Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Es geht doch! Möchte man fast sagen. Es gibt erstmals seit fünf Jahren wieder mehr Lehrstellen in der Bundesrepublik, wie das IW Köln ermittelt hat. Viele junge Menschen, die vorher auf der Straße gestanden hätten, erhalten jetzt eine Berufsausbildung. Ausbildungspakt sei Dank!
Doch so recht will keine Freude aufkommen, wenn wir uns erinnern, wie dieses Abkommen zu Stande kam. Die Bundesregierung drohte mit einer ökonomisch mehr als fragwürdigen Ausbildungsplatz-Abgabe. Die Mitglieder der Wirtschaftsverbände machten das aus ihrer Sicht Beste daraus.
Doch an den Gründen des Lehrstellenmangels änderte dieses Übereinkommen nichts. Noch immer sind viele Ausbildungsgänge überreguliert. So wird ein Lehrling – sauber kalkuliert – für seinen Lehrherrn sehr, sehr teuer. Oft zu teuer. Zudem war 2004 für viele Betriebe wirtschaftlich das erste ordentliche Jahr seit langem.
Dies sollte sich die Politik vor Augen halten, wenn sie jetzt nach dem nächsten möglichen Pakt schielt: Eine übergreifende Aktion für mehr Beschäftigung beispielsweise müsste unter ganz anderen Vorzeichen ausgehandelt werden. Dort bewirkt eine Drohung der Regierung nichts mehr. Dort benötigen die Betriebe – vor allem der Mittelstand – wirkliche Entlastungen.
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