Ja, die nächstes Jahr in Stuttgart im Mai stattfindende Werkzeug-, Modell- und Formenbaumesse Moulding Expo (siehe Meldung Seite 10) ist klar gegen die Euromold in Frankfurt gerichtet. Und ja, die Landesmesse Stuttgart übernimmt wesentliche Teile des Frankfurter Konzeptes. Dabei haben aber nicht die Stuttgarter die Initiative für die Gründung der neuen Fachmesse ergriffen, sondern ehemalige und aktive Aussteller der Euromold. Sie sind schlicht mit der Situation in Frankfurt nicht mehr zufrieden. Zudem können die Stuttgarter mit einem weiteren, schweren Pfund wuchern: Als fachlicher Träger tritt der VDWF, Verband Deutscher Werkzeug- und Formenbauer auf, ideelle Träger sind der VDMA und der Werkzeugmaschinenverband VDW.
Starker Tobak für die Demat, Veranstalter der Euromold. Und der reagiert: So sei die Euromold nicht eins zu eins kopierbar. Wettbewerb sehe man zwar generell positiv, doch werde oft nicht an die Unternehmen gedacht, die dies bezahlen müssten. Zudem weist man auf die lange und erfolgreiche Tradition der Euromold hin. Mag sein, doch das schützt nicht vor Wandel. Zudem wissen die Unternehmen selbst am besten, wo und was sie ausstellen. Immerhin hat sich die Demat einen Gutteil der Entwicklung selbst zuzuschreiben. Unter anderem mit einem teilweise nicht gerade kundenfreundlichen Auftreten. Schon länger grummelt es bei manchem Aussteller. So sahen nicht wenige, mit denen unsere Redaktion sprach, ihre Interessen mitunter nicht ausreichend gewürdigt. Das zeigt auch die Ausstellerzahl, die seit 2007 von 1654 auf 1056 kontinuierlich gesunken ist.
Wettbewerb belebt das Geschäft. Und die Frankfurter werden reagieren müssen. Zumal sie mit dem Thema Internationalität punkten können. Ob das und die langen Erfahrungen aber ausreichen? Der Markt wird es entscheiden und die Redaktion des Industrieanzeigers die Entwicklung kritisch begleiten und hinterfragen. Die beider Messen – im Interesse unserer Leser. •
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