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Die Top-Fünf-Kandidaten in Mittel- und Osteuropa

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Die Top-Fünf-Kandidaten in Mittel- und Osteuropa

Polen
Investitionsklima: Durch eindeutige Standortvorteile konnte Polen bereits zahlreiche ausländische Investoren anziehen. Das weitreichende Privatisierungsprogramm wird vorangetrieben und betrifft 130 Schlüsselunternehmen zum Beispiel aus den Branchen Energiewirtschaft, Schwerindustrie und Verkehrswesen. Seit 1.+ Januar 2001 ist ein Gesetz zur Regelung der Wirtschaftstätigkeit in Kraft, das ausländische und einheimische Gesellschaften gleichstellt. Damit unterliegen ausländische Investitionen nahezu keinen Einschränkungen mehr. Darüber hinaus sind ausländische Investitionen zusehends besser abgesichert beispielsweise bei unlauterem Wettbewerb oder gegen monopolistische Praktiken. Die Rückführung von Dividenden verläuft ohne nennenswerte Schwierigkeiten. Allerdings bestehen noch erhebliche Mängel im Verwaltungsapparat durch unzureichende Transparenz, verworrene Bürokratie und Korruptionsfälle. Die verwaltungstechnischen Verfahren sind langwierig und aufwendig.

Marktsituation: Zum Ende 2000 lag das Mindestgehalt bei 180 Euro, das durchschnittliche Monatseinkommen betrug 320 Euro.
Zugangsmöglichkeiten: Die rechtlichen Voraussetzungen für den Marktzugang in Polen wurden reformiert und entsprechen zunehmend den Standards der Europäischen Union. Dennoch werden unter dem Vorwand der Umstrukturierung in der Industrie und Landwirtschaft weiterhin einige protektionistische Maßnahmen angewandt.
Risikoeinschätzung: Der bevorstehend EU-Beitritt beeinflusst die polnische Wirtschaft positiv.
Tschechische Republik
Investitionsklima: Seit Mai 2000 ist ein Gesetz zur Investitionsförderung in Kraft. Zwar hat sich an den Maßnahmen wenig geändert, die Rahmenbedingungen jedoch erheblich. So hat zum Beispiel jedes Unternehmen, das sich vergrößern oder die Modernisierung eines bestehenden Betriebs vornehmen möchte, Anspruch auf diese Förderung. In den Regionen mit einer hohen Arbeitslosenquote wurde die Mindesthöhe auf etwa 5,6 Mio. Euro gesenkt. Neu gegründeten Unternehmen wird über einen Zeitraum von zehn Jahren Steuerfreiheit gewährt. Ferner wurde die Pflicht zur Neuinvestition von Gewinnen aus Anlagen in Höhe der Steuerbefreiung abgeschafft. Natürlichen Personen aus dem Ausland ist der Erwerb von Immobilien untersagt. Zwar wurde viel in Angriff genommen, doch die rechtliche Umsetzung aller Bestimmungen ist mit Vorbehalt zu sehen.
Marktsituation: Im Jahr 2000 lag die Kaufkraft pro Einwohner bei etwa 60 % des EU-Durchschnitts und wies je nach Region starke Unterschiede auf.
Zugangsmöglichkeiten: Es gibt kei-nerlei Kontingentierung für Importe von industriellen Gütern. Der durchschnittliche Zollsatz für Industriegüter beträgt 4,58 %. Bereits vor zwei Jahren wurde das Gesetz zur Regelung des Warenverkehrs mit dem Ausland (FTA) geändert. Es sieht praktische und unkomplizierte Zahlungsmodalitäten vor. Mit dem näher rückenden EU-Beitritt stehen dem freien Kapitaltransport immer weniger Hindernisse entgegen. Es können Auskünfte über die Zahlungsfähigkeit eines Unternehmens eingeholt werden.
Risikoeinschätzung: Mittelfristig hängt das Wirtschaftswachstum vom Abschluss und der Umsetzung der Strukturreformen ab.
Ungarn
Investitionsklima: In Ungarn zu inves-tieren, ist unkompliziert – unabhängig von der Herkunft des investierten Kapitals und von der Beteiligungshöhe ausländischer Investoren. Ungarn hat steuerfreie Zonen eingerichtet, in denen Exportunternehmen zahlreiche Vorteile zugute kommen wie Befreiung von Zollgebühren und Mehrwertsteuer oder keine Pflicht zur Erfüllung der Zollformalitäten. Bereits seit 1998 bestehen im Steuerrecht Vergünstigungen zur Förderung von Investitionen ab einer gewissen Höhe, insbesondere in den östlichen Landesteilen. Es handelt sich dabei um die Befreiung von bestimmten Gebühren und Steuern für einen Zeitraum von in der Regel sechs Jahren. Auch Unternehmen, die planen, einen Standort in Ungarn zu schaffen, werden davon befreit.
Marktsituation: Das Bruttoinlandsprodukt pro Einwohner in Kaufparität lag im vergangenen Jahr deutlich über 7851 Euro.
Zugangsmöglichkeiten:
Für Februar 2004 ist die Abschaffung der Vorschrift zum Schutz von inländischen Erzeugnissen geplant. Als häufigstes Zahlungsmittel wird von Unternehmen die einfache Banküberweisung genutzt. Gebräuchlich sind auch der Inkassoauftrag und das Dokumentenakkreditiv.
Risikoeinschätzung: Da die Wirtschaftstätigkeit sich stark am Exportvolumen orientiert, ist Ungarn abhängig von der Konjunkturentwicklung in den EU-Ländern, die die wichtigsten Handels-partner des Landes sind. Der Beitritt zur OECD und zur Nato (1999) sowie die Aussicht auf den EU-Beitritt stärken wirtschaftliche Stabilität.
Slowakische Republik
Investitionsklima: Ausländische Investoren dürfen bis zu 100 % an einem slowakischen Unternehmen beteiligt sein und sind einheimischen Marktteilnehmern gleichgestellt. Die bisher bestehende Auflage, Produkte, die noch nicht in der Slowakischen Republik hergestellt werden, auszuführen oder herzustellen wurde aufgehoben. Die Körperschaftssteuer beträgt 29 %. Die Arbeitnehmer gelten als sehr qualifiziert, das soziale Umfeld ist positiv. Es besteht ein guter Sozialversicherungsschutz, zu dem der Arbeitgeber einen Beitrag in Höhe von 38 % des Bruttogehaltes leistet. Die Rückführung von Gewinnen und Dividenden verläuft nahezu problemlos.
Marktsituation: Das Jahreseinkommen pro Einwohner liegt bei etwa 3800 Euro (bei einem monatlichen Mindestlohn zwischen 230 und 275 Euro). Trotz des derzeit geringen Wachstums ist die Slowakische Republik ein vielversprechender Markt, der zahlreiche Chancen bietet. Dies gilt insbesondere für die Zusammenarbeit im Industriesektor. Zum Beispiel wenn es um Zulieferverträge im Maschinenbau geht.
Zugangsmöglichkeiten: Auf die meis-ten Produkte aus der EU werden keinerlei Importzölle erhoben. Der durchschnittliche Zollsatz lag im Jahr 2000 bei 5,4 %. Zum 1. Januar 2001 wurde der Einfuhrsteuerzuschlag abgeschafft.
Risikoeinschätzung: Die Wirtschaft ist unzureichend diversifiziert, und die Umstrukturierungen des Industrie- und Bankensektors kommen nur schleppend voran. Die In- und Auslandsverschuldung bewegt sich auf hohem Niveau. Gleichzeitig wird der Finanzierungsbedarf des Landes kaum durch langfristige Finanzierungen gedeckt. Durch die erforderliche Sparpolitik könnten sich die sozialen Spannungen ausweiten.
Slowenien
Investitionsklima: Abgesehen von den Bereichen Rüstung, staatliche Rentenversicherung und Krankenversicherung unterliegen Investitionen keinerlei Beschränkungen. Allerdings sind auch keine besonderen Förderungsmaßnahmen für ausländische Investitionen vorgesehen. Zum Erwerb von mehr als 25 % einer slowenischen Gesellschaft, deren Kapital 400 Mio. Euro übersteigt, muss eine Genehmigung der Regierung eingeholt werden. Ausländische Unternehmen haben gleichberechtigten Zugang zu den steuerfreien Gebieten Maribor und Cleje.
Marktsituation: Mit einem für das Jahr 2000 geschätzten Bruttoinlandsprodukt von 11349 Euro pro Einwohner gilt Slowenien als ein starker Markt.
Zugangsmöglichkeiten: Was nicht-tarifäre Handelshemmnisse angeht, so stehen öffentliche Ausschreibungen im Prinzip Unternehmen aus der gesamten EU offen. Allerdings gibt es eine Vorzugsbehandlung für einheimische Unternehmen, die auch noch den Zuschlag erhalten, wenn ihr Preisangebot bis 10 % höher liegt. Die Angleichung der Bestimmungen und Zertifizierungsverfahren an den gemeinschaftlichen Integrationsstand sollte bis 2002 abgeschlossen sein.
Risikoeinschätzung: Die slowenische Industrie ist in hohem Maße anfällig für Konjunkturschwankungen in Westeuropa. Für den Beitritt zur EU ist eine Beschleunigung der Strukturreformen unerlässlich. Sie könnten allerdings zu politischen und sozialen Spannungen führen.
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