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Ein Schleifzentrum bearbeitet vom Prototyp bis zur Großserie

Rundschleifmaschinen: Kleine Losgrößen lassen sich mit modularen Anlagen wirtschaftlich fertigen
Ein Schleifzentrum bearbeitet vom Prototyp bis zur Großserie

Rundschleifmaschinen und Schleifzentren werden immer öfter genutzt, um Kleinserien zu fertigen. Modular aus Standardkomponenten aufgebaute Anlagen reduzieren dabei die Prozesskosten. Prototyp wie Großserie können mit einer Maschine komplett bearbeitet werden.

Von unserem Redaktionsmitglied Dr. Bettina Keck

Viele neu entwickelte CNC-Spitzenlos-Schleifmaschinen erlauben es, auch Einzelteile und Kleinserien kostengünstig zu produzieren. Mit diesem Konzept steigt beispielsweise die schweizerische Kellenberger & Co. AG (Halle 11, Stand C66) mit der Kel-Curtis in den CNC-Spitzenlos-Rundschleifmaschinenmarkt ein. Das St. Gallener Unternehmen hat die Neuheit in Partnerschaft mit der britischen Douglas Curtis Ltd., Colchester, auf Basis der Kel-Vision mit festem Werkzeugtisch und Kreuzschlitten entwickelt. Der schwenkbare Schleifkopf erlaubt es, nicht nur gerade, sondern auch mit Schrägeinstich zu schleifen. Das Abrichten erfolgt optional mit sechs verschiedenen Werkzeugen im Kontaktpunkt von Schleifscheibe und Werkstück.
Die Spitzenlos-Rundschleifmaschinen der Baureihe Ecoline stellt das zur Reutlinger Ziersch & Baltrusch-Gruppe gehörende schweizerische Unternehmen Tschudin aus Grenchen vor (Halle 11, Stand D88). Diese Baureihe ist ebenfalls für das konforme Schleifen von Kleinserien ausgelegt. Sowohl Vor- als auch Fertigschleifen sollen mit der Ecoline in einem Arbeitsgang möglich sein. Die kleinste der CNC-gesteuerten Maschinen verfügt über einen Schleifscheibendurchmesser von 150 mm, die größte über 300-mm-Scheiben. Schleif- und Regelscheibe lassen sich über drei Achsen beliebig profilieren. Das Be- und Entladen erfolgt von Hand, die Einrichtzeiten wurden verkürzt.
Die Schleifzeiten können mit heutigen Schleifmitteln ohne Qualitätsverlust kaum weiter verbessert werden. Um die Stückkosten trotzdem zu senken und die Produktivität zu steigern, sind viele Hersteller bemüht, die Nebenzeiten zu reduzieren. Erreicht werden soll dies beispielsweise mit dem Werkstück-Schnellwechselsystem der zur Schleifring-Gruppe gehörenden Stuttgarter Schaudt Mikrosa BWF GmbH (Halle 11, Stand C49). Das System ist im ortsfesten Schleifspalt der Spitzenlos-Außenrundschleifmaschine Kronos M integriert, eine Nachführachse ist nicht mehr erforderlich. Wellenförmige Teile mit einem Durchmesser von 8 bis 40 mm werden in der Arbeitsebene zugeführt, so dass Hubbewegungen entfallen. Eine kombinierte Be- und Entladestation vor und hinter der Maschine soll ermöglichen, Roh- und Fertigteile während der Bearbeitung um 54 % schneller zu wechseln, als dies mit einem integrierten Ladeportal möglich ist.
Außen-, innen- und planschleifen kann die Rundschleifmaschine PF 51 mit Schleifscheiben bis 600 mm Durchmesser. Das Modell, ebenfalls von Schaudt Mikrosa BWF, komplettiert die PF-Baureihe im unteren Abmessungsbereich. Bis 1000 mm lange und 250 kg schwere Werkstücke mit einem Umlaufdurchmesser bis 445 mm können nach Angaben des Herstellers in einer Aufspannung innen und außen komplett bearbeitet werden. Die PF 51 ist mit Außen- und Innenschleifspindel sowie mit dem Absolutmesskopf Diatronic 22 und Hydrostatik in beiden Hauptachsen ausgestattet. Fünf verschiedene Schleifspindelstöcke sind erhältlich. Auch Kegelschleifen ist möglich.
Hohe Automatisierung und Produktivität verspricht die Shigiya Machinery Works Ltd., Hiroshima (Halle 11, Stand F59). Das japanische Unternehmen stellt am Gemeinschaftsstand der Rechberghausener Jakobsen Grinding Handels GmbH erstmals auf dem europäischen Markt die Hochleistungs-Produktionsrundschleifmaschine GPC 30 mit einer CNC-Portalbeladung vor. Das Modell in Kreuzschlittenbauweise wird vor allem in der Automobil- und Elektromotorenindustrie eingesetzt und erreicht Scheibenumfangsgeschwindigkeiten bis 200 m/s. Die Maschine soll sich durch die von Shigiya selbst entwickelte Software einfach programmieren lassen.
Rollschuhsystem für dünnwandige Werkstücke
Ein Rollschuhsystem mit integrierter Be- und Entladeeinrichtung hat die Overbeck Herborn GmbH, Herborn, (Halle 11, Stand D46) speziell für dünnwandige Werkstücke entwickelt. Präsentiert wird das System, das in drei Baugrößen für Außendurchmesser von 2 bis 120 mm erhältlich ist, an der Innenschleifmaschine IC 400. Nadel- und Kugellager sowie Buchsen werden spitzenlos am bereits geschliffenen Außendurchmesser aufgenommen. Die Spannkräfte lassen sich dabei auf ein Minimum reduzieren, so dass die Konzentrizität des Innendurchmessers zum Außendurchmesser erhalten bleibt. Die integrierte Be- und Entladeeinrichtung lädt je nach Baugröße in 1,5 bis 3 s. Werkstückbezogene Wechselteile sollen sich nach Teilefamilien zusammenfassen lassen, so dass sowohl Rüstzeiten als auch Werkzeugkosten niedrig gehalten werden.
Gebündelte Schleifkompetenz will die Salacher Emag Maschinenfabrik GmbH mit dem Zusammenschluss von Karstens, Kopp und Reinecker bieten. Die Emag-Gruppe (Halle 20, Stand C20) stellt eine Maschinenplattform für das Rund- und Unrundschleifen vor. Damit ist es möglich, Rund-, Nocken- und Kurbelwellen sowie Futterteile effizient zu schleifen. Gegenüber Wettbewerbern sollen spezielle Schleifzyklen die Zeiten beim Rundschleifen um bis zu 50 % reduzieren. Von Kopp, Spezialist für Unrundschleifen, ist außerdem ein 5-Achsen-Hochleistungs-Schleifzentrum mit Werkzeugwechsler zu sehen. Mit ihm sollen sich Nocken- und Kurbelwellen vom Prototyp bis zur Großserie komplett bearbeiten lassen.
Die Erwin Junker Maschinenfabrik GmbH aus Nordrach stellt die modulare Baureihe EJ vor (Halle 11, Stand B36). Die NC/CNC-Schleifmaschinen wurden speziell für kleine und mittelständische Lohnfertiger entwickelt. Sie sollen flexibel sein bei niedrigen Beschaffungs- und Betriebskosten. Die Maschinen mit gemeinsamer Plattform aus Maschinenkörper und Umhausung sind modular aus standardisierten Komponenten im Baukastenprinzip aufgebaut. Varianten eignen sich zum Gerade- und Schräg-Einstechschleifen sowie für Innenrund-, Außenrund- und Bohrungsschleifen. Alle Schleifzentren verfügen über eine von der jeweils eingesetzten CNC-Steuerung unabhängigen Mensch-Maschinen-Schnittstelle mit einheitlichem Bedienpult. Das kleinste Modell EJ 10 nimmt nur eine Stellfläche von 1400 mm x 2700 mm in Anspruch.
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