Druckluft ist sehr flexibel einsetzbar, doch ihr Wirkungsgrad liegt bei nur 7 %. Daher lohnt es sich, Verluste im Druckluftnetz sowie bei der Erzeugung auf den Grund zu gehen.
Die größten Verluste bei der Druckluft entfallen mit rund 76 % auf Kompressions- und Leerlaufverluste. Diese Anteile gehen ebenso wie die Motorverluste mit rund 9 % als Abwärme verloren.
Dirk Tenbrink, Vertriebsleiter Deutschland bei Compair, rät zu einem mehrstufigen Optimierungskonzept. Bei der Auswahl des Kompressors spielt die geforderte Druckluftqualität eine entscheidende Rolle. Das gilt besonders für die Chemie-, Pharma-und Lebensmittelindustrie, aber auch für Automobilwerke, bei denen ja zumindest ein Teilstrom der Druckluft höchsten Qualitätsanforderungen gerecht werden muss. Die Luft muss 100 % ölfrei sein, und es stellt sich die Frage, ob man ölfreie Luft „erfiltert“ oder direkt erzeugt. Orientierung bietet hier die ISO-Norm 8573–1, die die Druckluftqualität – bezogen auf die Parameter Feuchte, Partikel und Restölgehalt – in Klassen einteilt. Tenbrink: „Wir bieten moderne und leistungsfähige Maschinen eingebunden in praxistaugliche Konzepte. Unsere Druckluftsysteme definieren sich über die Kombination einzigartiger Vorteile – hohe Anpassungsfähigkeit, intelligente Steuerungen, Wärmerückgewinnungsanlagen und eine Vielzahl einsatzspezifischer Ausrüstungen“.
Wichtig für die Energieeffizienz ist auch das für den Einsatz benötigte Druckniveau. Laut VDI Druckluftbericht 1681 steigt der Leistungsmehraufwand im Mittel um 7 % für jedes Bar Überdruck.
Effizientes Druckluftcontrolling orientiert sich an den aufeinanderfolgenden Schritten Messen, Analyse, Lokalisierung und Beseitigung von Schwachstellen wie zum Beispiel Leckagen. 20 % Einsparpotential bei den Druckluftkosten erschließen sich aus der Verteilung und Nutzung der Druckluft. In vielen Unternehmen stellt ich im Laufe der Jahre ein gewisser „Wildwuchs“ ein. Damit vermehren sich typische „Druckfresser“ im Leitungsnetz wie lange Strecken, T-Stücke, Abzweigungen, kleine Innendurchmesser, enge Leitungskrümmer, Verengungen, zusätzliche Armaturen und Anschlüsse. In der Praxis kommt es dann vor, dass nicht erkannte Druckverluste aus dem Leitungsnetz einer vermeintlich „unzureichenden“ Leistung der Kompressorstation angelastet werden. Bei Leckagen im Leitungsnetz entstehen im Jahresverlauf sehr schnell Kosten im fünf- bis sechsstelligen Eurobereich. (sk) •
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