Das mittelständische Industrieunternehmen Fischer Elektronik generiert seinen Print-Katalog für Steckverbinder automatisch. Der interaktive Online- und CD-Katalog basiert auf demselben System, wodurch die Daten nur einmal gepflegt werden müssen. Möglich wurde dies mit der Katalog-Software Anteros-pk von Incony.
Dr. Elke Radeke ist Geschäftsführerin der Incony AG in Paderborn
Neue Wege beim Erstellen von umfangreichen Produktkatalogen beschreitet die Fischer Elektronik GmbH. Der Lüdenscheider Elektronik-Hersteller hatte in der Vergangenheit seine Printkataloge noch auf die klassische Weise über eine Agentur und eine Druckerei produzieren lassen und den CD-Katalog mit PDF-Dateien des Print-Katalogs versehen.
Doch dem Firmeninhaber Thomas Fischer wurde bereits Ende 2001 klar, dass er hinsichtlich Kosten und Qualität deutliche Vorteile von einer medienneutralen Katalogerstellung haben würde. Seine Vision war, die Produktdaten für Print, CD und Internet nur einmal in einer gemeinsamen Datenbank zu pflegen. Angesichts der vielen technischen Parameter mit numerischen Werten für alle Sprachen und der Parameternamen für mehrere Produktreihen würde diese Vorgehensweise eine nicht unerhebliche Effizienzsteigerung mit sich bringen. Zusätzlich wollte Fischer gerade für den CD- und Internet-Katalog mehr Interaktionsmöglichkeiten schaffen. Insbesondere Neu-Kunden sollten in Zukunft schneller und bequemer in den mehr als tausend Produkten suchen können.
2002 nahm sich Thomas Fischer ausreichend Zeit, verschiedene Anbieter von medienneutralen Katalogsystemen unter die Lupe zu nehmen. Mehr als fünf Anbieter hatte er zu einer Präsentation eingeladen und schließlich fiel seine Wahl auf die Incony AG aus Paderborn mit ihrer Katalogsoftware Anteros-pk. Das Urteil des Managers war eindeutig: „Der Automatisierungsgrad, den man mit dem Software-Paket erreichen kann, ist bemerkenswert.“ So entfallen zum Beispiel beim Erstellen der Printkataloge die Agenturkosten. Fischer kann über die Druckvorschau Änderungen sofort betrachten und per Mausklick den Katalog oder Teile davon als Druckvorstufe ausleiten. Das breite Produktspektrum ließ sich mit Hilfe der flexiblen Print-Templates layouttechnisch individuell gestalten. Und im Bereich Internet und CD konnten komfortable Suchmöglichkeiten eingerichtet werden.
Bei der Datenaufbereitung hatte man sich bei Fischer Elektronik auf einiges gefasst gemacht, da die alten Produktdaten im wesentlichen nur als PDF-Files oder Exel-Tabellen vorlagen. Abhilfe schaffte ein Software-Modul der Paderborner, mit dem die bestehenden Dateien eingelesen, abgebildet und schließlich in das Katalogsystem importiert werden konnten. Auf diese Weise ließen sich beispielsweise die so genannten Kartenhalter mit rund 650 Produkten in 2 h in das Katalogsystem übernehmen.
Der Printkatalog kann über Print-Templates flexibel angepasst werden. So ließen sich bei Fischer Elektronik die Katalogseiten automatisch im PDF-Format generieren. Der Prozess ist vergleichweise schnell. Der Aufwand für den Bereich Kartenhalter mit 90 Seiten betrug rund 4 min. Fischer: „Vergleicht man das mit den langwierigen Abstimmungen mit der Agentur oder der Druckerei, dann lassen sich deutliche Einsparungen feststellen.“ Individuelle Seiten wie etwa die Titelseite werden nachträglich mit einem PDF-Tool zum endgültigen Katalog hinzugefügt. Danach wird die Datei der Druckerei übergeben.
Im Internet und auf CD sollte der Nutzer in Zukunft einfacher und schneller im Produktsortiment suchen können als im bisherigen PDF-Katalog. Diese Forderung ließ sich mit den Suchfunktionen der Katalog-Software umsetzen. Bei sehr groben Anfragen wird der Kunde schrittweise von der Produktreihe zu den Produkten geführt. Ein Warenkorb ermöglicht eine Bestellung ohne Medienbruch.
Fischer Elektronik hat zur Pflege des Katalogsystems eine Mitarbeiterin aus dem PR-Bereich in der Katalog-Software geschult. Sie hat von Beginn an die Datenaufbereitung eigenständig durchgeführt. Nach Fertigstellung des deutschen Printkataloges konnte sie innerhalb einer Woche den Printkatalog in Englisch und Französisch erstellen. Dabei war die Eingabe der entsprechenden Übersetzungen von Produktbeschreibungen und -namen in dieser Zeit bereits enthalten. Die Angestellte hat Grund zur Freude: „Der Zeit- und Kostenaufwand für die Katalogerstellung reduzierte sich auf die Hälfte.“
Teilen:
