Startseite » Allgemein »

Die Wiederentdeckung längst vorhandener Daten

Industrie 4.0 im Elektromaschinenbau
Die Wiederentdeckung längst vorhandener Daten

Die Wiederentdeckung längst vorhandener Daten
Elektromotoren des Unternehmens „Nord Drivesystems“ auf der Hannover Messe 2016. Bild: Deutsche Messe
Elektrische Antriebstechnik | Die Hersteller elektrischer Antriebssysteme setzen das Internet der Dinge ein, um Produktions- und Maschinendaten global zu jeder Zeit abrufbar zu machen.

Nikolaus Urban, M.Sc. Lehrstuhl für Fertigungsautomatisierung und Produk-tionssystematik, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg

Auf der Hannover Messe 2016 wurde das Leitthema Industrie 4.0 durch zahlreiche Aussteller mit ihren Show-Cases eindrucksvoll repräsentiert. So war es nicht verwunderlich, dass auch bei vielen Herstellern elektrischer Antriebstechnik im Rahmen der Leitmesse Industrial Automation ein Fokus auf diesem Themengebiet lag.
Ein wesentliches Unterscheidungsmerkmal bei den Herstellern elektrischer Antriebe ist die Unternehmensgröße: Kleine Betriebe, die ihr Geschäft hauptsächlich mit Speziallösungen in kleinen Stückzahlen und Einzelanfertigungen bestreiten, behandeln das Thema Industrie 4.0 anders als mittelständische Unternehmen und Konzerne. Dies zeigte sich auch auf der Hannover Messe 2016, auf der Vertreter aller Unternehmensgrößen präsent waren. Die gewonnen Impressionen sollen in diesem Artikel zusammengefasst, noch vorhandene Hindernisse aufgezeigt und der daraus folgende Forschungs- und Entwicklungsbedarf abgeleitet werden. In kleineren Unternehmen werden oftmals Sonder-maschinen gebaut, die nur wenige Male in der gleichen Ausprägung produziert werden. Die daraus resultierende hohe Variantenvielfalt führt zu einer überwiegend manuellen Produktion. Somit ist die digitale Fabrik und Fertigung kein Thema, mit dem sich diese Betriebe beschäftigen und wird nach Einschätzung der Experten auch zukünftig nicht relevant.
Anders sieht die Produktion von Elektromotoren bei mittleren bis großen Unternehmen aus: Hier wird Industrie 4.0 bereits seit vielen Jahren in der Motorenproduktion eingesetzt und auch die Motoren selbst haben seit Jahren die entsprechende Sensorik (etwa Drehzahl- und Temperaturüberwachung) integriert, um eine fortlaufende Datenüberwachung zu ermöglichen. Der Kundenwunsch, diese Daten auch außerhalb des Motorsteuergerätes verfügbar zu haben, entstand allerdings erst mit dem Aufkommen von Industrie 4.0. Die dazu notwendigen Komponenten sind bereits seit Jahren Stand der Technik, jedoch steigt erst jetzt die Bereitschaft, für die zusätzlichen Daten einen finanziellen Mehraufwand in Kauf zu nehmen.
Zukünftig wollen die Hersteller elektrischer Antriebstechnik ihre Fertigungssysteme im Rahmen von Industrie 4.0 flexibler und intelligenter gestalten und den Menschen aktiv in die hochautomatisierten Fertigungssysteme einbinden. Forschungsbedarf sehen die Firmenvertreter vor allem darin, die Motor- und Prozessdaten an allen relevanten Stellen zur Verfügung zu stellen und auswertbar zu machen. Dafür müssen zunächst Standards und Protokolle zum Austausch der Daten definiert und Cloud-Applikationen für Firmennetzwerke erstellt werden. Dabei ist auch allen Herstellern bewusst, dass die Schwierigkeit darin bestehen wird, den Kunden davon zu überzeugen, sein Netzwerk für die neuartigen Applikationen zu öffnen. Eine häufig genannte Anwendung der neu zur Verfügung stehenden Datenmenge ist die zielgerichtete Durchführung von Wartungsarbeiten und damit die Vermeidung unnötiger und teurer Produktionsstillstände.
Unsere Webinar-Empfehlung
Industrieanzeiger
Titelbild Industrieanzeiger 7
Ausgabe
7.2024
LESEN
ABO
Newsletter

Jetzt unseren Newsletter abonnieren

Webinare & Webcasts

Technisches Wissen aus erster Hand

Whitepaper

Aktuelle Whitepaper aus der Industrie

Unsere Partner

Starke Zeitschrift – starke Partner


Industrie.de Infoservice
Vielen Dank für Ihre Bestellung!
Sie erhalten in Kürze eine Bestätigung per E-Mail.
Von Ihnen ausgesucht:
Weitere Informationen gewünscht?
Einfach neue Dokumente auswählen
und zuletzt Adresse eingeben.
Wie funktioniert der Industrie.de Infoservice?
Zur Hilfeseite »
Ihre Adresse:














Die Konradin Verlag Robert Kohlhammer GmbH erhebt, verarbeitet und nutzt die Daten, die der Nutzer bei der Registrierung zum Industrie.de Infoservice freiwillig zur Verfügung stellt, zum Zwecke der Erfüllung dieses Nutzungsverhältnisses. Der Nutzer erhält damit Zugang zu den Dokumenten des Industrie.de Infoservice.
AGB
datenschutz-online@konradin.de