Wenn sich in Europa und den USA nicht mehr wirtschaftlich fertigen lässt, dann muss zumindest das Prozesswissen hier vorhanden sein. Die Digitale Fabrik mit ihren Software-Werkzeugen stellt dazu die Basis bereit.
„Neue Marktchancen und Jobs eröffnen sich den Unternehmen, die mit den Methoden der Digitalen Fabrik das Fertigungs-Know-how besitzen und weiter entwickeln können“, ist sich Bernard Charlès, President and CEO der Dassault Systèmes S.A. aus dem französischen Suresnes Cedex sicher. „Die Grenzen der Arbeitsteilung werden durch die Digitale Fabrik verändert“, so Charlès weiter anlässlich des Delmia-Anwendertreffens in Fellbach. Die Fellbacher Delmia GmbH gehört ebenfalls zu Dassault und bietet mit der Softwarelösung Delmia V 5 ein in die V-5-Architektur integriertes Paket an. Zu letzterer zählen unter anderem die CAD/CAM/CAE-Software Catia und die PLM-Lösung Enovia, die beide in Deutschland von der Stuttgarter IBM Deutschland GmbH PLM vertrieben werden.
Für die Anwenderseite war in Fellbach Dr. Thomas Wagner, Executive Vice President Corporate Research and Development der Stuttgarter Robert Bosch GmbH, vertreten. Sein Fazit: „Es lohnt sich, die Vielzahl der Fertigungsfragen bereits vorab in der virtuellen Welt zu klären.“ Besonders hinsichtlich der erreichbaren Qualität und der so möglichen Zeitersparnis könne man von der Digitalen Fabrik profitieren, so Wagner weiter. Allerdings sieht er auch die Probleme, die sich heute noch auftun. „Wir müssen enorme Anstrengungen unternehmen, die Software fehlerfrei zu machen“, so der Bosch-Manager weiter. „Erst wenn wir überzeugt sind, dass das System läuft, können wir es den Endanwendern bei uns übergeben.“ Bislang wird die Delmia-Software nur im Automotive-Bereich sowie für interne Belange genutzt, eine Ausdehnung auf alle Unternehmensteile ist aber geplant.
Wer glaubt, dass die Digitale Fabrik eine Standardisierung der Datenformate voraussetzt, fand in Fellbach ebenfalls eine interessante Antwort. Charlès sagte dazu, dass sich sein Unternehmen intensiv mit der XML-Technik beschäftige, insbesondere eng mit Microsoft zusammenarbeite. „Speziell im Automobilbereich gibt es aber bereits einen Standard – nämlich Catia als CAD/CAM-Standard“, ergänzte der Dassault-Chef abschließend. Bis auf General Motors habe sich inzwischen jeder große OEM zumindest in Teilen dafür entschieden, so Charlès. co
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