Italiens Werkzeugmaschinenindustrie steckt in einer tiefen Krise. Die Leitmesse Emo, die im Oktober in Mailand stattfand, nährt jedoch die Hoffnung, dass es südlich der Alpen bald wieder aufwärts geht.
Betrachtet man die Werkzeugmaschinen-Messe Emo als ein Stimmungsbarometer, so muss einem um die Zukunft der zuletzt arg gebeutelten Branche nicht bange sein. Insgesamt 155 000 Besucher aus 104 Ländern passierten Ende Oktober die Tore der Fiera Milano – rund 7 % mehr als vor acht Jahren, als die Emo zum letzten Mal in Italien stattfand.
„Wir sind mit dem Messeverlauf hochzufrieden“, erklärt Andrea Riello, Präsident des italienischen Werkzeugmaschinenverbandes Ucimu. „Auch wenn noch ein steiniger Weg vor uns liegt, bis wir die einstigen Höchststände in Produktion und Absatz wieder erreicht haben.“ Der nicht eingetretene Wiederaufschwung der globalen Wirtschaft hat auch in Italien die Produktionstätigkeit stark beeinträchtigt. So ist der Auftragseingang im ersten Halbjahr gegenüber dem ohnehin schon niedrigen Wert des Vorjahreszeitraums nochmals um 9,3 % zurückgegangen. Nach einem schwachen Jahr 2002 für die italienischen Hersteller von Werkzeugmaschinen, die im Vergleich zu 2001 einen Produktionsrückgang von minus 5,5 % verzeichneten, sieht Riello das laufende Jahr als das Jahr der Genesung. Den Erfolg der Mailänder Emo hält der Ucimu-Präsident für ein gutes Omen. Riello: „Die Zahlen der Veranstaltung deuten darauf hin, dass wir uns am Anfang eines positiven Konjukturzyklus für die Hersteller von Werkzeugmaschinen weltweit befinden.“ Immerhin nahmen die Exporte im ersten Halbjahr 2003 wieder leicht zu. Vor allem die Ausfuhren nach China und in die Länder Osteuropas nahmen zu.
Trotz Konjunkturflaute konnte die italienische Werkzeugmaschinenbranche 2002 ihren dritten Platz in der weltweiten Rangliste bei Produktion und Export verteidigen. Die wichtigsten Absatzmärkte waren Deutschland, Frankreich und die Vereinigten Staaten vor Spanien, China und Polen. su
China gewinnt als Absatzmarkt an Bedeutung
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