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Dienstleistungen spielen online eine zentrale Rolle

Der erste Internetmarktplatz für sondergefertigte Teile
Dienstleistungen spielen online eine zentrale Rolle

Nicht nur die Ersten gewesen zu sein, nehmen sie für sich in Anspruch. Auch einzigartig soll der elektronische Beschaffungsmarkt sein, den rund 30 Schweizer im Internet für Maschinenbauteile betreiben. Das Konzept: Dienstleistung.

Von unserem Redaktionsmitglied Thomas Baumgärtner

Hinter der Internetadresse www. sourcingparts.com steckt eine komplexe, selbstentwickelte Datenbanktechnologie, die das Angebot zu einem dynamischen Marktplatz macht. Denn auf dem virtuellen Handelsplatz soll nicht nur lediglich Angebot und Nachfrage zusammengebracht werden. Verkaufs- und Kaufinteressenten sollen „umfassende branchenspezifische Informationen und Dienstleistungen“ zur Verfügung gestellt werden, verspricht Sourcingparts-Sprecherin Sylvia Seybel.
In der Tat zeichnet sich der Marktplatz durch einige Besonderheiten aus: Schon mit der Fokussierung auf Sonderteile des Maschinenbaus – und zwar in Europa -, setzt sich das Angebot von den großen B2B-Handels- und Auktionsplattformen im Internet ab. Eine Strategie, die wohl überlegt scheint.
Denn der Maschinenbaumarkt in Europa ist mit rund 110 000 Maschinenbau-Unternehmen sehr stark fragmentiert – wie geschaffen also für eine Plattform, die zusammenzubringen verspricht, was sich oft nur schlecht findet. Gleichzeitig sind Metropolen auszumachen: Die Maschinenbauer in den Ländern Italien, Großbritannien, Frankreich, Spanien und Deutschland erwirtschaften rund 80 % des Gesamtumsatzes dieses europäischen Industriezweiges. Und nach Schätzungen des VDMA expandiert die Nachfrage. Um wenigstens 3,2 % will die westeuropäische Maschinenproduktion zulegen.
Und noch eine Entwicklung mag den Gründer von Sourcingparts, Paul de La Rochefoucauld, in seiner Idee bestärkt haben: Bis zu 80 % des Endwertes einer Maschine werden heutzutage fremdgefertigt. Der Einkauf vor allem komplexer Maschinenteile ist deshalb zu einem entscheidenden Erfolgsfaktor für die Maschinenbauer geworden.
Das Ziel von Sourcingparts ist es deshalb, mit einem massgeschneiderten computergestützten Beschaffungssystem die Abwicklungskosten zu senken. Vor allem die eher aufwendig zu besorgenden zeichnungsgebundenen Maschinenteile sollen über den neuen Marktplatz gehandelt werden.
Um die technische Zeichnungen und um CAD-Daten dreht sich deshalb viel bei Sourcingparts. Zu den Grundfunktionen zählt, dass die Zeichnung des ausgeschriebenen Auftrags vom potenziellen Lieferanten online eingesehen werden kann. Zu den kostenpflichtigen Service-Angeboten zählt beispielsweise das Konvertieren von CAD-Zeichnungen.
Auch sonst zeigen sich die bereits vorhandenen oder noch geplanten Funktionalitäten des Marktplatzes an den Bedürfnissen der Branche gut ausgerichtet:
– Einkäufer und Verkäufer identifizieren sich mittels Passwort Ein Analyse-Tool prüft automatisch die Seriosität der Interessenten.
– Der Einkäufer gibt alle notwendigen Informationen zur Ausschreibung in das System ein. Der Einkäufer kann dabei angeben, ob er bestimmte Lieferanten unbedingt berücksichtigt wissen oder ausschließen will. Dadurch bleibt die Vertraulichkeit auch gegenüber Wettbewerbern gewahrt.
– Sourcingparts analysiert die Ausschreibungsdaten und leitet die Nachfrage automatisch an besonders geeignete mögliche Lieferanten weiter.
– Alle Verkäufer erhalten Zugriff auf die Ausschreibungsdatenbank – es sei denn, der Einkäufer hat seine Ausschreibung mit einem Sperrvermerk versehen. Die Informationen stehen umgekehrt auch den Zulieferanten über die Einkäufer zur Verfügung.
– Zug um Zug soll nach Angaben der Betreiber das Informationsangebot ausgebaut werden: Die Teilnehmer sollen in Informationsdatenbanken über Rohstoffpreise, Wechselkurse, und Logistikpreise recherchieren können, so die hochfliegenden Pläne.
– Schließlich soll die Marktplatz-Software an das jeweilige Betriebssystem des Kunden angebunden werden können – irgendwann. Denn derzeit haben die ehrgeizigen Schweizer noch keinen Vorzeigefall anzubieten.
– Über Sourcingparts.com können schon jetzt Maschinenkapazitäten angeboten und nachgefragt werden. Auf diese Weise erfährt der potenzielle Auftraggeber umgehend, ob er die Spezial-Teile in der geforderten Zeit erhalten kann.
– Besonders innovativ ist der Bereich E-Development: Durch E-Development werden Extranet- und Messaging-Funktionalitäten gekoppelt, um mehrere Entwickler via Internet zu verbinden. Alle Entwickler eines Projektes sind stets auf demselben Stand sind. Jede Änderung kann mit geringster zeitlicher Verzögerung durch CAD-Zeichnungen sichtbar gemacht werden. Für die beteiligten Entwickler werden geschützte Zugriffsrechte eingerichtet.
Das Konzept zeigt sich bislang nicht schlecht erfolgreich: Seit Juli vergangenen Jahres ist der Marktplatz online. Knapp 8000 Lieferanten finden sich bereits in der für sie kostenlosen Zulieferdatenbank, und mehr als 300 Einkäufer nutzen aktiv den kostenpflichtigen Service.
Was Anwender sagen
Der Einkäufer:
„Der strategische Mehrwert von Sourcingparts.com liegt in der spezifischen Dienstleistung, die in Verbindung mit dem Marktplatz angeboten werden.“
Brice Koch, General Manager,
ABB Sécheron SA
Der Zulieferer:
„Wir haben schon Aufträge über Sourcingparts erhalten und konnten anhand der Zeichnungen schnell sehen, was auf uns zukommt.“
Markus Wegrzyn betreibt im östereichischen Egg eine kleine Lohndreherei
So nutzen Sie Sourcingparts richtig
Die Kosten
Die Nutzung der reinen Marktplatzfunktion ist kostenlos. Sobald es aber aber zu einem Auftrag kommt, werden Erfolgsgebühren erhoben:
Bis zu einem Auftragswert von 10 000 Euro – 1%
Bis zu einem Auftragswert von 100 000 Euro – 0,5%
Ab 100 000 Euro – 0,3 %
Die Serviceleistungen werden in unterschiedlichen Paketen angeboten und bewegen sich bei rund 8000 Euro im Jahr. Bei der Konvertierung von CAD-Zeichnungen kommt es auf die Größe an. Ein Megabyte kostet 100 Euro.
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