Walter Schulz walter.schulz@konradin.de
Seit Monaten korrigieren Wirtschaftswissenschaftler immer wieder ihre Wachstumsprognosen nach unten. Und schon sind sie überall zu hören, die Untergangsarien der Berufspessimisten. Dankbar für diesen Singsang der Sirenen in Redaktionsstuben trällert die politische Opposition seit Monaten mit im Chor der medialen Untergangsapostel.
Emo-Aussteller und -besucher reiben sich verwundert die Augen. 12 % Zuwachs hier, hervorragende Prognosen auf das Nachmessegeschäft dort. Tatsächlich realisieren in ihrem Baisse-Gesang viele gar nicht mehr, dass ein Kernbereich unserer Volkswirtschaft, der Werkzeugmaschinen- und Werkzeugbau (noch immer) vor Gesundheit strotzt. Sie übersehen, dass auch nach unten revidierte Wachstumsprognosen noch immer Wachstum bedeuten.
Fraglich ist, ob das bei fortdauerndem Sirenengesang so bleibt. Denn wer lange genug den Niedergang besingt, wird ihn auch erleben. Umgekehrt könnte aber auch ein Schuh daraus werden: Wer die reale Situation der Branche so positiv beschreibt, wie sie sich zur Emo tatsächlich darstellte, stabilisiert das Wachstum. Denn so wie Angst Depression erzeugt, schafft realistische Zuversicht Vertrauen und Wachstum.
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