E-Commerce ist die Vernetzung der IT-Infrastruktur von Geschäftspartnern über das Internet. Grundlegend sind hierfür Standards, die eine vollautomatische Kommunikation zwischen den verschiedenen IT-Systemen der Geschäftspartner erst ermöglichen.
Das Fraunhofer-Institut Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO), Stuttgart, hat mit Unterstützung des Bundesministeriums für Wirtschaft und Technologie (BMWi) das Standardisierungs-Projekt E-Start gestartet. E-Start behandelt Standards und Systemlösungen in drei unterschiedlichen Ebenen: Klassifikation, Geschäftsdokumente und Produktkataloge sowie Referenz-Geschäftsprozesse.
Ein Klassifikationsstandard sichert die unternehmensübergreifende Vereinheitlichung von Produktkategorien und -merkmalen. Im deutschsprachigen Europa wird hierzu häufig ecl@ss eingesetzt (www.eclass.de).
Für Geschäftsdokumente müssen einheitliche, standardisierte Vorlagen der ausgetauschten Dokumente die unternehmensübergreifende Verständlichkeit gewährleisten. Als Geschäftsdokumente werden beispielsweise Auftrag, Rechnung, aber auch Produktkataloge oder Ausschreibungen bezeichnet.
Nur mit einer verbindlich festgelegten Struktur und Semantik kann ein automatisierter Austausch der Daten mit den Unternehmenssystemen erfolgen. Für elektronische Produktkataloge hat sich der Standard BMEcat durchgesetzt (www.bmecat.org). Er wurde von einem bedeutenden Industriekonsortium in Zusammenarbeit mit Fraunhofer IAO, Universität Essen und BME e. V. entwickelt. Im März 2001 hat der BMEcat-Arbeitskreis Vorlagen für häufig ausgetauschte Geschäftsdokumente unter der Bezeichnung „Opentrans“ veröffentlicht (www.opentrans.org).
Zukünftig werden standardisierte zwischenbetriebliche Geschäftsprozesse eine Herausforderung werden. Diese vervollständigen die effektive System-zu-System-Kommunkation. Eine wirtschaftliche E-Commerce-Strategie muss auf offene und verbreitete Standards setzen, auf eine Art „E-Commerce-Esperanto“. Dies reduziert die Integrationsaufwände der Unternehmen bei der Vernetzung mit Geschäftspartnern sowie Marktplätzen und fördert Wettbewerb und Austauschbarkeit der Intermediäre, wie beispielsweise der Branchenmarktplätze und der Ausschreibungs- und Auktionsdienstleister.
Oliver Kelkar
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