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Laserschneiden: Faserlaser und Automation erhöhen Effizienz in Fertigung

Laserschneiden
Faserlaser und Automation erhöhen Effizienz in Blechfertigung

Mit einem Faserlaserschneidsystem, einer darauf abgestimmten Automationslösung und innovativer Software können Blechbearbeiter ihre Produktivität steigern und dabei Energie sparen. Ein Mittelständler aus dem Allgäu macht es vor.

Carolin Gißibl
Freie Journalistin in München

Doppelt so viel Leistung für den Schneidprozess bei gleicher Stromzufuhr – Faserlaser sind deutlich effizienter als CO2-Laser. Dadurch lassen sich Ressourcen sparen und gleichzeitig kann der Output erhöht werden. Für die Haslach Group lag ein Umstieg deshalb auf der Hand: „Wir wollen der steigenden Kundennachfrage gerecht werden und haben in Bystronic einen zuverlässigen Partner gefunden“, sagt Geschäftsführerin Marita Haslach-Dann.

Die Allgäuerin ist die Tochter von Helmut Haslach, der die Firma 1980 gründete. Sie ist mit dem Anspruch aufgewachsen, die Natur zu schützen und Ressourcen zu sparen. Entsprechend großen Wert legt Marita Haslach-Dann auf Nachhaltigkeit – nicht zuletzt, weil die Produkte des Unternehmens Industriebetrieben helfen, Emissionen einzudämmen und dadurch die Mitarbeiter vor Schmutz und Lärm schützen. Haslach ist auf Kabinenverkleidungen, Filter- und Schallschutztechnik spezialisiert. Die Produktpalette reicht von Lärmschutzkabinen über Stahlabdeckungen und Deckenpaneele bis hin zu Absauganlagen für Ölnebel, Rauch, Staub und Späne.

Um der wachsenden Nachfrage ressourceneffizient nachzukommen, stehen seit Dezember 2018 zwei Faserlaserschneidsysteme des Modells ByStar Fiber 4020 in den Produktionshallen des Unternehmens. Bei einer Laserleistung von 6 kW können darauf Bleche bis zu einer Größe von 4 m x 2 m geschnitten werden – ideal für den Mittelständler, der für die Bearbeitung großer Formate bekannt ist. „Im süddeutschen Raum gibt es keinen Blechbearbeiter, der so große Teile bewältigt wie wir“, sagt die Chefin.

Breites Anwendungsspektrum

Äußerlich sticht die ByStar Fiber 4020 durch ihr schlichtes Design heraus. Im Inneren der Anlage befindet sich ein von Bystronic entwickelter Schneidkopf, der den Fokuspunkt des Laserstrahls je nach Blechdicke und Material exakt anpasst. So erzielt das Faserlaserschneidsystem in wechselnden Blechdicken und Schneidmaterialien stets eine perfekte Bearbeitungsqualität.

Die ByStar Fiber 4020 schneidet bis zu 30 mm dicken Stahl und liefert saubere Schnittkanten in den verschiedenen Blechqualitäten. Dies macht filigrane Konturen in bester Schnittqualität möglich. Auch komplexe Umrisse können problemlos realisiert werden. Gleichzeitig wurde das Anwendungsspektrum im Vergleich zum CO2-Laser breiter: Die neuen Maschinen bewältigen unterschiedlichste Blechdicken und eignen sich für eine große Palette von Materialien – auch für Buntmetalle wie Messing oder Kupfer.

Neben dem breiten Anwendungsspektrum überzeugen die Faserlasermaschinen auch durch ihren geringen Wartungsbedarf. Die Linse des Schneidkopfs hat einen Lebenszyklus von etwa 4000 bis 5000 Stunden. Zum Vergleich: Bei einer CO2-Laserschneidanlage müssen die Linsen bereits nach etwa 500 bis 1000 Stunden ausgewechselt werden. Zudem ist beim Faserlaser kein Lasergas erforderlich.

Maßgeschneiderte Automationslösung

Damit rasches Be- und Entladen der schnellen Maschinen gewährleistet ist, nutzen die Allgäuer für jedes der beiden Schneidsysteme eine darauf abgestimmte Automationslösung: das ByTrans Cross 4020. „Eine ideale Ergänzung“, sagt Haslach-Dann. „Die Automation hilft uns, ergonomischer zu arbeiten und die Produktionsleistung zu erhöhen. Dadurch können wir effizient produzieren.“ Trotz der vollautomatisierten Materialzufuhr können die Mitarbeiter jederzeit manuelle Einschübe vornehmen.

Der Zu- und Abfluss des Materials ist mit einem Hochregallager verknüpft. Das automatisierte Regalsystem hatte sich das Unternehmen gewünscht, doch nur ein Anbieter wurde den spezifischen Anforderungen gerecht: „Bystronic hat schnell eine maßgeschneiderte Lösung umgesetzt», sagt Haslach-Dann. Es sei das Gesamtpaket von Schneidmaschinen, Automation, Software und Service gewesen, was sie letztlich vom Schweizer Anbieter überzeugt habe.

Die Schneidpläne werden mit der Software BySoft 7 erstellt. Dabei wird mit 3D-CAD gearbeitet, einem etablierten Programm für die Teilekonstruktion. Die 3D-Modelle liefern eine konkrete Vorstellung der zu fertigenden Teile. BySoft 7 wählt automatisch die bestmögliche Schneidtechnologie und hilft, Schneidprozesse zu optimieren. Indem sie die einzelnen Teile perfekt ineinander verschachtelt, ermöglicht die Software, Bleche optimal auszunutzen und so wieder Ressourcen zu schonen.

Produktionsdaten in Echtzeit abrufen

Auf dem Touchscreen behalten die Bediener stets die Übersicht: Produktions- und Maschinendaten können in Echtzeit abgerufen werden. Die Bedienung ist so komfortabel, dass ein Mitarbeiter mehrere Maschinen zugleich beaufsichtigen kann. „An den Vorgängeranlagen stand je eine Person“, sagt die Chefin. Das Personal hat neue Aufgaben erhalten, da durch die hohe Schneidgeschwindigkeit der Anlage mehr Arbeit beim Sortieren der geschnittenen Teile anfällt.

Damit alle Mitarbeiter einen Überblick über den Fertigungsprozess erhalten, nutzt Haslach zudem eine Planungs-Software von Bystronic, den Plant Manager. Der Programmierer ist begeistert: „Wir können genau verfolgen, wie die Maschinen ausgelastet sind“, erklärt er. „So können wir einzelne Arbeitsschritte für kurzfristige Änderungswünsche flexibel aufeinander abstimmen.“ Durch sekundenschnellen Zugriff auf alle relevanten Produktions- und Maschinendaten ist es möglich, die Produktion so anzupassen, dass auch spontane Kundenaufträge möglich sind.

Produktivität verdoppelt

Programmier- und Planungssoftware haben die Produktion in eine digital vernetzte Fertigungslandschaft verwandelt. Mitarbeiter können den Informationsfluss stetig überwachen und Planungen schnell umsetzen. „Wir gelangen schneller und effizienter vom Auftragseingang zum Endprodukt», sagt Haslach-Dann. Ihr Fachbereichsleiter für den Zuschnitt bestätigt: „Uns ist eine Produktivitätssteigerung von 50 bis 60 Prozent bei Feinblechen gelungen.“ Und: Die Schnittkanten überzeugen auch die anspruchsvollsten Kunden.



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