Startseite » Allgemein »

Die Steuerung wird zum Leitstand der Fertigung

Werkzeugmaschinen: Kaum ein Hersteller verzichtet aufs Internet
Die Steuerung wird zum Leitstand der Fertigung

Steuerungen von Werkzeugmaschinen müssen nicht nur dafür sorgen, dass die Achsen mit hoher Geschwindigkeit präzise verfahren werden. Der PC und die Kombination aus Ethernet und Internet machen sie zu weiteren Funktionsträgern.

Von unserem Redaktionsmitglied Werner Möller

Die Wege zur optimalen Leistung bei WZM-Steuerungen sind verschieden. Institute und Analysten prophezeien in diesem Bereich der PC-Technologie eine rosige Zukunft. Tatsache ist auch, dass der europäische Markt zu 80 % von fünf großen Steuerungsherstellern dominiert wird. Es ist kein Geheimnis, dass diese Unternehmen in der Vergangenheit ihre Lösungen abseits der Computer favorisierten und erst seit einigen Jahren die PC-basierten Steuerungen im Programm haben.
Einig sind sich die Hersteller darin, dass die Anwendung das Aussehen zukünftiger CNC-Steuerungen prägt. Liegt das Augenmerk auf standardisierten Produkten oder ist die Aufgabe vernetzte Anwendungen zu realisieren werden, werden sich PC-basierte Steuerungen durchsetzen. Wenn es um hoch verfügbare, einfache Lösungen mit gutem Preis-/Leistungsverhältnis geht, machen Steuerungen auf der Basis hochperformanter Spezialhardware das Rennen. Diesen Trend belegen die Emo-Neuigkeiten.
Die Erlanger Siemens AG (Halle 14, Stand A18) geht diesen Weg konsequent mit ihrer PC-basierten 840-DI-Steuerung. Sie deckt in der Leistungs- und Preiskategorie im oberen Segment die 810 D und im unteren Bereich die 840 D ab. Der Unterschied ist, dass alle Funktionen auf einem PC integriert sind, während eine 840 D noch einen PC für die Bedienoberfläche und einen PC für die NC-Funktionen hat. Zweiter Unterschied ist die integrierte Profibus-Schnittstelle, mit der sich elegant vernetzte Systeme aufbauen lassen. Das ist die Domaine des PC, denn neben einem Preisvorteil bietet er die Offenheit, die von vielen Werkzeugmaschinenherstellern gewünscht wird.
Viele möchten ihr Know-how möglichst schnell umsetzen und die Steuerung anwendungsspezifisch anpassen. Neu ist Sinumerik Powerline, das die Performance der Sinumerik 840D/810D sowohl im NC- als auch im PLC-Bereich steigert. Um die Steuerung ganz und gar offen zu gestalten, hat beispielsweise die italienische Fidia S.p.A. aus San Mauro Torinese (Halle 12, Stand C46) das Programmierinter-face zur Kommunikation mit dem Steuerungskern offen gelegt. Das bedeutet, dass neben der Benutzeroberfläche auch andere Applikationen parallel oder eigenständig mit dem Steuerungskern kommunizieren können.
Gerade die Kombination aus Ethernet und TCP/IP entwickelt sich zum Schrittmacher bei vernetzten Anwendungen. Nahezu alle Anwender sind daher überzeugt, dass die bevorstehende Emo der richtige Zeitpunkt sein dürfte, webbasierende Produkte in den Vordergrund zu stellen. Viele Unternehmen bestücken damit nicht nur den eigenen Messestand, sondern präsentieren sich auf der zeitgleich stattfindenden Informationstechnologie-Ausstellung in Halle 12, Stand C82.
GE Fanuc aus dem Luxemburgischen Echternach zeigt in Halle 15, Stand E30, ihre komplexen Steuerungssysteme unter dem Aspekt einer optimalen Nutzung der IT-Standards Windows NT/CE. Angesichts des wachsenden Anteils an der Ethernet-Technologie, geht GE Fanuc von einem explosiven Wachstum bei webfähigen Anwendungen aus. Ebenfalls vorgestellt wird offene CNC-Software für Focas1-Ethernet- und Profibus-DP-Erweiterungen
Auch beim Teleservice kommt die offene PC-Umgebung gerade recht. Möglich sind in Zukunft aber auch statistische Auswertungen zur Maschinenleistung, Online-Kontrolle der Leistungsdaten und natürlich auch der Teleservice über Internet. Bei GE Fanuc erhalten alle CNC der Produktfamilien 16i/18i/21i und 160i/180i/210i Softwarepakete zur Fernüberwachung des Betriebs von Werkzeugmaschinen.
Neuer Schwerpunkt bei den CNC-Lösungen ist die Kommunikation
Offenheit bis zu einem gewissen Grad wird zunehmend auch von konventionellen CNC geboten, bei denen sich im Echtzeit-NC-Kern Funktionsergänzungen und Zusatzsoftware integrieren lassen. Sie werden nach wie vor einen wichtigen Teil der Werkzeugmaschinensteuerungen stellen. Auch sie nutzen die Vorteile von PC-Komponenten: An der Mensch-Maschine-Schnittstelle setzen die meisten CNC-Steuerungen bereits PC-basierte Operator-Panels ein. Dies ermöglicht eine offene Gestaltung spezifischer Bedienoberflächen oder die einfache Integration von Hochsprachen. Ziel ist es, die Bedienung der Steuerung so einfach zu gestalten. Dem Werkzeugmaschinenhersteller wird so die Möglichkeit eingeräumt, die Oberfläche selbst zu gestalten.
Mit ihrer digitalen Baureihe Axium Premium demonstriert die Num GmbH aus Ostfildern in Halle 14, Stand B44, die Vorteile der PC-Architektur durch Applikationen in der Automobilindustrie. Diese vernetzbaren CNC-Steuerungen lassen sich via Ethernet und TCP/IP im Verbund betreiben. Maschinenzustände, deren Auslastung und Wartung bei der Verwaltung der Produktionsstätte, werden so trans-parent. Die PC-Technik macht aber auch Erweiterungen leicht: Axium Kit beispielsweise macht eine CNC nach Maß möglich. Im oberen Leistungsbereich zeigt Num die Axium- Power-Steuerungen auf PC-Basis. Diese Baureihe besteht aus drei Modellen und ist kompatibel zur Power-1000-Baureihe. Sie wird mit einem PC-Bedienfeld angeboten. Ein digitaler Bus sorgt für die Kommunikation zwischen der CNC und dem Antriebsverstärker und kontrolliert den Verfahrweg.
Mitsubishi Electric Europe B.V., Ratingen, zeigt in Halle 12, Stand C72 die neu entwickelten Meldas M60S Serie, die ihre SPS-Programme mit der neuen Entwicklungssoftware GPPW vereinfacht erstellt. Dazu kommt, dass kundeneigenes Know-how in 13 unterschiedlichen Sprachen eingepflegt werden kann. Zu den technischen Features gehören eine Multi-Achsen-Kontrolle für 14 interpolierende Achsen und vier Spindeln. Durch den Einsatz von Ethernet sind Ferndiagnosen realisiert. Ebenso werden die Applikationsprogramme via Ethernet auf eine maximal 220-MB-IC-Karte geladen. Die CNC arbeitet dann ihre Programme von dieser Speicherkarte ab.
Als konsequente Weiterentwicklung der TNC-Baureihe präsentiert die Traunreuter Dr. Johannes Heidenhain GmbH die iTNC 530 (Halle 15, Stand F29). Sie führt das Konzept der TNC-Bahnsteuerungen fort und setzt mit ihren kurzen Satzverarbeitungs-zeiten und einer optimalen Bewegungsführung nach Heidenhain-Aussagen neue Maßstäbe bei der HSC-Bearbeitung. Die Übertragung großer Programme erfolgt dabei jetzt noch schneller über die integrierte Fast-Ethernet-Datenschnittstelle. Die neue iTNC 530 ist in Bedienung und Programmierung kompatibel zu allen Vorgängermodellen der TNC-Baureihe.
Der Wiesbadener Anbieter Eckelmann GmbH (Halle 14, Stand B05) will mit seinen Classic-, PC-based- und Embedded-CNC-Bauformen sämtlichen Kundenanforderungen gerecht werden. Alle Bauformen nutzen das gleiche NC-Betriebssystem, die Windows-basierende Oberfläche sowie dasselbe PLC-Programmiertool nach IEC 61131-3. Sie unterstützen die Kommunikationsstandards wie Ethernet TCP/IP, Can-Open und Sercos.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 7
Ausgabe
7.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de