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Fabrik in der Fabrik

Produktionstechnik: Automatisiertes System Fertigt kleine Lose flexibel
Fabrik in der Fabrik

Fabrik in der Fabrik
Magazine mit bis zu 405 Werkzeugen tragen zur Flexibilität der Bearbeitungszentren bei. Der Palettenspeicher im Hintergrund versorgt die Maschinen unterbrechungsfrei mit Werkstücken Bild: Heller
Hohe Produktivität und Flexibilität verbindet ein Fertigungssystem bei Handtmann. Um dies zu erreichen, wurden mehrere Bearbeitungszentren mit einem großen Palettenspeicher verbunden.

Im globalen Wettbewerb müssen produzierende Unternehmen ihre Produkte kurzfristig und bei Bedarf in kleinen Losen liefern können. Wer zukünftig in Deutschland erfolgreich fertigen will, für den geht es auch um Just-in-time-Konzepte, die mit weniger Bedienpersonal und mannlosen Nacht- und Wochenendschichten zu realisieren sind. Die Voraussetzung dazu : flexible Maschinen und eine reaktionsschnelle Logistik im gesamten Materialfluss. Der Trend geht deshalb zu integrierten Lösungen mit minimalem Umrüstaufwand. Mit ihrer Hilfe lassen sich einzelne Teile hauptzeitparallel vorbereiten und dann schnell durch die Produktion schleusen. Das Ziel dabei ist, möglichst viele der 8760 Stunden des Jahres produktiv zu nutzen.

Angetrieben vom Druck des globalen Marktes hat sich die Handtmann-Gruppe aus dem baden-württembergischen Biberach bereits vor einiger Zeit auf mögliche Konkurrenz aus Niedriglohnländern eingestellt und die eigenen Prozesse auf den Prüfstand gestellt. Heraus gekommen ist eine moderne, schlanke Fertigung, die kurzfristig auf Bestellungen reagieren kann. Nach Aussagen von Hans-Jürgen Rinner, Produktionsleiter bei der Albert Handtmann Maschinenfabrik GmbH & Co. KG, liegt die Durchlaufzeit für die Maschinen der Lebensmittelindustrie inzwischen bei unter zwei Wochen, und das ohne Qualitätseinbußen durch den ständig wechselnden Produktionsmix.
Wer die Fertigung im Stammwerk Biberach betritt, trifft auf neue Maschinentechnik und saubere, aufgeräumte Bereiche. Ein wesentlicher Blickfang ist das gewaltige Palettenregalsystem der Göppinger Fastems GmbH. In zwei Regalreihen finden auf fünf Ebenen bis zu 80 Paletten mit unterschiedlichen Größen ihren Platz. Ein vollautomatisches Regalbediengerät zwischen den Regalen sorgt für eine reibungslose Logistik. Gemeinsam mit den angeschlossenen Werkzeugmaschinen arbeitet das System als „Fabrik in der Fabrik“. Jürgen Rinner sieht die Vorzüge des Systems allein schon in der optimalen Raumausnutzung: „Wenn wir reaktionsschnell arbeiten wollen, müssen wir das Rüsten hauptzeitparallel ausführen und die zu bearbeitenden Bauteile auf Paletten bereithalten. Das Hochregal von Fastems bietet uns dazu eine ideale Technik mit optimaler Flächennutzung.“ Anders als ein einfaches Palettenmagazin bietet das System durch die Größe noch einen weiteren Vorteil: Alle Lagerbestände der spanenden Fertigung – Komponenten, Rohmaterial und bearbeitete Teile – können im selben automatischen Lager gespeichert werden. Eine „intelligente“ Steuerung informiert den Anwender jederzeit über die aktuelle Bestandslage. Teile, die einmal im Lager abgelegt wurden, müssen selbst bei Änderungen im Produktionsplan nicht erneut gehandhabt werden. Durch die Möglichkeit, verschiedene Maschinen und manuelle Arbeitsplätze im gleichen System zu integrieren, kann das System entsprechend der Produktionsanforderungen Schritt für Schritt angepasst werden.
Geradezu unscheinbar wirken dagegen die eigentlichen Produktionszellen der autonomen Fertigungszelle. Handtmann hat sich hier für Bearbeitungszentren der Nürtinger Gebr. Heller GmbH entschieden. Neben einem MCH400 sind zwei MCH280 C – ausgerüstet mit Schwenkkopfeinheit für mehr Bearbeitungsflexibilität – in das Fastems-System integriert. Dass zwei unterschiedliche Palettengrößen im Einsatz sind, stört das Regalsystem wenig. Das Hochgeschwindigkeits-Regalbediengerät stellt sicher, dass alle Maschinen unterbrechungsfrei mit Bauteilen ver- und entsorgen werden. Hauptargument für die Kombination des Regalsystems mit Maschinen aus dem Heller-Programm war für Produktionsleiter Rinner – neben Robustheit und Zuverlässigkeit der Maschinen – vor allem aber die Kapazität des Werkzeugmagazins: „Wir wollen unsere Anlagen natürlich möglichst lange mannlos und unterbrechungsfrei laufen lassen. Mit der Fastems-Lösung können wir die Werkstücklogistik verbessern. Gerade bei der Gehäusefertigung brauchen wir dazu aber auch ein möglichst großes Werkzeugmagazin.“ Das erklärt, warum bei Handtmann alle angeschlossenen Maschinen mit dem optional erhältlichen Regal-Werkzeugmagazin ausgestattet sind. Je nach Baugröße der Maschine sind dadurch bis zu 405 Magazinplätze verfügbar. Zur effizienten Nutzung der Anlage bei den zu bearbeitenden Getriebegehäusen war auch das Thema Komplettbearbeitung in einer Aufspannung von Bedeutung. Handtmann hat sich deshalb bei der MCH 280 für den optionalen C-Kopf entschieden, mit dem die Bearbeitung sowohl horizontal als auch vertikal möglich ist.
Dr. Hannes Zipse Vertriebsleiter Heller Machines, Nürtingen
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