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Die Zeit drängt zur Umstellung

Ab 2006/2007 benötigen Schrauben CrVI-freien Korrosionsschutz
Die Zeit drängt zur Umstellung

Die Zeit drängt zur Umstellung
Bis Juli 2007 läuft die Frist für die Einführung CrVI-freier Überzüge. Bis dahin ist der Schraubenhersteller gezwungen, seine Produktion zweigleisig zu fahren
Mit Riesenschritten naht ein Termin, der für Zulieferer und die Elektroindustrie mindestens so brisant ist wie seinerzeit die Jahr-2000-Computerumstel- lung: Korrosionsschutzschichten dürfen schon bald kein Chrom VI mehr enthalten.

Ab Juli 2007 werden Gelb- und Schwarz-Chromatierungen als Korrosionsschutz im Automobilbau verboten sein, in der Elektroindustrie sogar schon ab Januar 2006. So schreiben es die EU-Altautorichtlinie und die EU-Richtlinie über Elektro- und Elektronikaltgeräte vor. Mit ihnen steuert die Europäische Union die Wiederverwertung von Fahrzeugen, Geräten und Komponenten. Stark betroffen sind davon Schrauben. Die bislang verwendeten Chromatierungen enthalten sechswertige Chromverbindungen (CrVI). Sie sind akut giftig und krebserregend, sobald sie freigesetzt werden – was beim Schreddern von Altautos passiert.

Die bis Juli 2007 eingeräumte Frist klingt beruhigend – doch das täuscht. Schon heute werden die Komponenten für die Fahrzeugmodelle entwickelt, die 2006 oder 2007 auf den Markt kommen sollen. „In einem Jahr ist eine Umstellung auf CrVI-freie Oberflächen nicht zu machen“, warnt Thomas Hager alle Unternehmen, die noch zuwarten. Hager ist Produktmanager bei einem einschlägigen Verbindungstechnik-Hersteller und arbeitet aktiv an den Prozessen mit. „Die Endanwender müssen die Schichten neu zertifizieren und freigeben. Alle Schraubparameter müssen neu eingestellt und letztlich die gesamte Prozesskette umgestaltet werden“, erklärt er den hohen Zeitbedarf. Wegen des Aufwandes sind bisher gerade mal 20 % der Anwendungen auf CrVI-freien Korrosionsschutz umgestellt, so schätzt Hager. Besonders spät dran sei die Elektroindustrie. Sie laufe Gefahr, den Einstieg in die neue Technologie zu verschlafen wie anfangs die Automobilindustrie, die aus diesem Grund bei der EU eine Verlängerung bis 2007 erwirken konnte.
Der erste Schritt zur Umstellung sind detaillierte Informationen. Viel Erfahrung wurde bisher in einem Ringversuch gesammelt, den der Verband der Automobilindustrie (VDA) initiiert hat. Der VDA gab Referenzteile für die Beschichtung in Gestellen und Trommeln vor und legte strenge Prüfvorschriften fest. Er rief Chemielieferanten und Beschichter auf, sich als Kooperationspartner im Duo mit eigenen CrVI-freien Schichten zu beteiligen. Getestet und ausgewertet wurden die Ergebnisse einerseits von den Firmen selbst und andererseits von zwei weiteren, unabhängigen Prüffirmen, die vom VDA den Auftrag dazu erhielten. An dem Ringversuch beteiligten sich über 50 Fachfirmen und Beschichter mit insgesamt 133 Schichten. Seit Oktober liegen die Ergebnisse vor.
Drei Unternehmen, die aktiv am Ringversuch teilgenommen haben – darunter der genannte Schraubenhersteller –, halten für die Industrieanzeiger-Leser ein Info-Paket bereit und bieten Seminare an (Leserkarten einschicken!). „Der Ringversuch liefert ein hilfreiches Instrument, um eine passende Schicht für die jeweilige Anwendung auszuwählen“, sagt Patricia Preikschat, Geschäftsführerin des zweiten Info-Anbieters. Ihr Unternehmen, ein Oberflächenspezialist, ging mit acht Schichten ins Rennen, von denen fünf beste Ergebnisse erzielt haben sollen. Unter anderem der genannte Verbindungstechnik-Hersteller setzt die Schichten in seiner Schraubenfertigung ein. Der dritte Info-Anbieter ist ein Beschichter, der mit anorganisch-organischen Überzügen arbeitet und im Zuge der Umstellungsanstrengungen in der Zulieferindustrie seine Kapazitäten sehr stark ausgeweitet hat. os
Weitere Informationen:
Schraubenhersteller 734
Oberflächenspezialist 735
Beschichter 736

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