Bereits die Idee wurde ausgezeichnet: Dr. Christian Klimmek arbeitet an einer Software, die Entwickler in der Umformtechnik unterstützt. Bestimmt ist sie für das Hochdruck-Blechumformen, lässt sich aber auch auf andere Verfahren übertragen.
Beim Hochdruck-Blechumformen (HBU) übernehmen Flüssigkeiten die Funktion des Stempels. Auf diese Weise lassen sich Bauteile mit komplexen Geometrien herstellen. Im Vergleich zum herkömmlichen Blechumformen sind weniger Ziehstufen nötig. „Es ist denkbar, drei bis vier Ziehstufen durch eine zu ersetzen“, sagt Dr. Christian Klimmek. In seiner Dissertation am Lehrstuhl für Umformtechnik der Universität Dortmund erarbeitete der Ingenieur das Expertensystem Hydrostat, das Konstrukteure und Fertigungsplaner beim Umsetzen der HBU-Technologie unterstützen soll. Seit Juli selbständig, entwickelt er „Hydrostat“ auf eigene Faust weiter. „Wenn alles wie geplant läuft, lässt sich die Software in einem dreiviertel Jahr anwendungsnah einsetzen“, schätzt der Gründer der Technology Channel Europe GbR, Dortmund. Das Beste: Das Programm soll sich auch auf herkömmliche Umformprozesse übertragen lassen.
Hydrostat enthält zwei Bausteine: Das Programmmodul QAM (Quality Ascertainment Module) prüft, ob sich die gewählte Bauteil-Geometrie überhaupt durch Umformen realisieren lässt. Noch beschränkt sich die aktuelle Version darauf, umformkritische Bereiche zu lokalisieren und zu visualisieren.
Das Modul SSP (Subsequent Statistical Preprocessing) schlägt einen geeigneten Versuchsplan vor, um den Prozess richtig auszulegen. „Die Zahl der Simulationsläufe reduziert sich um bis zu 50 Prozent“, betont Klimmek.
Schon allein für die Geschäftsidee wurde Klimmek ausgezeichnet: Die Patentverwertungsagentur Provendis GmbH, Mülheim/Ruhr, verlieh ihm dafür den von ihr gestifteten Sonderpreis Technik/Patent im Rahmen eines Ideenwettbewerbs des Dortmunder Existenzgründernetzwerkes G-Dur mit 29 eingereichten Arbeiten. os
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