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Die zweite Haut für unterwegs

Mit der richtigen Verpackung sind Transportschäden kein Thema
Die zweite Haut für unterwegs

Logistik | Der Verpackungsspezialist Ratioform hat zusammen mit Telair, einem Hersteller von Frachtladesysteme, eine effiziente und nachhaltige Lösung entwickelt, mit der sich Transportschäden vermeiden lassen.

Autos, Pferde, Kunstwerke und natürlich Container werden von Flugzeugen durch die Welt geflogen. Doch bevor die meist wertvolle Ware in die Luft geht, muss sie für den Transport sicher und zügig in die Flugzeuge gebracht und fixiert werden. Hier spielen Frachtladesysteme eine zentrale Rolle, die Telair International speziell je nach Flugzeughersteller und -typ entwickelt, fertigt und zertifiziert. Das Unternehmen aus Miesbach mit seinen rund 300 Mitarbeitern ist inzwischen ein führender Anbieter solcher Cargoloading-Komplettsysteme. Die Bayern arbeiten unter anderem für die Flugzeughersteller Airbus und Boeing. Auf der Kundenliste stehen zudem zahlreiche Fluggesellschaften.

Das Ziel von Telair ist der sichere und effiziente Transport. Das gilt natürlich auch für die eigenen Komponenten. Doch gerade in diesem Segment war das Ergebnis wegen regelmäßiger Transportschäden nicht akzeptabel. Deswegen hat Telair zusammen mit Ratioform, dem bundesweiten Marktführer im Handel mit Verpackungen, maßgeschneiderte Verpackungslösungen entwickelt.
Bislang hatte Telair zum Beispiel die Komponenten des Frachtladesystems für den Flugzeugtyp Boeing 747-8 in Schaumprofile verpackt und gepolstert. „Das Verpacken und auch das Auspacken der Komponenten war auf diese Weise sehr zeitaufwendig“, erläutert Wolfgang Kordes, Leiter Warehouse bei der Telair International GmbH, die Ausgangslage. „Zudem hatten wir dabei etwa zwei Prozent Transportschäden zu verzeichnen und das war einfach nicht mehr akzeptabel.“ Die Spezialisten von Ratioform nahmen schließlich die Arbeits-, Verpackungs- und Transportprozesse unter die Lupe und testeten nach der Analyse verschiedene Verpackungsformen für unterschiedliche Produktmuster. „Am Ende hatten wir gefräste Wellpapp-Polster als ideale Lösung für die Verpackung herausgearbeitet“, sagt Michael Scheibenzuber, Gebietsverkaufsleiter Oberbayern bei der Ratioform Verpackungen GmbH.
Erste, exakt abgemessene Formteile wurden als Prototypen entwickelt und geprüft. Die entscheidende Frage: Wie gut können die unterschiedlichen Telair-Komponenten anschließend in einer Transportkiste fixiert und geschützt werden? „In den Tests von Ratioform hat sich gezeigt, dass die gefrästen Wellpapp-Polster stabil sind und einen festen Abstandshalter in der Transportkiste bilden“, so Wolfgang Kordes. „Ein Verrutschen ist praktisch ausgeschlossen, da kann nicht mehr viel schief gehen.“ Der Raum in der hölzernen Transportkiste wird mit dieser Verpackungstechnik optimal genutzt. Es zeigte sich, dass auch das Ein- und Auspacken bis zu 25 Prozent schneller wurde. „Erreicht haben wir das mit einer klar definierten Verpackungsanweisung und der Entwicklung von 26 standardisierten Verpackungs-Formteilen“, so Scheibenzuber. Darüber hinaus hat sich der Bedarf an zusätzlichem Verpackungsmaterial wie beispielsweise Folie deutlich verringert. Damit hat die neue Lösung nicht nur verpackungstechnische Vorteile, sondern ist zudem umweltfreundlicher und damit nachhaltiger.
Telair-Mitarbeiter Kordes setzt in diesem Zusammenhang klare Prioritäten: „Für uns ist es entscheidend, dass unsere Komponenten jetzt wesentlich besser geschützt sind und wir die Transportschäden von etwa zwei auf null Prozent reduzieren konnten.“ Zudem entfällt das aufwendige manuelle Zuschneiden von Schaumstoff völlig, wodurch der Ein- und Auspackprozess deutlich schneller geworden ist. Allerdings schätzt Kordes auch die Umweltfreundlichkeit der Wellpappe, denn das spielt im Hinblick auf die Entsorgungsrichtlinien der verschiedenen Länder eine wichtige Rolle. „Die neue Verpackungslösung ist für mich ein gutes Beispiel dafür, wie eine ganzheitliche Prozess- und Materialumstellung am Ende erfolgreich sein kann“, so Kordes. „Eine ähnliche Lösung entwickeln wir deshalb jetzt für die Cargo-Loading-Bauteile des neuen Airbus A350.“ (ub)

Wellpappe ist die Nummer eins
Glaubt man dem Verband der Wellpappen-Industrie, dann ist die Wellpappe in Deutschland die Nummer eins unter den Transportverpackungen. Ihr Anteil an den Verpackungsmaterialien liegt bei 68,8 %. Folien hatten 2014 einen Anteil von 10,2 %, Vollpappe kam auf 8,0 %, Holz auf 7,6 % und Kunststoff schließlich auf 5,4 %. Im gleichen Jahr lieferten die deutschen Hersteller 7,4 Mrd. m² Wellpappe aus. Das waren 120 Mio. m² mehr als im Jahr 2013 und entspricht einer Steigerung von 1,6 %. Die Wellpappe als Verpackung hat drei wesentliche Vorteile: Sie ist leicht, stabil und lässt sich falten. Das bei der Herstellung verwendete Papier besteht aus Frischfasern oder Altpapier und ist deswegen mal dicker und mal dünner. Dadurch werden die Wellen der Wellpappe enger oder weiter beziehungsweise höher oder tiefer. Alleine diese Kombinationsmöglichkeiten bieten ein signifikantes Einsparpotenzial. Außerdem lassen sich Wellpappen-Verpackungen rasch aufrichten, mit der Höhenrillung an die Ware anpassen und mit Selbstklebeflächen sicher verschließen. Und sogar retour schicken. (ub)

Der Verpackungskünstler
Die Ratioform Verpackungen GmbH ist nach eigenen Angaben in Deutschland Marktführer im Handel mit Verpackungen für Versand, Lager und Büro. Das Unternehmen mit Hauptsitz in Pliening bei München beschäftigt rund 300 Mitarbeiter und ist mit seiner B2B-Vertriebsstrategie an sieben weiteren Standorten in Deutschland aktiv. Hinzu kommen europäische Niederlassungen in Wien, Barcelona, Mailand und im schweizerischen Regensdorf. Außerdem gibt es das Tochterunternehmen Davpack im englischen Derby. Die Bayern beliefert europaweit mehr als 350 000 Kunden aus verschiedenen Branchen, verfügen über 100 000 m² Lagerfläche und setzen jährlich rund 90 Mio. Euro um. Die Kunden werden mit maßgeschneiderten Verpackungslösungen versorgt und bei der Optimierung von Verpackungsprozessen unterstützt. Zum Portfolio gehören auch individuell entwickelte Wellpapp-Lösungen, mit denen sich Energie, Platz und Kosten sparen lässt. (ub)
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