Vor allem bei der Komplettbearbeitung auf Drehzentren machen sie sich bezahlt: Modulare, mechanische Werkzeug-Maschinen-Schnittstellen vermindern durch schnelle Wechsel die Stillstandszeiten, bleiben axial wie radial wiederholgenau und erlauben den Einsatz voreingestellter Schwesterntools. Ob diese dabei stehend oder rotierend spanen, ist nachrangig.
Werden die Wendeplatten auf herkömmlichen Systemen gewechselt, nimmt dies der Vielzahl der Einzelschritte wegen – es sind bis zu 18 sowie teils auch mehr – im Regelfall mindestens 1 – 2 min in Anspruch. Bei modular aufgebauten Werkzeugsystemen wie dem KM-Loc der Fürther Kennametal Hertel AG ist die Prozedur in höchstens 30 s erledigt. Über Schnellspanneinheiten könne diese Zeit weiter reduziert werden, unterstreicht der Hersteller.
Modularsysteme lassen sich jedoch ebenso gut auf Bearbeitungszentren und Transferstraßen einsetzen. So hat ein japanischer Automobilhersteller das KM-System in leicht abgewandelter Form zum Firmenstandard erhoben. Zurzeit laufen bei ihm auf Zentren und Transferstraßen über 1500 Spindeln mit dem KM-System. Dabei werden teilweise Spindeldrehzahlen bis 40 000 min-1 realisiert.
Modular aufgebaute Werkzeuge rechnen sich auch bei der Fertigung kleiner Lose, denn hier wird besonderer Wert auf Flexibilität gelegt. So lässt sich durch die Verwendung weniger Standardbauteile eine überraschende Zahl von Werkzeugen kombinieren, die ihrerseits größere Produktpaletten mit nur wenigen Modulen abdecken.
Das KM-System bietet hier eine komplette, standardisierte Reihe von Grundaufnahmen, Reduzierungen, Verlängerungen, hydraulischen Dehnspannfuttern, Fräser- und Bohreraufnahmen. Parallel dazu stellt der Anbieter ein komplettes Ausbohrprogramm zwischen 6 und 65 mm Durchmesser an.
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