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Durchmarsch vom Prototyp zur Großserie

Allround-Bearbeitungszentren kurbeln den Werkzeugbau an
Durchmarsch vom Prototyp zur Großserie

Das Entwicklungstempo der Branche steigt und mit ihm die Zahl der Modelle und Varianten. Für Special Tooler macht es insofern Sinn, neben den Proto-typwerkzeugen auch gleich die Tools für die Serie zu fertigen. Das freilich geht nicht ohne die entsprechende Maschinerie. Wir stellen Ihnen typische Vertreter einer neuen Generation schneller Alleskönner-Bearbeitungszentren vor.

Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net

Die Modellzyklen der Automobilbauer unterscheiden sich immer weniger voneinander. So steigt die Zahl der Modelle und Varianten wie auch die Entwicklungsgeschwindigkeit. Für die Unternehmen im ersten Glied der mechanischen Wertschöpfungskette – den Special Toolern als Lieferanten von Werkzeugen, Vorrichtungen, Formen und Gesenken – bleibt dies nicht ohne Folgen. Betriebe, die sich bislang auf die Fertigung von Prototyp-Werkzeugen konzentriert hatten, müssen sich jetzt auch mit Tools für die Großserie, mit Schwer- und Hartzerspanung sowie High-Speed-Cutting befassen. Umgekehrt gilt Entsprechendes, denn den Autobauern geht es um den schnelleren Durchmarsch zur Produktion. Sie suchen Lösungen bei ein und derselben Adresse.
Ohne Werkzeugmaschinen mit Allrounder-Qualität tun sich hier vor allem kleinere Betriebe schwer. Anbieter wie die Limburger Danobat-Bimatec GmbH haben dieses Problem beizeiten verstanden. Bettfräsmaschinen wie die Ende 2002 eingeführten Typen TR und TL beherrschen sowohl die Schwerzerspanung als auch das High-Speed-Cutting, gelten als typische Kandidaten für die Ersatzinvestition und wurden mittlerweile knapp 20fach verkauft. Der Arbeitsbereich der fünfachsigen Maschinen beträgt zwischen 1500 und 3500 mm in der X-Achse, 1000 bis 1600 mm in der Y- sowie 1000 bis 1500 mm in der Z-Achse. Bei den Fräsköpfen kann zwischen Universal-, Orthogonalfräskopf sowie Hochfrequenz-Spindel gewählt werden. Geht die Nachfrage an den ausschließlichen Prototyp-Werkzeugbau weiter zurück, haben die Limburger das passende Programm.
Hier setzt die Denkendorfer F. Zimmermann GmbH mit ihrer ebenfalls Ende letzten Jahres vorgestellten FZ 50 nach. Die Portalfräsmaschine ist jetzt auch in so genannter Duo-Ausführung mit zwei Arbeitsspindeln zu haben, bearbeitet Guss- und Stahlwerkstoffe und soll die Zeit zwischen Projekt und Produktionswerkzeug weiter abkürzen. Grundprinzip ist ein fest stehendes Portal und ein in X-Richtung verfahrbarer Arbeitstisch. Am Querportal sind zwei Z-Schlitten mit zwei Fräsköpfen montiert. Ihre Antriebe können unabhängig voneinander gesteuert werden. So lässt sich die eine Fräseinheit ausschließlich zum Schruppen und die andere Fräseinheit zum Schlichten verwenden. Aufwendige und störanfällige Kopfwechsel entfallen. Die nicht benötigte Fräseinheit fährt vollständig aus dem Arbeitsbereich heraus und wird über dem zugeordneten Werkzeugwechsler geparkt. Mit Arbeitsbereichen von 2500 bis 6500 mm in der X-Achse, 3500 mm in Y-Richtung, 1250 und 1500 mm in der Z-Achse, 3900 mm Ständerdurchgang und sechs Fräskopfvarianten zählt die FZ 50 Duo zu den flexibelsten Maschinen ihrer Klasse. Per Rundtisch kann sie zum simultan arbeitenden Sechsachser ausgebaut werden.
Komplettbearbeitung auf fünf Seiten einschließlich Schruppen und Schlichten, hohe Präzision, glatte Werkstückoberflächen und eine aufs Allernötigste reduzierte Nacharbeit von Hand sind das Markenzeichen des Bearbeitungszentrums Modmill. Droop+Rein – der zur Mönchengladbacher Gruppe DS Technologie gehörende Hersteller – bietet die fünfachsige Maschine alternativ mit Lang- und Rundtisch an. Mit 2400 bis 5500 mm Verfahrweg in der X-Achse, 2850 mm in Y- sowie 1000 mm in Z-Richtung bewegt die Modmill sich im gleichen Markt wie die Zimmermann’sche FZ 50. Anders als diese, arbeitet sie jedoch nicht mit zwei separaten Fräseinheiten für Grob- und Feinbearbeitung, sondern wechselt ihre Fräs- und Motorspindeln vielmehr nach Bedarf ein. Bei Drehzahlen von 6 000, 18 000 und 35 000 min-1 betragen deren Leistungen 30, 20 und 20 kW sowie 600, 48 und 8 Nm als Drehmoment.
Einen völlig anderen Weg geht die Baienfurter Albert Handtmann GmbH. Ihre fünfachsigen Portal-Bearbeitungszentren des Typs UBZ-T sind de facto standardisierte Sonderlösungen und in Modulen aufgebaut. So bieten sie Werkzeugwechsler mit Kapazität ganz nach Kundenwunsch wie auch unterschiedliche Verfahrwege. Bei der Arbeitsspindel besteht Wahlfreiheit zwischen HSC-tauglichen Hochfrequenz- oder bulligen Getriebespindeln bei Drehzahlen bis 28 000 min-1 und Leistungen zwischen 19 und 100 kW. Die Auslegung orientiert sich am Werkstoff. Der Bogen reicht von leichter Bearbeitung kunststoffgebundener Werkstoffe wie Ureol über Aluminium in jeder Form, Zamak und Magnesium bis hin zu Stahl- und Gusswerkstoffen.
Das Bearbeitungszentrum X-Ceeder der italienischen Breton S.p.A., Castello di Godego, hat fünf Achsen und eine 40-kW-Motorspindel mit 18 000 min-1 Umdrehungen. Auf Wunsch wird eine Spindel mit 40 000 min-1 Touren geliefert. In der X-, Y- und Z-Achse verfährt die Maschine 1 200 mm, 1 000 mm und 600 mm, die A-Achse schwenkt von – 30º bis +110º, die C-Achse rotiert unbeschränkt. Als Eilgangsgeschwindigkeit nennt Breton 60, 60 und 40 m/min sowie 10 und 20 min-1 als schnellste Rotation. Die Maschine ist selbsttragend aufgebaut und – wie Breton betont – außergewöhnlich vibrationsschluckend und stabil. Zielgruppe sind der Werkzeug- und Formenbau wie auch die Fertiger komplexer Teile.
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