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Eigener Herd ist Goldes wert

Spanlose Fertigung: Abkanten in grossem Stil
Eigener Herd ist Goldes wert

Mit der großformatigen Gesenkbiegemaschine Euromaster von Haco fertigt die Stappert-Niederlassung ABRAService Grobblech-Teile aus verschleißfesten Stählen deutlich effizienter als bisher. Die Lieferfristen ließen sich wesentlich verkürzen.

Die neue hydraulische Großformat-Gesenkbiegepresse der Stappert Spezial-Stahl Handel GmbH nimmt in der Düsseldorfer Niederlassung ABRAService einen besonderen Platz ein. Dies gilt nicht nur rein räumlich gesehen – die voluminöse Einrichtung mit einer Presskraft von 8000 kN ist an prominenter Stelle in der Werkhalle platziert – sondern auch im übertragenen Sinn: Die von der Haco NV, Rumbeke/Belgien, gebaute und von der Hezinger Maschinen GmbH, Kornwestheim, gelieferte CNC-Maschine des Typs Euromaster spielt im Betriebsablauf des 25-Mitarbeiter-Betriebes eine herausragende Rolle.

Stappert Spezial-Stahl Handel gehört zur international operierenden IMS-Gruppe, die ihren Sitz im französischen Nanterre bei Paris hat. Als eine von 15 Stappert-Niederlassungen in Deutschland vertreibt ABRAService neben Rohren und Stäben aus verschleißfesten Stählen insbesondere Bleche aus verschleiß- und hochverschleißfesten sowie hochfesten Stählen in Dicken von 3 bis 150 mm und mit Härten zwischen 250 und 550 HB. Darüber hinaus ist die Anarbeitung dieser Stähle nach Kundenvorgaben möglich: Von den etwa 1000 t Stahl, die das Lager im Monatsdurchschnitt verlassen, sind derzeit bereits rund 20 % bearbeitet – Tendenz steigend. Sowohl der Umfang der Anarbeitung als auch die Anarbeitungstiefe sollen in Zukunft weiter gesteigert werden.
Gefertigt werden nicht nur Teile, sondern auch komplette Baugruppen. Zum Produktspektrum gehören Kantteile für Baggerschaufeln, Schotterschleusen, Auskleidungen für Brecher und Mühlen sowie Trichter, Spezial-Rinnen und -Rohre für den Anlagenbau in unterschiedlichen Branchen wie der Sand- und Kiesindustrie. Es werden sowohl kleine Stückzahlen, als auch Serien von mehreren hundert Stück gefertigt.
„Für die Bearbeitung der Grobblech-Teile sind robuste, qualitativ hochwertige Maschinen erforderlich“, betont der stellvertretende Niederlassungsleiter Guntram Bewernitz. Maschinen wie die Euromaster, die seit Dezember 2005 im Einsatz ist. Zuvor wurden alle Abkant-Aufträge an externe Partner vergeben – mit den damit zusammenhängenden Unwägbarkeiten, zum Beispiel Terminproblemen. „Durch den Einsatz der neuen Presse haben wir die Lieferfristen deutlich verkürzt. Besonders relevant ist die gewonnene Flexibilität, die es bei Bedarf ermöglicht, einen Auftrag von heute auf morgen auszuführen“, freut sich Niederlassungsleiter Jörg Langenhuizen. „Zudem konnten wir durch die Eigenfertigung unter anderem die Transportkosten reduzieren.“
Ein wichtiges Entscheidungskriterium pro Euromaster war für die Verantwortlichen bei Stappert, dass der Lieferant alle für die Inbetriebnahme der Maschine wichtigen Leistungen aus einer Hand bietet. Dazu gehören die Beratung vor Ort, die Anlieferung und Montage, die Inbetriebnahme und Einstellung, die Schulung und der Kundendienst. Geliefert wurde die Maschine binnen drei Monaten, die Inbetriebnahme erfolgte innerhalb von einer Woche.
Eingesetzt wird die 56 t schwere Presse, die eine Kantlänge von 4100 mm bietet, etwa für die Fertigung von Spezial-Rohren aus Cr400, Creusabro4800 oder Creusabro8000 sowie Feinkorn-Baustahl mit Außendurchmessern von 150 bis 700 mm und Wanddicken bis 30 mm. Hierbei werden die zuvor mittels Laser, Feinstrahlplasma oder autogen gebrannten Blechzuschnitte durch zahlreiche präzise Kantungen „eng am Strahl“ schrittweise rundgebogen. Durch diese Vorgehensweise sind die Radien sehr maßgenau. „Alle erforderlichen Arbeiten lassen sich sauber und exakt ausführen“, erklärt Guntram Bewernitz. Die Maschine läuft in einem flexiblen Zweischicht-Betrieb. Aufgrund des hohen Gewichts der Teile werden jeweils zwei Bediener eingesetzt.
Insgesamt wurden sechs Stappert-Mitarbeiter eine Woche lang im eigenen Haus an der Maschine geschult, wobei die Schulung lediglich Bedienung und Pflege des Systems betraf. Die etwa zwei Mal jährlich erforderliche Wartung sowie eventuelle Instandhaltungsarbeiten übernehmen Haco-Fachleute von einem rund 30 km entfernten Servicestützpunkt in Grevenbroich aus. „Bisher haben wir den Instandhaltungsservice noch nicht benötigt“, stellt Bewernitz fest.
Nach Auffassung der Verantwortlichen bei Stappert bietet die Presse ein sehr günstiges Kosten/Nutzen-Verhältnis: „Wir gehen davon aus, dass sich die Anschaffung in weniger als sechs Jahren amortisiert“, kalkuliert Jörg Langenhuizen. Es wundert nicht, dass seine Gesamtbilanz aufgrund der deutlichen Zeit- und Kostenvorteile und der hohen Fertigungsqualität positiv ausfällt: „Wir würden die Maschine jederzeit wieder kaufen.“ Den „Ehrenplatz“ in der Werkhalle hat sie redlich verdient …
Dr. Bernhard Reichenbach bernhard.reichenbach@konradin.de
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