Zulieferer erbringen vermehrt Dienstleistungen. Ob sie wollen oder nicht. Das geht aus einer umfassenden Studie der Unternehmensberatung Marschner und Kühn, Karlsruhe, hervor.
Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner
Das Votum ist einhellig: Die von Marschner und Kühn befragten Entscheider in Zulieferbetrieben sehen bei Dienstleistungen enorme Zuwächse. Die meisten Skeptiker finden sich bei den Unterlieferanten. Aber auch dort verkommen sie mit einem Wert von insgesamt 5,6% zur marginalen Größe (siehe Grafik). „Die Ergebnisse zeigen“, heißt es in der nicht nur den Bereich Zusatzleistungen untersuchenden Studie, dass „von den betroffenen Unternehmen gerade im Tagesgeschäft“ mehr verlangt wird.
Was die Zahlen nicht verraten: Nicht in jedem Betrieb sieht man die Entwicklung mit Freuden. Für viele mutieren die Anforderungen zur Last. Manche behaupten gar, referiert die Studie die Stimmung, dass über die neu zu erbringenden Leistungen, eine ‚gewollte Ausdünstung‘ innerhalb der Zulieferbranche stattfindet.
Tatsächlich werden die Zusatzleistungen immer vielfältiger. In der Studie sind eine ganze Reihe von Themen aufgelistet (siehe unten), welche die Forscher aus den rund 500 Fragebögen destilliert haben.
Wo Zulieferer Dienstleister sind und was von ihnen erwartet wird
F&E
Gemeinsame Entwicklung, Bereitstellen von Entwicklungskapazitäten – Gleiche CAD-Systeme wie Abnehmer – Gemeinsame Projekt-Teams – Produktideen zu Ende entwickeln
Kommunikation
Moderne Kommunikationsmittel: DFÜ, EDI
Logistik
Setbildung von einzelnen Fahrzeugen – Logistikkonzepte – Lager-Dispo für Kunden – JIT ans Band – Organisation der gesamten Logistik
Montage
Montage oder Produktion vor Ort – Einbau der Teile durch eigenes Personal
Qualität
Qualitätsnachweise – Benchmarking
Service
Garantien – Globaler Lieferservice – Jederzeit Verfügbarkeit des Personals – Service-Center beim Kunden – Events – Dokumentation – 0-Fehler-Lieferung – Individuelle Kundenberatung
Tests
Test von Einzelteilen
Weiterbildung
Fortbildungsangebote – Schulungen
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