, hatten wir Stillschweigen bis zu einem bestimmten Zeitpunkt X vereinbart. Als die Meldung bereits früher in der Presse auftauchte, waren wir gezwungen, zu handeln. Geplant war das nicht.
Hat sich diese Zwangssituation auf die Münchener Schau ausgewirkt?
Nein. Die zweite Metav Süd war erfolgreich. Wir hatten mehr belegte Ausstellungsfläche als vor zwei Jahren und mehr Besucher. Wichtig ist uns auch, dass das Gros der Aussteller mit dem Messeverlauf sehr zufrieden war.
Ist diese Gleichung korrekt: Metav + AMB = EMO der geraden Jahre?
Nein, sicher nicht. Die EMO ist eine echte internationale Leitmesse, für die wir weltweit werben und zu der wir weltweit einladen. Metav und AMB sind internationale Messen mit einem Fokus auf Zentraleuropa. Jede der beiden Veranstaltungen hat einen Schwerpunkt in ihrem Einzugsgebiet. Bei der Metav sind das Deutschland nördlich des Mains, Skandinavien, die Beneluxstaaten, Polen und das Baltikum. Zur AMB kommen Besucher aus dem Süden Deutschlands und dem südlichen Zentraleuropa. Ausstellerseitig sind auch auf der Metav und der AMB Unternehmen aus der ganzen Welt vertreten. Deutschland ist für alle ein attraktiver Markt, schließlich werden 30 bis 40 Prozent des Verbrauchs an Fertigungsmitteln durch Importe gedeckt.
Wird der Messekalender zukünftig entzerrt, indem die Metav zum Termin der bisherigen Münchener Schau im April stattfindet?
Der traditionelle Termin der Metav in Düsseldorf im Zeitraum Mai/Juni ist für uns ideal und soll auch bleiben.

Hintergrund
Helmut von Monschaw führt seit 1982 die Geschäfte des Vereins Deutscher Werkzeugmaschinenfabriken e.V. (VDW) in Frankfurt/M. Der 63-jährige, gebürtige Bonner studierte Maschinenbau an den Technischen Universitäten in München und Berlin.
Der VDW ist seit 115 Jahren Sprecher der deutschen Werkzeugmaschinenindustrie. Gemeinsam mit dem Fachverband Werkzeugmaschinen und Fertigungssysteme im VDMA hat der Verband 270 Mitglieder, die etwa 90 % des Branchenumsatzes repräsentieren.
Seit über 85 Jahren organisieren die Frankfurter Messen für die Produktionstechnik und haben damit nach eigener Angabe die größte Erfahrung in diesem Bereich. Seit 1977 veranstaltet der VDW im Auftrag des europäischen Werkzeugmaschinenverbands CECIMO die Fertigungstechnik-Weltmesse EMO in Hannover und seit 1980 in eigener Regie die Metav in Düsseldorf.
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