Fass mich nicht an, lass mich schweben

Druckempfindliche Oberflächen, zerbrechliche oder poröse Teile machen den Experten in der Handhabung für gewöhnlich keine Freude. Um auch solche Teile in den Griff zu bekommen, hat die Bosch Rexroth AG, Lohr am Main, ein berührungsloses Transfer-System in ihr Programm aufgenommen.

Es arbeitet mit Druckluft, braucht jedoch, anders als Vakuumgreifer, keinen Kontakt zur Oberfläche des zu bewegenden Teils. Vielmehr entsteht ein Sog, der mit den Verhältnissen an einer angeströmten Flugzeugtragfläche vergleichbar ist. An einem leicht gewölbten Sauger tritt Druckluft aus einer zentralen Öffnung aus und wird am Profil des Saugers beschleunigt. Nähert sich der Sauger einem Werkstück, sei es ein Keks oder eine empfindliche Wafer-Scheibe, wird das Teil durch den entstehenden Sog angehoben. Geeignet ist diese Art des Transfers für Bauteile mit einer flachen Oberfläche bis zu einem Gewicht von 0,5 kg.

Auch bewegte Werkstücke sind kein Grund mehr, vom Einsatz eines Roboters abzusehen – sofern er mit einem Sensor ausgestattet ist, der Kräfte und Momente erfassen kann. Solche neuen Einsatzgebiete für die Automaten will die Schunk GmbH & Co. KG aus Lauffen am Neckar mit ihrem nachgiebigen Sensor FTC erschließen. Entwickelt wurde er zusammen mit Wissenschaftlern des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Köln. Nach Angaben der Lauffener hat er bereits bewiesen, dass er industrietauglich ist und beispiel-weise das Werkstück, das Werkzeug sowie den Roboter vor Schäden durch Überlastung schützt. Bei der Montage ermöglicht der Sensor ein schnelles Arbeiten, bei dem der Betreiber die Kraft des Roboters je nach Anforderung dosieren kann. Wie es heißt, ist mit Auswertelektronik im Sensor eine Integration für jede Steuerung möglich. op