Tilman Vögele-Ebering tilman.voegele@konradin.de
Und es geht also doch! Wie eine erfolgreiche Kooperation von Mittelständlern funktioniert, beweist derzeit das Team 22 in Ostsachsen. Metall-Betriebe bündeln dort ihr Know-how und ihre Fertigungsverfahren, um gemeinsam Aufträge an Land zu ziehen (Bericht S. 21).
Kooperationen werden stets als der Königsweg für den Mittelstand gepriesen. Doch die Praxis sieht anders aus. Viele Projekte sind im Sande verlaufen, egal, von wem sie angekurbelt wurden. Ein Grund: Der typische Unternehmer lässt sich nicht gern in die Karten schauen.
Dass es mit gutem Willen und einem guten Konzept anders geht, zeigen die Sachsen. Die Firmen ergänzen sich mehr, als dass sie untereinander konkurrieren. Mit dem Technologie- und Gründerzentrum Bautzen gibt es eine Einrichtung als Zentrale. Die Unternehmen gehen keine Bindung auf ewig ein. Wessen Erwartungen sich nicht erfüllen, der steigt wieder aus.
Der vermeintliche Königsweg ist also zugegebenermaßen nicht immer und für jeden der rechte Weg. Doch so mancher Patron alter Schule könnte die Zukunft seines Unternehmens besser gestalten, wenn er sich genau anschauen würde, was die Sachsen richtig machen. Vielleicht müsste er dazu auch einmal über seinen Schatten springen.
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