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„Es ist zu erwarten, dass sich globale Unternehmen für den Standort Westeuropa entscheiden werden“

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„Es ist zu erwarten, dass sich globale Unternehmen für den Standort Westeuropa entscheiden werden“

Die langfristigen Folgen der Globalisierung lassen sich heute nicht annähernd absehen. In jedem Falle müssen Standorte und Regionen unter geostrategischen Aspekten neu bewertet werden. Wir haben hierbei nicht die momentan geltenden politischen und steuerlichen Rahmenbedingungen im Auge, sondern die aus den unveränderlichen geographischen Gegebenheiten der Erde resultierenden Implikationen. Europa besitzt in dieser Hinsicht eine einzigartige geostrategische Position.

Globalisierung bedeutet nicht mehr nur weltweite Handels- und Produktionsaktivitäten, sondern erstreckt sich auf alle Wertschöpfungsaspekte. Die Gewinnung der besten Talente weltweit, die Entwicklung internationaler Teams in Management sowie Forschung und Entwicklung, die Ansiedlung von und die Zusammenarbeit zwischen Kompetenzzentren, das sind nur einige der neuen Herausforderungen. In jedem Falle werden Kommunikation, der Austausch von Wissen und Information, Reisen und Kooperation über Zeitzonen hinweg zunehmen. Schon heute lassen Firmen, um Entwicklungszeit zu sparen, Projekte mit der Sonne um den Erdball wandern. Irgendwo auf der Erde ist immer Tag, dies wird genutzt. Entfernungen, Zeitunterschiede, Grenzen haben teilweise ihre traditionelle Bedeutung verloren.
Allerdings zeigen sich auch physische und praktische Grenzen der Globalisierung. Die Erde ist rund, Tag und Nacht sowie Zeitzonen haben nicht aufgehört zu existieren. Der Anpassung des Menschen an Zeitunterschiede sind Grenzen gesetzt. Persönliche, direkte Kommunikation bleibt wichtig und erweist sich im Alltag als schwierig, wenn die Zeitdifferenz zwischen zwei Orten zehn oder zwölf Stunden beträgt.
Angesichts dieser Tatsache gewinnt der Standort im geostrategischen Rahmen eine neue Bedeutung. Westeuropa hat einzigartige Vorteile. Es ist nämlich die einzige Region der nördlichen Hemisphäre, in der man innerhalb etwas ausgeweiteter Bürozeiten (neun Stunden) mit ganz Eurasien (inklusive Japan) und Amerika (inklusive Westküste) kommunizieren kann. Die Ursache dafür liegt im „Dreiecks-Charakter” der Erde. Die drei Seiten des Dreiecks sind die eurasische Landmasse, Transatlantica (Westeuropa bis Westküste USA) und der Pazifik. Westeuropa liegt genau in der Mitte der beiden „Landseiten” des Dreiecks. Demgegenüber ist es beschwerlich, von New York aus mit Neu-Delhi, Hongkong, Peking oder Tokio zu verkehren, da die Zeitdifferenz zwischen zehn und zwölf Stunden beträgt. Das Gleiche gilt natürlich in umgekehrter Richtung.
Der geostrategische Standortvorteil Westeuropas gilt auch für Reisen. Entscheidender Grund ist hier, dass man aus Westeuropa praktisch nie den weiten Pazifik überqueren muss, um in wirtschaftlich bedeutsame Länder zu kommen. Langfristig ist zu erwarten, dass sich globale Unternehmen zunehmend für westeuropäische Standorte entscheiden werden. Kurzfristig steht dem allerdings die überlegene Wirtschaftskraft der USA entgegen. Sie kann vorübergehend – wobei dies durchaus mehrere Jahrzehnte bedeuten kann – sogar Unternehmenszentralen von Europa nach USA ziehen. Dieser für Europa negative Trend wird durch die wirtschaftlich widersinnige Politik mancher europäischer Länder verstärkt. Innerhalb Europas wird die geostrategische Re-Allokation von Unternehmenszentralen ebenfalls zu massiven Verschiebungen führen. Auch hier steht Deutschland auf der Verliererseite; England und Holland dürften hingegen die Gewinner sein.
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