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Fertigungstechnik im größeren Stil

Bearbeitungszentren lassen sich nach Bedarf ausbauen
Fertigungstechnik im größeren Stil

Italiens Werkzeugmaschinenbau gehört nach wie vor zu den Kreativabteilungen der europäischen Industrie. Auf der Mailänder Messe Bimu will die Branche nun zeigen, wie sich Innovation auch im größeren Maßstab profitabel einsetzen lässt.

Von Chefreporter Wolfgang Filì chefreporter@fili.net

Mit Linx-O, einem Hochgeschwindigkeits-Bearbeitungszentrum, richtet sich die in Piacenza ansässige Jobs S.p.A. (Halle 12, Stand B09) an Betriebe der Maschinenbau- und der Luftfahrtbranche sowie an den Werkzeug- und Formenbau. Einsatzziel ist die Zerspanung großvolumiger Teile. So hat die X-Achse des Fahrständer-Zentrums je nach Ausführung zwischen 2100 und 3100 mm Länge. Die Y-Achse ist 1600 mm lang, lässt sich allerdings auf 2500 mm erweitern. Als Z-Achse dient ein Schieber mit 600 mm Hub. An seinem vorderen Ende sitzt ein Gabelkopf mit der Arbeitsspindel. Parallel zur Z-Achse lassen sich die Werkstücke in einer W-Achse zudem mit verschiedenen Modulen über den Tisch verschieben, so dass ein Gesamtweg von 2000 mm erreicht wird. Damit beträgt der maximale Arbeitskubus der Linx-O respektable 15 m³.
Ausgerüstet mit Linearantrieben, verfährt die Maschine in den drei kartesischen Achsen mit bis zu 70 m/min. Die W-Achse selbst kann mit Ein- und Mehrfach-Palettenwechselsystemen unterschiedlicher Maße und Tragkräfte ergänzt werden. Darüber hinaus ist der Einsatz kippbarer Arbeitstische und Wendespanner möglich. Wie der Hersteller weiter mitteilt, ist bei der Entwicklung der Linx-O besondere Sorgfalt auf die Entsorgung der Späne, auf die Umhausung des Arbeitsbereiches und die Innenraumgestaltung verwendet worden. Das Ergebnis sei eine Maschine, die sich auch unter kritischen Bedingungen selbst reinige. Es stehen unterschiedliche Werkzeug-Versorgungssysteme zur Verfügung wie Kettenmagazine mit variabler Platzzahl oder ein Werkzeugregal, das bis zu 175 Tools aufnimmt und über einen Manipulator bedient wird.
Großvolumige Teile sind auch das Thema der Bohr- und Fräsmaschine Speedmat. Die Pama S.p.A. aus Rovereto (Halle 12, Stand C12/D13) liefert das Kreuzbett-Zentrum mit unterschiedlichen Verfahrwegen. So besteht für die X-Achse Wahlfreiheit von 2000 bis 4000 mm Länge, für die Y-Achse von 1600 bis 3000 mm sowie für die Z-Achse zwischen 1600 und 2200 mm. Eine weitere Ausführung mit Spindelkasten wartet mit Bohrspindeln von 110, 130 und 160 mm Durchmesser auf sowie mit 600, 700 und 800 mm Verfahrweg in der W-Achse.
Grundgedanke bei der Entwicklung sei gewesen, die Maschine durch blockweises Erweitern ganz dem Bedarf des Anwenders anpassen zu können, unterstreicht Pama. Entsprechend hat jede Speedmat eine automatische Wechseleinrichtung für Winkel-, Universalköpfe und Planschieber sowie für die klassische horizontale Spindel. Diese hat maximal 60 kW Leistung und erreicht Drehmomente bis 2500 Nm. Die Maschine ist außerdem mit zwei Arten von Integralköpfen lieferbar: Der Gabelkopf TW-A hat eine gesteuerte A-Achse mit 30 kW Leistung und 1250 Nm, der Universalkopf TW-AC hat identische Kennwerte, soll mit zusätzlicher C-Achse und Winkelverstellung darüber hinaus jedoch die Bearbeitung auf fünf und sechs Seiten möglich machen. Der hydrostatisch geführte Drehtisch mit 20 t Traglast hat hydraulisch vorgespannte Führungen. Er wird mit maximal 2 min-1 über Doppelritzel gedreht.
Mit dem Xceeder 900 RTµ zeigt die Breton S.p.A. aus Castello di Godego in Halle 16/1 am Stand B04 ebenfalls ein neues Konzept für High-Speed-Bearbeitungszentren. Vorrangiges Entwicklungsziel sei gewesen, geringeren Platzbedarf bei unverändert großem Arbeitsvolumen zu erreichen, Vibration besser zu absorbieren und damit weiter die Präzision zu verbessern. Die Maschine verfährt jeweils 900 mm in X- und Y- sowie 500 mm in Z-Richtung. Mit 6 m/s² wird auf 50 m/min Eilgangtempo beschleunigt. Ein in die Schräge stellbarer, bis zu 1000 kg belastbarer Drehtisch mit 800 mm Durchmesser und C-Achse sowie eine A-Achse, die mit 100 min-1 von -30 bis +110° dreht, ermöglichen die simultane Bearbeitung auf fünf Werkstückseiten.
Breton liefert die Maschine mit drei verschiedenen Elektrospindeln mit Leistungen zwischen 20 und 40 kW und 38 bis 100 Nm Drehmoment sowie Drehzahlen bis 40 000 min-1. Damit empfiehlt sich der Xceeder 900 RTµ vor allem für die Schlichtbearbeitung und zum Spanen von Aluminium und Verbundmaterial. Beim Werkzeugmagazin kann zwischen 30 und 60 Plätzen gewählt werden.
Auch beim Schleifzentrum Proflex der Tacchella S.p.A. aus Cassine (Halle 15/1, Stand B18) geht es um Materialabtrag im größeren Stil. Bei 180 mm Spitzenhöhe und gestuften Spitzenabständen von 800, 1200 und 1600 mm fertigt die Maschine bis zu 150 kg schwere Teile. Die Proflex wird angeboten als konventionelle Reihe H oder als Typ HS mit hoher Schnittgeschwindigkeit. Die maximalen Umfangsgeschwindigkeiten liegen bei 63 und 140 m/s, die Antriebsleistungen reichen von 12,5 bis 24 kW.
Lösungen für die Reinigung fertig zerspanter, in diesem Fall jedoch kleinerer Teile stellt die Rollwasch S.p.A. aus Albiate in Halle 23 am Stand B16/C07 vor. Es handelt sich unter anderem um den Maschinentyp Eflo-500, der die Elektroflotation beim Gleitschliff evolutionieren könnte. So soll das klassische Problem dieser Art Oberflächen-Nachbearbeitung – die Wartung und Reinigung der Anlage – bei diesem Typ gänzlich entfallen. Das System reinige sich selbst und beschleunige den Teiledurchsatz damit erheblich, versichert der Hersteller. Die Basismaschine benötigt 2000 mm x 2000 mm Stellfläche. Ihre Reinigungskapazität beträgt bis zu 500 l/h.

Letzter Schliff für Werkzeuge

Rundschleifmaschine

Die in Luino ansässige Ghiringhelli Rettificatrici S.p.A. (Halle 15, Stand B06) stellt die vierachsige M120 CNC4A für das spitzenlose Rundschleifen vor. Die Maschine bearbeitet Zerspanungswerkzeuge von 5 bis 12 mm Durchmesser sowie Längen zwischen 30 und 100 mm. Angetrieben von einem 22 kW starken Motor, verfährt die Schleifscheibe mit Vorschüben bis 50 m/s. Eine mit so genannter Easy-to-use-Bedienoberfläche komplettierte Sinumerik 840D von Siemens steuert die M120 CNC4A. fi

Be- und Entladen während der Bearbeitung

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Laserzentrum

Die Prima Industrie S.p.A. aus Collegno stellt in Halle 11 am Stand F09 das CO2-Laserzentrum Rapido vor. Es kann nach Bedarf mit Lasern mit schnellem axialen Gasfluss und 2500, 3500 oder 4000 W ausgestattet werden oder mit diffusionsgekühlten Lasern je 2500 oder 3000 W Leistung. Die rauch- und staubgekapselte Maschine ist für die Fertigung von Prototypen und kleinen Serien ausgelegt, hat zwei parallel angeordnete Arbeitsräume sowie einen Doppeltisch und lässt sich während des Prozesses be- und entladen. Die Steuerung der Brennpunktposition soll hohe Produktivität und Flexibilität sicherstellen: Sie steuert selbstständig die Position des Laser-Brennpunkts in Abhängigkeit von der jeweiligen Anwendung und überwacht den gesamten Prozess. Durch ein Werkzeug-Schnellwechselsystem kann der standardisierte 5“-Schneidkopf nach Angabe des Herstellers einfach neu konfiguriert werden.
Wie bei den anderen Maschinen des Prima-Programms auch, stehen für den Rapido auf Wunsch Funktionen zur Verfügung, die das Teach-in-Programmieren einfacher, schneller und präziser machen. So lassen sich Autosquare, Skating, Full Tracking und Shape Storing über das zur Standardausstattung gehörende Handsteuergerät aktivieren. Mit der Software CAD/CAM 3D und 2D (PICAM) kann offline programmiert werden. Diese Option macht das schnelle Erstellen kompletter Schneidprogramme auf der Basis mathematischer Modelle der Werkstücke möglich. fi
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